Sherlock One-shots

Bi (Johnlock)

Wörter: 699

John saß bei seiner besten Freundin Mary auf dem Bett und hatte seit seiner Ankunft noch kein einziges Wort gesagt.
„Okay, John. Langsam mach ich mir wirklich sorgen. Was zur Hölle ist passiert?"
Mary setzte sich zu ihm und starrte ihn aufdringlich an.
„Woher wusstest du, dass du bi bist?" Nuschelte John und traf Marys Blick.
„Uff ehm ja also ich hab ne weibliche Brust angefasst und dachte mir so geil man das ist jetzt nicht grad ne Prophezeiung gewesen, warum?"
John musste kurz lachen, bei den Bildern von Mary, die in seinem Kopf auftauchten.
„Naja....Sherlock hat mich geküsst."
Ein lächeln breites Lächeln breitete sich auf Marys Gesicht aus.
„Und warum bist du dann bei mir und machst nicht mit ihm rum oder sowas?"
John starrte sie ungläubig an.
„WEIL ICH NICHT SCHWUL BIN!"
Lachend schüttelte Mary den Kopf.
„Ach ne, du Dummkopf, aber du bist so bi wie sonst nur was! Ich dachte an dem Punkt waren wir schon, dass dir das bewusst ist. Jeder weiß das! Du willst mir doch nicht sagen, dass du immer noch glaubst, dass du straight bist?!"
„wieso sollte ich- Nein."
„Omg, ich kann es nicht glauben. Du denkst ernsthaft du bist straight. Das ist das lustigste was ich dieses Jahr gehört hab. John, du hast verdammt nochmal mit dem Typen mit dem du dir damals in der Uni ein Zimmer geteilt hast rumgemacht! Und siehst Sherlock an, als wäre er Gott höchstpersönlich und drehst durch, wenn er dir nicht auf deine Textnachrichten antwortet. Du hast mit ihm Weihnachten bei seiner Familie verbracht und wenn du ihn seit ner Stunde nicht mehr gesehen hast starrst du das Foto von ihm an, was du auf deinem Handy hast!"
„J-ja....und?"
„GOTT JOHN! Du stehst so hart auf Sherlock, dass das gefühlt ganz London weiß!"

Einen Moment schwiegen sie sich an.
Vielleicht hatte Mary recht und er war nicht ganz so straight, wie er immer gedacht hatte. Vielleicht machten hetero-Jungs nicht mit ihren Zimmernachbarn rum und vielleicht versuchten hetero-Jungs sich nicht ständig davon zu überzeugen, dass sie straight waren-
„Vielleicht- als es könnte sein-vielleicht bin ich Bi-" stotterte John schließlich.
„Herzlichen Glückwunsch, jetzt bist du endlich auf dem selben Stand wie jeder andere auch und jetzt geh verdammt noch mal zu Sherlock und Küss ihn oder sag ihm das du ihn magst!"
„Ich kann das nicht, was ist wenn er-"
„Verdammt John, Sherlock ist so schwul, dass es weh tut, dass du das nicht weißt. Außerdem hat ER dich geküsst, also warum sollte er dich jetzt nicht mehr wollen?"
John stöhnte und vergrub seinen Kopf in seinen Händen. Vermutlich hatte Mary Recht.
Eher er noch etwas sagen oder machen konnte, hatte Mary ihn schon vom Bett gezerrt und vor die Tür geschoben. Perplex sah John dabei zu, wie die Haustür hinter ihm Zuviel und er etwas verloren auf dem Gehweg stand.

Etwas überfordert bahnte er sich seinen Weg nach Hause zu Sherlock und versuchte verzweifelt auf eine Idee zukommen, was zur Hölle er Sherlock sagen sollte.
Schließlich stand er vor der Bakerstreet und er hatte immer noch nicht einen einzigen Satz geformt. Jetzt war es zu spät. Er ging hoch ins Wohnzimmer, wo Sherlock in seinem Sessel saß und an die Wand starrte. Als dieser John bemerkte schnellte sein Blick hoch und widmete seine ganze Aufmerksamkeit ihm, was sich merkwürdig anfühlte, da er eigentlich immer noch mit irgendetwas anderem Gleichzeitig beschäftigt war, aber jetzt hatte John seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Dadurch vergas John alles was er wusste oder vielleicht doch hätte sagen wollen. Für einen Moment war er nichtmal mehr Sicher, was eigentlich sein Name war, weshalb er einfach bis zu Sherlock ging und ihn schließlich in einen Kuss zog. Etwas überrascht, von Johns plötzlichem Handel brauchte Sherlock einen Moment, bis er den Kuss erwiderte und schließlich John an der Hüfte näher zog und den anderen Arm um ihn legte.
Als sie sich lösten sah John hoch zu Sherlock und blickte ihm verträumt in die Augen.
„Ich sollte die wohl sagen, dass ich Bi bin." gestand John, bevor er Sherlock erneut in einen Kuss zog.
„Gut zu wissen." nuschelte Sherlock in den Kuss. „Ich bin sehr sehr schwul."