Eislaufen (Johnlock/Teenlock)

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Wörter: 1470

John war 17 Jahre alt und sein größtes Hobby war mit Abstand das Eishockey spielen. Er tat dies schon seit einem achten Lebensjahr und war mittlerweile sogar der Captain des Teams.
Jeden Mittwoch um 19:00 Uhr hatte er für zwei Stunden Training und am Wochenende oft Turniere.

Wie jeden Mittwoch betrat John die Schlittschuhhalle und ging zu den Umkleiden. Er war wie eigentlich immer vor seinen Team Kameraden da, einfach weil er es bevorzugte überpünktlich zu sein.
Jetzt hatte er also die Umkleide für sich alleine, naja fast. Wie immer stand ordentlich eine schwarze Sporttasche in der hinteren Ecke der Umkleidekabine. John wusste das sie dem Jungen aus dem Kunsteislaufteam gehörte. Oft beobachtete er ihn bei den letzten Minuten Training, seinen Namen kannte er allerdings.

Nachdem John in seine Schutzkleidung gewechselt hatte und auch schon die Schlittschuhe anhatte, betrat er die Tribüne der Eislaufbahn. Er setzte sich in die erste Reihe auf einen der Stühle und beobachtete das Training.
Außer ihm war niemand auf der Tribüne, die Gruppe bestand nur aus Schülern seines Alters, die Eltern hatten schon längst aufgehört ihre Kinder beim Training zu beobachten.
Er ließ seinen Blick übers Eis gleiten. Mary, die Trainerin am Rand, welche irgendwelche Namen von Figuren schrie und zwischendurch die Fehler ihrer Schüler korrigierte. 10 Mädchen in dünnen, schwarzen Legins, einem roten Topp, perfekten polierten Eiskunstlaufschuhen und viel zu gut sitzenden Dutts. Und ein Junge. Auch er trug eine dieser eng anliegenden Legins, durch welche seine Beinmuskeln sehr Elegant hervorgehoben wurden. Das rote Topp bedeckte so wenig bei ihm, dass er auch gleich gar keins tragen könnte und auch seine Schlittschuhe waren natürlich auf Hochglanz poliert. Seine Locken hingen im etwas in Gesicht und John fragte sich, wie sie nicht aufgrund des Schweißes an ihm kleben blieben.
Insgeheim schenkte John immer nur dem Jungen Aufmerksamkeit. Er wirkte so perfekt, während er schon fast über das Eis schwebte und einen Sprung und eine Pirouette nach der anderen absolvierte. Wenn John so drüber nachdachte hatte er diesen Jungen noch nie einen Fehler machen sehen und das bewunderte er.

15 Minuten später war das Training der Eiskunstläufer leider beendet und Johns eigenes würde in den nächsten Minuten beginnen.
Neben ihm kamen die Schüler vom Eis und einige Mädchen schenkten ihm ein schüchternes Lächeln, nur Sherlock nicht. Er starrte auf den Boden und ging einfach in die Umkleide.
John stöhnte, wie gerne würde er den Namen des Jungen erfahren und ein Gespräch mit ihm führen. Aber dazu würde es wohl niemals kommen.
Mary kam ebenfalls von der Bahn und blieb bei John stehen. Sie war die Frau von Johns Trainer, weshalb sie John kannte und auch schon öfters bei seinem Training dabei gewesen war.
„John, was machst du hier?"
„Eishockey Training." antwortete John leicht verwirrt.
„Hast du die email nicht gelesen? Das fällt heute aus."
„Oh shit, dass hab ich gar nicht mitbekommen. Shit."
Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln.
„Hast du eine Möglichkeit jetzt schon wieder nachhause zu kommen? Sonst bin ich sicher ist Sherlock so freundlich und kann dich mit nehmen, musst ihn nur ansprechen."
Sherlock, das war also sein Name.
„Ich-ähn. Ja danke ich schau."
Damit ging Mary ab und John kurze Zeit später ebenfalls.

Als er die umkleide betrat stand Sherlock nur in Boxershorts vor ihm.
„Ach du scheiße, tut mir leid. Ich-äh...." entschuldigte sich John sofort und starrte ohne es wirklich zu merken Sherlock an.
Sherlock hatte den Körper den John immer dachte, dass es ihn nur in Traumvorstellungen geben würde. Er war schlank aber muskulös, er hatte ein Sixpack, und jetzt wo John ihm so nah war erkannte er die unglaubliche Augen Farbe Sherlocks.
„Stimmt was nicht?" fragte Sherlock schließlich und riss John aus seinen Gedanken.
„Ich-äh....also..." John bekam kein sinnvolles Wort heraus, geschweige denn einen logischen Satz.
Sherlock schenkte ihm keinen weiteren Blick und zog sich einfach weiter um. Auch John beschloss, dass er wohl langsam mal in seine normalen Klamotten wechseln könnte.
Als Sherlock fast fertig war bekam John endlich einen manierlichen Satz zustande.
„Hey, ich-also öhm Sherlock? Also mein Training ist ausgefallen und also Mary meinte du wärst also du könntest mich vielleicht mitnehmen. Wäre also ehm ginge das? Also nur wenn es nicht zu große Umstände macht, ich will auch nicht ehm dings hier nerven-"
Sherlock musste schmunzeln, weil sein gegenüber offenkundig Panik schob und das ganz Umsonst.
„Klar, kann ich veranlassen. Wohin soll ich dich denn mitnehmen, zu mir oder zu dir?" neckte Sherlock.
John wurde unglaublich rot.
„Ich ähm natürlich zu mir-also nicht das ich nicht auch zu dir-ich äh-"
Schon wieder schob John Panik und als er realisierte für wie dumm Sherlock ihn jetzt sicher halten musste, ließ er sich auf die Bank fallen und versteckte seinen hochroten Kopf hinter seinen Händen. Da überkam Sherlock plötzlich ein schlechtes Gewissen, er wollte nicht, dass John sich wegen ihm schlecht fühlte. Etwas unsicher, was er jetzt machen sollte, setze Sherlock sich neben John auf die Bank und suchte nach irgendwelchen passenden Worten.

