Verlustängste (Johnlock)

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Hier ist dein One-Shot über Johns Vergangenheit @suppen_sophiaaa

Wörter: 1087

John und Sherlock waren nun schon seit mehreren Monaten zusammen und John war auch wirklich glücklich, nur nicht so glücklich, wie er gerne sein würde...
Er liebte Sherlock, dass stand außer Frage, aber er hatte Angst:
Hatte Angst, dass es irgendwann nicht mehr so gut lief. Angst, dass Sherlock doch zu soziopatisch war um ihn zu lieben. Angst, dass Sherlock die Interesse an ihm verlieren würde. Angst, dass er John verlassen würde...
NEIN!
Das durfte Sherlock nicht! Zu viele wichtige Menschen hatten John schon in seinem Leben verlassen, er würde es nicht ertragen, wenn Sherlock ihn auch noch verlassen würde.

Zuerst war sein Vater bei der Armee verstorben, als John 11 Jahre alt war. Das hatte seine Mutter nicht verkraftet und hat ihn und seine Schwester schließlich zu seinen Großeltern abgegeben. Seine Mutter hatte er seit dem nie wieder gesehen. Seine Großeltern starben 2 Jahre danach und John lebte mit seiner Schwester Harry alleine. Sie war der einzigste Mensch, der ihm noch übrig geblieben war, allerdings starb sie, als John 20 war, weil sie schwer alkoholisiert Auto fuhr und dabei einen tödlichen Unfall baute. Daraufhin war John zu Armee gegangen und vielleicht hatte er auch insgeheim gehofft im Krieg zu sterben, um wieder bei seiner Familie zu sein...
Aber er war nicht gestorben und jetzt war er hier: In der Baker Street, neben Sherlock im Bett.

„John. John! JOOHN!"
John schreckte hoch und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren: er lag in Sherlocks Bett und Sherlock hockte leicht über ihm und sah besorgt aus? Sherlock und besorgt? Was war passiert?
„Wa-was ist-" fing John an.
„John, geht es dir gut?" fragte Sherlock und beobachtete jeden Atemzug von John.
„J-ja? Wa-was ist überhaupt passiert? Ich-"
„Du hast eingefangen im Schlaf zu schreien und zu weinen." erklärte Sherlock ruhig.
John dachte zurück. Was hatte er geträumt? Langsam kamen einzelne Bruchstücke zurück:

Er hatte von Sherlock geträumt, wie sie glücklich waren, wie er alles versaut hat, wie er nicht gut genug war, wie er zu langweilig und normal war, wie langsam Sherlock die Interesse an ihm verlor. Er sah wie Sherlocks Nachrichten weniger geworden waren, seine Worte kürzer. Wie seine Zeit für John Stück für Stück weniger wurde. Sah wie Sherlock ihn schließlich verließ, ohne auch nur mit der Wimper zu Zucken. Wie Sherlock mit seinem Leben weiter machte, als wäre nie etwas gewesen, als hätte er seine Gefühle einfach über Bord geworfen, einfach gelöscht. Wie er John mit gebrochenem Herzen zurück ließ und nicht verstand, dass John das nicht einfach konnte. Das John nicht einfach alles vergessen konnte, die gemeinsame Zeit, die Abenteuer, das Lachen, die gemeinsamen Nächte...

John fing an zu weinen und Sherlock nahm ihn sofort in den Arm, auch wenn er nicht verstand was gerade passiert war.
John nahm die Umarmung dankend an, krallte sich an Sherlock fest, drückte ihn so fest an sich, dass er das Gefühl hatte Sherlock konnte ihn so nicht mehr verlassen.
„John?" fragte Sherlock schließlich vorsichtig.
„Mhhm?"
„Wa-was ist gerade passiert? I-ich hab dich noch nie so traurig gesehen...bitte rede mit mir drüber."
„Ich-also..." John brach ab und fing an zu schluchzen.

