Eislaufen Teil 2 (Johnlock/Teenlock)

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Wörter: 1500

Seit John das eine mal bei Sherlock war, hatten die beiden nicht mehr viel Kontakt gehabt. John beobachtete weiterhin Sherlock beim Training und wenn Sherlock die Halle verließ, an John vorbei, grüßten sie sich.

Wie jeden Mittwoch saß John auf der Tribüne und beobachtete das Training bzw. beobachtete er Sherlock beim Training, den anderen würdigte er keinen einzigen Blick.
Er war heute noch früher als sonst, weil seine Eltern noch einen Termin hatten und ihn sonst nicht pünktlich hätten bringen können, also bekam John heute nicht nur die letzten paar Minuten von Training mit, welche oft aus einfachen Tricks als Abschluss bestanden, sondern das harte Training, wo auch neue Figuren eingeführt wurden.

Im Moment standen Schüler am Rand und sahen konzentriert dabei zu, wie Mary ihnen eine neue Figur zeigte. John hatte keine Ahnung wie die Figur hieß, aber sie sah schwer aus. Die Schüler mussten einen Partner Sprung mit Umdrehung in der Luft und einer Pirouette beim landen vorführen und hätte Mary diese nicht gerade einige Male, mit einen John nicht bekannten Partner, vorgeführt, wäre John der festen Überzeugung, dass es garnicht möglich ist so etwas auf dem Eis auszuführen.

Die Schüler stellte sich in einer Reihe auf, Sherlock und seine Partnerin als letztes, und John sah dabei zu, wie einer nach dem anderen unelegant auf dem Boden landete.
Jetzt war Sherlock an der Reihe. Er zögerte. Sein Blick traf den von John, er musste Lächeln. Er riss sich zu samen und nahm Anlauf. Allerdings endete sein Versuch nicht besser, als der seiner Kameraden und so landete er ebenfalls unsanft auf dem harten Eis.
John sprang erschrocken von seinem Sitz auf. Eigentlich wollte er zu Sherlock, da seine Trainerin allerdings schon bei ihm war beschloss er sich wieder hinzusetzen, um nicht im Weg zu sein. Irgendetwas schien allerdings anders bei Sherlocks Fall gewesenen sein, denn er stand nicht von alleine auf und wurde von Mary runter vom Eis begleitet. Jetzt machte sich John doch wieder Sorgen und folgte den beiden schnell die Umkleide.

Sherlock saß auf einer der Bänke in der Umkleide, Mary neben ihm, als John herein gerannt kam. Mit einem besorgten Blick kam er zu Sherlock rüber und setzte sich neben ihn. Er sah an Sherlock rauf und runter, um offensichtliche Verletzungen wahrzunehmen und sein Blick fiel auch direkt auf die zwei großen Schnittwunden an Sherlocks rechtem Arm und Bein.
„Was ist passiert?" fragte John besorgt, es sah äußerst schmerzhaft aus.
„Sherlock muss sich an den Kufen von Lara, seiner Partnerin, geschnitten haben." erklärte Mary ruhig.
Sherlock rührte sich die ganze Zeit nicht, er wollte nicht das John in so sah, schwach und verletzlich. Außerdem hatte er sich total blamiert.
„...Sherlock?" riss John ihn aus seinen Gedanken.
„Mhhm?"
„Ob es dir gut geht." wiederholte John seine Frage.
Sherlock nickte nur, allerdings mit so wenig Überzeugung, dass jeder blinde gesehen hätte, dass das gelogen war.
Mary seufzte, sie kannte das schon. Sherlock ließ sich nie helfen, wenn er sich beim Training verletzte.
„Sollen wir einen Arzt rufen?" fragte sie, obwohl siedle Antwort schon wusste.
„NEIN!"
Ein weiteres mal seufzte Mary, es hatte ja sowieso keinen Sinn mit Sherlock zu diskutieren. Also ließ sie die beiden Jungs auf der Bank sitzen und ging zurück zu den restlichen Schülern, in der Hoffnung Sherlock würde sich wenigstens von John helfen lassen.

Vorsichtig griff John nach Sherlocks rechter Hand und fing an mit seinem Daumen leicht drüber zu streichen. Verwirrt blickte Sherlock auf ihre Hände und dann hoch zu John und dann wieder auf die Hände.
„Wa-was tust du da?" fragte er verwirrt.
„Deine Hand streicheln." antwortete John monoton.
„J-ja...aber warum?"
„Weil du dich verletzt hast und dir nicht helfen lässt."
Darauf wusste Sherlock dann auch nicht mehr, was er noch antworten sollte, er war einfach verwirrt, aber gleichzeitig waren Johns Berührungen angenehm und warm, weshalb er ihn einfach weiter machen lies.
„Sherlock?"
„Mhhm?"
„Ich weiß du willst dir nicht helfen lassen, aber das sollte trotzdem verarztet werden. Die Schnitte sind relativ tief und deine Hose klebt schon in deiner Wunde...Bitte lass mich dir helfen."
Sherlock werte sich zuerst, ließ John ihm dann aber doch helfen.
„Danke Sherlock."

