So Spielt Das Leben {Ardy}

Was wäre wenn..?

Elina's PoV:

"Also hat Andre das Video gemacht und verschickt.", stellte Felix leicht säuerlich fest. Ich nickte perplex. "Mit ihm hab ich noch ein ganz schönes Hühnchen zu rupfen.", antwortete ich beleidigt. So ein Idiot. Wieso konnte er nicht einfach akzeptieren, dass ich in Ardy verliebt war? So wirklich sicher, dass ich mit ihm eine Beziehung führen wollte war ich mir immerhin auch nicht. Da würde ich mir wohl oder übel noch Gedanken machen müssen. Ich seufzte, als ich daran dachte. "Alles gut?", fragte Felix skeptisch. Ich schüttelte den Kopf. "Du bist mein bester Freund und ich kann mit dir über alles reden, oder?" Felix nickte verwirrt. "Ich bin in Ardy verliebt, er in mich, aber ich weiß nicht ob ich mit ihm zusammen sein möchte. Ich weiß nicht mal ob da wirklich so ein Gefühl wie Liebe im Spiel ist." Schon wieder seufzte ich. "Jetzt meine Frage: Wie finde ich das raus?" Felix sah mich leicht überfordert an. "Das ist eine typische Mädchenfrage. Ich denke, dass du das spürst und wenn du Zweifel hast, ist er einfach nicht der Richtige." So weh es tat, ich musste mir eingestehen, dass Felix recht hatte. Aber bevor ich darüber nachdachte, würde ich erst mit Andre reden und dann auf das Konzert gehen.

Mary's PoV:

Gerade schaute ich One Piece und trank meinen Pfefferminztee, als ich hörte, wie sich der Schlüssel in der Haustür drehte. Izzi war also wieder da. Er war stundenlang weg gewesen um mir "Tabletten zu kaufen". So ein Arsch. Die Schlafzimmertür öffnete sich und ein schuldig aussehender Izzi trat herein. Das er schuldig aussah, bemerkte ich nur im Augenwinkel, da ich ihn keines Blickes würdigte. "Hey Mary. Ich hab deine Tabletten.", begrüßte mich Izzi zögerlich und nervös. Ich stellte den Fernseher einfach ein wenig lauter. Seine Gefühle waren mir in diesem Moment einfach egal. Er war einfach gegangen. Wieso auch immer. "Hör mal, es tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin, aber das mit der gemeinsamen Zukunft hat mich einfach ein bisschen überfordert, okay?" Jetzt konnte ich ihn nicht mehr ignorieren. Ich lachte verächtlich auf. "Wie lange sind wir zusammen? Über 3 Jahre. Wir kennen uns seit der Schulzeit. Also kann ich doch wenigstens mal über eine Zukunft mit dir nachdenken. Aber wenn dich das schon überfordert, würde ich meine Entscheidung von damals überdenken. Ich habe meinen Freund damals für dich abgeschossen, weil du sagtest du liebst mich, aber langsam fange ich an mich zu fragen "Was wäre wenn..?". Ich brauche niemandem in meinem Leben, der es nicht sein will.", sagte ich kalt. Wie er mich gerade ankotzte. Seinen ständigen Bedenken mir gegenüber wurden mir echt zu viel. Diese permanenten Bindungsängste. "Ich habe Angst mir eine Zukunft mir dir vorzustellen, weil es einfach eine zu schöne Vorstellung für mich ist. Du bist zu gut für mich. Ich habe einfach Angst, dass du mich irgendwann verlässt. Und dann ist diese schöne Vorstellung von dir im Brautkleid vor dem Altar einfach zerplatzt." Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bemerkte wie mir eine Träne die Wange runterkullerte. Izzi schien dies zu bemerken, setzt sich mir gegenüber auf das Bett, legte seine Hand an meine Wange und wischte die Träne mit seinem Daumen weg. "Wenn du dich mit der "Was wäre wenn..?"-Frage konfrontierst, musst du dich auch fragen, ob du nicht diejenige bist, die wirklich Angst vor einer gemeinsamen Zukunft hat." Es traf mich wie ein Schlag. Er hatte recht. Ich wollte Heirat und Kinder, wusste aber nicht ob ich sie mit ihm wollte. Mein Gesicht schien ihm zu verraten woran ich dachte. Er stand langsam auf, das Gesicht auf den Boden geheftet und bevor er aus dem Raum ging, traurig, enttäuscht, niedergeschlagen, flüsterte er: "Du bist die Liebe meines Lebens und ich weiß nicht, ich dachte ich wäre auch deine." Dann völlige Stille. Er ließ mich mit der Dunkelheit meiner Gedanken zurück. Auf dem Bett sitzend. Allein. Weinend.