Er glaubte nicht daran, dass Träume etwas bedeuteten, aber dieser hatte sich so real angefühlt...was wenn...was wenn es genauso passieren würde...Er könnte das nicht. Er könnte nicht einfach weiter machen, als wäre es nie passiert. Er würde ewig um Sherlock trauern, würde für immer die Schuld bei sich selbst suchen. Er würde sein Leben lang sich schuldig fühlen. Denken, dass er einfach nicht gut genug war, dass wenn er anders gehandelt hätte, dass Sherlock ihn dann immer noch lieben würde.
Sherlock war sein Krieg. Er brauchte ihn, er brauchte die Gefahr, das Risiko umzukommen. Und nichts fühlte sich besser an, als von jemandem geliebt zu werden, der alle anderen hasst.

„Verlass mich nicht...bitte." schluchzte John schließlich leise.
Sherlock war etwas überrascht. Er wusste zwar, dass John viele wichtige menschen in seinem Leben verloren hatte, aber das er Angst hatte, dass Sherlock ihn auch verlassen würde, war ihm nicht bewusst gewesen.
„John, ich liebe dich. Ich verlass dich nicht einfach."
„Aber du bist ein soziopath, was wenn ich dir zu langweilig werde? Was wenn du einfach mich eben plötzlich doch nicht mehr liebst."
„John ich-"
Sherlock stoppte. Er wusste, dass John einen Punkt hatte...

Gefühle waren eine komplizierte Sache und obwohl er John liebte wusste er nicht, ob das für immer so sein würde. Er konnte nichts dafür, wann seine Gefühle entschieden über Nacht die Interesse zu verlieren, aber trotzdem fühlte er sich irgendwie schuldig...Er hätte John aufhalten können sich in ihn zu verlieben, er hätte niemals zulassen dürfen, dass es so weit kommen würde. Aber jetzt war es zu spät und er wusste, dass John es nur schwer bis garnicht verkraften würde, wenn er ihn verließe.

„Wie schlimm ist es, John?"
„Wie schlimm ist was?" John ahnte zwar, auf was Sherlock hinaus war, aber er wollte sich sicher sein.
„Dein-deine Verlustängste? Was machst du wenn ich dich verlasse?"
Sherlock sah die Panik, die sich sofort in Johns Augen ausbreitete und wie die ersten Tränen schon anfingen die roten Wangen des kleineren Mannes herunter zu laufen und Sherlock bereute sofort, dass er gefragt hatte.
„Ich hab nicht vor dich zu verlassen, John. Wirklich nicht. Aber wie schlimm ist es?" sagte er schnell um die Situation zu entschärfen.
„I-ich...ich weiß es nicht. VERDAMMT SHERLOCK ICH WEIß ES NICHT! JA ES IST KOMPLETT SCHEIßE, ZU WISSEN, DASS DU DER LETZTE BIST DEN ICH HABE UND AUSGERECHNET DU EIN SOZIOPATH SEIN MUSST, DER MICH JEDEN MOMENT VERLASSEN KANN UND MIR JEDE SEKUNDE DAS HERZ BRECHEN KANN, ABER-ABER..."
„Hey John, es ist alles gut okay? Deine Vergangenheit mag absolut schieße gewesen sein, aber das heißt nicht, dass das für immer so ist. Und ich weiß du kannst dir nichts schlimmeres vorstellen, als verlassen zu werden und dann alleine da zu stehen, aber ganz im Ernst dafür hast du dich echt dumm verliebt. Aber John ich-ich bin bei dir. Und das jetzt. Und das ist das was zählt!"

Sherlock legte sich wieder in seine Hälfte des Bettes und lud John ein zu ihm kuscheln zu kommen. John kuschelte sich an Sherlock unter die Decke und schlief friedlich ei, mit dem Wissen, dass Sherlock sich von seiner Familie in dem Sinne unterscheid, dass er ihn niemals freiwillig verlassen würde und auch niemals im das Herz brechen möchte.

Sherlock One-shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt