Wunden (Mormor)

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Wörter: 656

Hinkend stieg Sebastian aus der Fahrerseite des Autos, Blut überströmt, bis auf die Boxershorts nackt. Jim an der anderen Hand stieg unverletzt, mit nicht einem Staubkorn auf seinem teurem Westwood Anzug, aus.
„War es wirklich nötig, dass ich meine scheiß Klamotten auf dem verdammten Gehweg liegen lasse?" beschwerte sich Sebastian, welcher schon anfing zu frieren und Richtung Haustür humpelte.
„Ja, Sebby." Jim verdrehte die Augen. „Du hättest sonst die schönen Ledersitze komplett zerstört!"

In der Wohnung angekommen grummelte Sebastian irgendetwas davon, dass er jetzt duschen gehen würde. Jim ließ ihn einfach, er hatte sowieso im Moment keinen Auftrag für seinen sniper und festen Freund. 

Schmerzerfüllt betrachtete Sebastian sich im Spiegel. In seinem Oberschenkel steckte noch eine Kugel, seine Schulter blutete stark von einer Stichwunde, mehrere Blutergüsse übersähten seinen Torso und eine Platzwunde zierte seine Stirn. Das Nasenbluten hatte mittlerweile aufgehört, was aber nichts daran änderte, dass seine Nase trotzdem höllisch schmerzte und er definitiv mehr als nur ein Schmerztablette brauchen würde.

Jim und Sebastian waren in einen Kampf geraten, durch eine Misslungene Verhandlung. Wie immer war natürlich nur Sebastian derjenige gewesen, welcher verwundet aus dem Kampf gegangen war, Jim würde sich niemals die Hände schmutzig machen.

Schnell suchte er nach einer Pinzette, etwas Desinfektionsmittel, einer Nadel und Faden, sowie einem Verband und einem großem Pflaster.
Vorsichtig setzte Sebastian sich auf den Hocker im Badezimmer und sprühte etwas Desinfektionsmittel auf seinen Oberschenkel, sowie die Pinzette. Er biss sich auf die Lippe, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Das Desinfektionsmittel brannte höllisch, obwohl er Jim gebeten hatte eins zu kaufen, dass nicht brannte. Er nahm einmal tief Luft, bevor er mit der Pinzette mehr oder weniger geübt die Kugel entfernte.
Als er sie endlich raus hatte, verteilte er noch einmal großzügig etwas von dem Desinfektionsmittel und verband die Stelle dann mit dem Verband. Auf seine Schulter klebte er das Pflaster, dann stieg er in die Dusche. Um den Rest würde er sich später kümmern.

Als Sebastian aus der Dusche stieg erblickte er Jim, wie er seinen Kopf durch die Tür streckte, da dieser aber nichts sagte oder machte entschied Sebastian ihn einfach zu ignorieren.
Nachdem er seine Boxershorts wieder angezogen hatten, versorgte er seine Prellungen mit Wundsalbe und klebte drei Streifen Klammerpflaster über seine Platzwunde.

Während er im Wandschrank nach den Tabletten suchte, spürte er plötzlich eine kalte Hand an seinem Rücken. Aus Reflex drehte er sich ruckartig um, umpackte das Handgelenk und verdrehte den Arm. Jim fing an zu schreien, sofort ließ Sebastian dessen Arm los.
„Sorry, sorry, sorry Jim. Das war ein Reflex. Geht es? Hab ich dir wehgetan? Ich wollte das nicht. Geht es dir gut?" Sebastian schob Panik, er hatte seinen kleinen Jim verletzt, dazu hätte es nie kommen sollen.
Jim rieb sich den Arm und zog einen Schmollmund. „Schon gut."
„Du solltest dich halt nicht von hinten an mich anschleichen."
„Man sollte sich nicht so leicht an dich anschleichen können, sodas du einen nicht bemerkst!" konterte Jim beleidigt.
Sebastian nahm seinen Freund einfach nur ihn den Arm und wuschelte ihm entschuldigend durch die Haare. Jim klammerte sich an seinen Sniper und wollte ihn nicht mehr loslassen, er war müde und wollte kuscheln. Auch der gefährlichste Mann Londons hatte eine weiche Seite.

Jim drückte ihn vielleicht etwas zu feste, denn Sebastian fing vor Schmerzen an zu stöhnen und drückte Jim sanft bei Seite. Erneut zog Jim einen Schmollmund.
„Schmoll nicht, du kannst die ganze Nacht mit mir kuscheln." sagte Sebastian ohne Jim anzusehen, während er die Tabletten einnahm. „Was hast du eigentlich da an?"
Jim sah an sich herunter. Er trug seine Boxershorts und ein für ihn viel zu großes T-Shirt, welches er von Sebastian geklaut hatte. „Dein T-Shirt, wieso?"
Sebastian kicherte nur, während er Jim an der Hüfte packte, ihn hochhob und kurzerhand mit ihm aus dem Badezimmer spazierte und den kleineren Mann aufs Bett warf, bevor er sich zu ihm legte und wie versprochen die ganze Nacht mit ihm kuschelte.

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