Schnell stand John von der Bank und hockte sich vor Sherlock, um seine Verletzung am Bein genauer zu betrachten. Es könnte schlimmer bluten, was John mehr sorgen machte war die enge Legins, welche gefühlt mehr an und in der Wunde klebte, als nicht.
„Wir müssen deine Hose ausziehen." stellte John fest.
„Wir müssen was?!"
„Deine Hose ausziehen."
„Warum müssen wir das?"
„Wegen der Verletzung."
„Kannst du nicht-keine Ahnung....muss das sein?"
„Ja, Sherlock. Das muss sein."
„Okay dann mach." gab Sherlock genervt nach.
John holte den Erste Hilfe Kasten aus der Ecke der Umkleide und suchte nach der Stoffschere. Als er sie endlich gefunden hatten hielt er sie stolz hoch.
„Was wird das John?" fragte Sherlock misstrauisch.
„Wir schneiden die Hose auf."
„Ich dachte wir ziehen sie nur aus und jetzt willst du sie direkt zerschneiden?"
„Die ist eh am Arsch, außerdem ist ausziehen mit der Verletzung unpraktisch, vertrau mir. Also ja wir zerschneiden die jetzt."
Vorsichtig schnitt John Sherlocks linkes Hosenbein hoch und riss den die restliche Legins von ihm. Sherlock beobachtete ihn einfach wortlos dabei und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er Schmerzen hatte.
Danach fing John an die Wunde zu reinigen und zu verbinden. Als er damit vertilgt war tat er das selbe nur noch mal mit Sherlocks Arm.

Stolz betrachtete er sein Werk. Und Sherlock musste zugeben, dass es gut war, dass er John ihm helfen lassen hatte.
„Und jetzt?" fragte Sherlock schließlich gelangweilt.
„Ich geh dich und mich bei Mary abmelden und dann helf ich dir nach Hause."
„Ich brauche keine Hilfe für nach Hause." brummte Sherlock.
Demonstrierend sprang er auf und wollte losgehen, allerdings klappte er nach einem Schritt vor Schmerzen schon wieder zusammen. John bekam ihn gerade noch gehalten und schob ihn zurück auf die Bank.
„Siehst du, du brauchst meine Hilfe. Also warte hier, ich bin sofort wieder da."
Damit war John weg, sich und Sherlock bei Mary abmelden.
Gelangweilt blieb Sherlock auf der Bank zurück. Er fing an die Fliesen auf dem Boden zu zählen, als John endlich wieder kam.

„Komm Sherlock, wir können gehen. Ist dein Bruder wieder draußen."
Sherlock nickte und ließ sich von John hoch helfen.
Er hatte seinen linken Arm um Johns Schultern liegen und hielt sich, wenn auch nur leicht, fest. Johns rechter Arm lag um Sherlock Hüfte und mit seiner linken Hand trug er ihre Sportsachen. Vorsichtig humpelte Sherlock so bis nach draußen auf den Parkplatz, wo sein Bruder Mycroft bereits Auto wartete.
Als er Sherlock erblickte sprang er sofort aus dem Auto und kam den beiden zur Hilfe.
„Warum ist immer einer von euch verletzt, wenn ich euch zusammen seh?"
John zuckte nur mit den Schultern und Sherlock ignorierte seinen Bruder peinlich berührt, er hasste es wenn Mycroft sich sorgen machte und ihm helfen musste.

Bei Sherlock zuhause half John ihm hoch in sein Zimmer und setzte sich dann zu ihm aufs Bett. Eine Weile redeten sie über dies und das, so als wären sie seit Jahren Freunde und würden das täglich machen.
„Danke." sagte Sherlock plötzlich komplett ohne Kontext.
„Wofür?" fragte John leicht verwirrt, aber liebevoll.
„Für-für alles." murmelte Sherlock, so leise, dass John es gerade so verstehen konnte und irgendwie hatte er da Gefühl, dass Sherlock nicht nur die Hilfe heute meinte.
Liebevoll lächelte John Sherlock an und verlor sich in dessen Augen. Er beugte sich etwas nach vorne und verband ihre Lippen. Zuerst erstarrte Sherlock, aufgrund der überraschenden Berührung, erwachte aber schließlich aus der Starre und erwiderte den Kuss. Er schmolz fast schon in John hinein und noch nie hatte sich etwas im Leben so echt angefühlt, wie jetzt. Er wünschte sich, dass der Kuss niemals Enden würde, allerdings tat er das in der nächsten Sekunde, als John zurückzuckte.
Er sprang vom Bett und rannte zur Tür, wo er sich mit dem Rücken runtergleiten ließ, er zog die Beine an seinen Körper und schlang seine Arme drum.
Sherlock verstand nicht, was passiert war. War er nicht gut genug gewesen?
„John?" flüsterte er vorsichtig.
John schüttelte einfach den Kopf und fing an zu schniefen. Weinte er etwa? Sherlock hasste es John so verletzlich zu sehen, weshalb er sich vorsichtig aus seinem Bett quälte und zu John humpelte, wo er sich mehr oder weniger elegant neben ihm auf den Boden fallen lies. Vor schmerzen zog Sherlock kurz scharf die Luft ein. John sah zu ihm, tränen rannten über seine Wangen.
„Was ist los, John?"
„Ich-es tut mir leid..." Sherlock schnitt ihm das Wort ab.
„Wofür entschuldigst du dich, John?"
„Ich-weil-ich hätte dich nicht einfach-du wolltest bestimmt garnicht-" John war total überfordert und schob Panik.
Statt John weiter reden zu lassen oder etwas zu antworten verband Sherlock einfach ihre Lippen erneut und da verstand auch John, dass Sherlock den Kuss genauso wollte und genossen hatte wie er selbst.

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