„Hey-" mehr fiel Sherlock dann auch wieder nicht ein.
John hob seinen Kopf und sah zu Sherlock, welcher jetzt nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war.
„-es tut mir leid. Ich-ich wollte nicht-" druckste Sherlock rum.
John schenkte ihm ein schüchternes Lächeln.
„Ist schon gut. Ich dachte nur du würdest jetzt denken ich wäre komplett geistig zurückgeblieben. Oh und ich bin übrigens John."
„Wieso sollte ich das denken, John?"
„Weil ich-weil äh... man ich weis doch auch nicht."
Beide fingen etwas an zu kichern.
„Außerdem wieso sollte es dich interessieren, was ich von dir denke?"
John hörte sofort auf zu lachen und jegliche Farbe wich von seinem Gesicht. Sherlock musste sich sehr zusammenreißen nicht anzufangen zu lachen, denn natürlich hatte er bemerkt, dass John ihn immer beim Training beobachtete.
„Vielleicht weil du mich immer beim Training beobachtest und offenkundig interessiert an mir bist?" beantwortete Sherlock seine eigene Frage.
John konnte nicht annähernd in Worten fassen, wie unangenehm im die Unterhaltung war, weshalb er einfach nur noch weg wollte von Sherlock.

Schnell sprang John von der Bank auf und wollte losrennen, dabei hatte er allerdings vergessen, dass er seine Schlittschuhe noch trug, weshalb er einfach vorwärts mit dem Gesicht Voraus auf den Boden fiel. Ein schmerzhaftes stöhnen entwich John.
Sofort sprang Sherlock von der Bank auf und hockte sich zu John auf den Boden. Langsam stützte John sich wieder auf und nahm die helfende Hand von Sherlock an. Der Boden der Umkleide bestand aus Fliesen, weshalb der Fall ziemlich schmerzhaft war und natürlich musste John sich seine Hände aufschürfen. Einige Schrammen zierten ebenfalls sein Gesicht.

Sherlock half John zurück auf die Bank und hockt sich vor ihn. Vorsichtig griff er nach Johns Händen welche diese allerdings sofort wegzog.
„Komm schon John."
John sah ihn nicht an. Er wünschte sich, dass er einfach im Erdboden versinken könnte.
„John, sieh mich an."
John starrte einfach weiter auf den Boden, beschämt, dass Sherlock ihn so kennen lernte. Sherlock legte eine Hand an Johns Kin und zwang ihn damit ihn anzusehen. Eine einzige Träne fand ihren Weg über Johns Wange.
„Komm schon, John. Lass mich deine Hände sehen. Ist doch nicht schlimm. Wenn du wüsstest wie ich manchmal nach dem Training aussehe."
Etwas verlege lies John Sherlock endlich seine Hände nehmen.
„Das sollte desinfiziert werden. Ich will garnicht wissen wann der Boden hier das letzte mal gereinigt wurde."
„Ich kann das sel-" fing John an, aber Sherlock ließ ihn nicht ausreden.
„Komm mit zu mir. Ich mach das."
„Sherlock, ich kann mich selbst verarzten. Wirklich."
„Das nehm ich an, aber es wird wohl etwas schwierig sich selbst beide Hände zu verarzten und dann die Platzwunde auf deiner Stirn."
„Die was-ich...oh."
Mit seiner Hand tastete John seine Stirn ab und bereute es sofort, als er direkt in die Wunde griff. Shit. Sherlock hatte recht.
„Okay..." murmelte John.
„Okay?"
„Okay."
Ein lächeln breitete sich auf Sherlocks Lippen aus.
„Super, komm wir gehen. Mein Bruder wartete bestimmt schon draußen und fragt sich wo ich bleibe."
John stimmte nickend zu und wollte wieder von der Bank aufspringen, als Sherlock ihn stoppte.
„Wir wollen das doch nicht nochmal machen." sagte Sherlock und fing an John die Schlittschuhe auszuziehen.
Hochrot beobachtete John ihn dabei.

Als sie endlich beide fertig umgezogen waren, gingen sie raus auf den Parkplatz, wo auch schon Sherlocks Bruder, Mycroft wartete. Skeptisch musterte er Sherlock, welcher seine und Johns Ausrüstung in seinen Händen Händen.
„Das hat aber lange gedauert." sagte Mycroft kalt.
Sherlock ignorierte den Kommentar seines Bruders einfach und öffnete die Autotür für John, bevor er ihre beiden Sachen in den Kofferraum brachte.
„Was wird das?" fragte Mycroft.
„John kommt mit uns."
Damit war das Gespräch für die beiden Holmes Brüder beendet und Mycroft fuhr die drei zu ihnen nach Hause, wo Sherlock vorsichtig Johns Wunden versorgte.

Sherlock One-shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt