Dann zerstör mich

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"Ist dir eigentlich bewusst, dass wir uns des öfteren küssen, aber nicht zusammen sind?", fragte Ardy mich belustigt, aber auch mit einem Hauch Ernst in seiner Stimme. Wir standen vor der Wohnung der Apes und ich wollte gerade reingehen, aber Ardy hielt mich mit dieser Frage auf.

"Weil du mich erst überzeugen musst, ich aber trotzdem nicht darauf verzichten kann.", gab ich auf den Boden schauend zu. Er kam auf mich zu und küsste mich erneut. Dann lächelte er, als wäre er glücklich, wenn er nur daliegen und mich für alle Zeit anschauen konnte. Auch wenn dieser Moment wunderschön war, musste ich das mit Andre klären.

"Ich hole dich in einer Stunde wieder ab, okay?" Mit einem Lächeln und einem Nicken wandte ich mich zu dem Haus, in dem die Apes wohnten. Naja nicht mehr lange. Zum Glück war die Tür zu dem großen Hausflur schon offen und ich musste nur die Treppen hoch und dort an der Tür klingeln.

"Perfekt.", murmelte ich leise und machte mich auf den Weg. Ich hasste Treppen über alles. Was war so falsch an Fahrstühlen? Seufzend erklomm ich die Treppen tapfer und klopfte. Ich hoffte schwer für ihn, dass er zu Hause war. Ansonsten würde er mir den Tag versauen. Jan öffnete mir lächelnd die Tür.

"Hey." begrüßte ich ihn lachend und umarmte ihn. Er grüßte zurück und grinste.

"Wieso das dumme grinsen?", fragte ich und versuchte Ernst zu klingen. Jan musste lachen. "1. Hab ich euch beide schon vom Fenster aus gesehen, sehr süß übrigens, 2. hat Andre uns befohlen zu sagen, dass er nicht da ist fals du fragen solltest und 3. komm doch rein, er ist im Wohnzimmer."

Jetzt musste auch ich lachen. "Jan, du bist der beste." Er schenkte mir ein weiteres Grinsen und ging einen Schritt beiseite, um mich in die Wohnung zu lassen. Jedes mal wenn ich hier war musste ich die "Poster" anstarren. Ich erinnerte mich als ich deshalb dachte Andre wäre schwul. Aber bei Titeln wie "Swing dein Ding" kein Wunder. Ich war wahrscheinlich die schlechteste Schwester der Welt, da ich weder irgendein Lied von ihnen noch irgendein Video gesehen hatte, genau wie bei allen anderen. Apropos schlechte Familienmitglieder. Da saß er auch schon. Mein Bruder Andre.

Er schien etwas verwirrt zu sein mich zu sehen, wollte sich dann aber doch schnell retten in dem er so fröhlich wie möglich sagte: "Oh hey Elina. Was machst du denn hier?" Er wollte auf mich zukommen und mich umarmen, aber ich stoppte ihn abrupt mit: "Spar's dir."

Andre wusste anscheinend sofort, weshalb ich so reagierte und seufzte. "Du hast keinen Grund zum seufzen, den habe ich. Was fällt dir ein, dich einfach so in mein Liebesleben einzumischen? Was sollte das?"

Andre sah mich erst schuldig an. Aber sofort änderte sich sein Blick. "Ich kenne Ardy und weiß, dass er nicht gut für dich ist. Genau wie Dner.", fuhr er mich sauer an.

Ich hielt ihm drohend den Zeigefinger ins Gesicht. "Du mein Freundchen hast keinen Grund sauer zu sein. Du hast Glück, dass ich dir nicht deine winzigen Eier rausreiße.", schrie ich ihn sauer an. Hinter mir ertönte ein Lachen und ich sah Cengiz und Jan deutlich belustigt hinter mir stehen. Beide bekamen einen vernichtenden Blick, sodass sie sofort verschwanden. "Außerdem hast du nicht das Recht, dir einzubilden, du wüsstest was gut für mich ist. Und ich habe, zum millionsten Mal, nichts mit Felix! Akzeptier es und halte dich raus. Ich weiß selber was gut für mich ist.", fügte ich mit einer wütenden Stimme hinzu und ließ ihn einfach stehen.

Ich musste raus aus dieser Wohnung. Und wenn ich dafür noch eine dreiviertel Stunde warten musste. Diese verbrachte ich weitgehend mit Musik hören. Ich musste schließlich meine Texte festigen, da ich ja zu dem Konzert gehen würde. Gerade lief "I bet that you look good on the Dancefloor" - eines meiner Lieblingslieder - und ich summte mit, als mir jemand den Kopfhörer aus dem Ohr riss. Ein grinsender Ardy stand vor mir und fing an mitzusingen.

"Your Shoulders are frozen, cold as the night.

Oh you're an explosion, you're dynamite."

Ich musste kichern, umarmte ihn dann aber gleich.

"Und wie wars?", fragte er mich als wir im Auto saßen. Ich schaute ihn mir genauer an. Sein Grinsen war wie eingemeißelt. War er genauso aufgeregt wie ich? Als mir wieder einfiel, dass er eine Frage gestellt hatte, musste ich lachen.

"Naja, ich habe gedroht ihm die Eier rauszureißen, falls er sich nochmals einmischen sollte." Ardy prustete los.

"So welche Dinge sind der Grund wieso ich mich jedes Mal wieder neu in dich verliebe, wenn du durch meine Tür kommst." Jede meiner Zellen schrie förmlich "küss ihn", aber er musste ja Autofahren. Immer wenn er sagte, dass er in mich verliebt war, füllte sich mein Körper mit Wärme und Energie floss durch meine Adern. Es machte mich glücklich.

"Du bist unglaublich.", flüsterte ich und nahm seine Hand. "Deswegen verliebe ich mich jedes Mal wieder in dich." Ich sah wie er lächelte. Die Art von Lächeln die einem den Atem raubt und die einem das Gefühl gibt endlich anzukommen, geliebt zu werden.

"Verliebe dich nicht in einen Menschen wie mich. Ich werde dich an jedem schönen Ort küssen, sodass du dorthin nie wieder gehen kannst ohne mich wie Blut in deinem Mund zu schmecken. Ich werde dich auf die schönste Art zerstören und wenn wir uns je trennen, wirst du wissen wieso Stürme nach Personen benannt sind.", flüsterte er. Ich musste ihm einfach in die Augen schauen. Es war wunderschön was er eben gesagt hatte. Ich beugte mich vor bis meine Stirn an seiner lag. "Dann zerstör mich.", hauchte ich und legte meine Lippen auf seine.

So Spielt Das Leben {Ardy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt