"Doch du nimmst das jetzt!", redete Mary immer wieder auf mich ein. "Leute, das ist ja alles schön und gut, aber ich weiß nicht wann ich das jemals anziehen werde.", antwortete ich verzweifelt. Es ging um ein, meiner Meinung nach, viel zu festliches weißes Spitzenkleid. "Aber es ist so schön. Du musst es einfach nehmen.", bekräftigte Celine nun auch Mary. "Alles was ich wollte war ein schöner flauschiger Jumpsuit. Bei ihm hab ich zumindest die Gelegenheit ihn mal zu tragen." Mary sah mich skeptisch an. "Wo ist überhaupt Lara?", fragte sie in die Runde. Da huschte Lara auch schon zu uns in die Umkleide und hatte ein weiteres Kleidungsstück in der Hand. Ich stöhnte schon innerlich, weil ich ein weiteres Kleid vermutete. Dabei war sie selbst kein wirklicher Kleidfan, was man von Mary nicht sagen konnte. Lara schaute mich grinsend an. "Bevor du irgendetwas sagst. Hier in meiner Hand halte ich einen Pikachu-Jumpsuit, den es nur einmal in deiner Größe gibt. Wenn du das Kleid nicht nimmst und es nicht zu dem Essen in dem Restaurant, in das wir heute noch mit dir gehen wollten, anziehst, kaufe ich ihn. Und das für mich und nicht für dich." Ich schaute sie schockiert an, während Mary, Celine und Lara nur triumphierend grinsten. "Überzeugt.", sagte ich schnell und riss ihr den Jumpsuit aus der Hand. "Und jetzt geht raus. Ich muss mein neues Baby anprobieren.", sagte ich lachend und machte eine huschende Handbewegung.
Auf dem Nachhauseweg waren wir alle um einiges Geld leichter, dafür aber um einige zukünftige Lieblingsstücke reicher. Lara hatte sich endlich ihre schon langgewünschten Nike Theas gekauft, Mary hatte sich merkwürdige neongelbe Nike Air Force, die ich nicht mal im Traum anziehen würde, gekauft und Celine ein paar Spiele für irgendeine Konsole, die ich vom Namen her kannte. Außerdem hatte ich mir noch ein paar CD's und Bücher gekauft. Das tat ich immer wenn ich einkaufen ging. Celine, Mary, Lara und ich vereinbarten erstmal nach Hause zu gehen, bevor wir uns dann zum Restaurant aufmachten. Lara und ich wollten später zusammen fahren. Als ich endlich bei mir bzw. Felix ankam, ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen. Das war furchtbar anstrengend, aber es tat gut mal wieder Spaß zu haben und über alles reden zu können. Das konnte ich auch mit Felix, aber es war natürlich nicht das selbe. Ich zog sofort meinen Jumpsuit an und mummelte mich mit einem Tee für ein paar Stunden ein. Ich schreckte hoch als es an der Tür klingelte. Verdammt ich hatte vollkommen die Zeit vergessen. Hektisch öffnete ich die Tür in der Lara auch schon fertig stand. Sie sah mich nur leicht säuerlich an und ich zog sie einfach in die Wohnung. "Tut mir hab die Zeit vergessen.", rief ich während ich panisch mein Kleid suchte.
Am Restaurant angekommen, checkte ich nochmal mein MakeUp. Lara hatte mich doch tatsächlich gezwungen noch Lippenstift auszutragen. Es war nicht so, dass ich Lippenstift nicht mochte, im Gegenteil, ich liebte Lippenstift, er war nur immer so unpraktisch. "Die Mädels warten drinne.", sagte sie und zog mich aus den Auto, um mich dann vor sich her ins Restaurant zu lotsen. Ich wusste nicht mal wie das Restaurant hieß, weil Lara mich so hektisch vor sich her schob. Im Restaurant angekommen sah ich mich um. Es war ziemlich groß und sah ziemlich teuer aus. Und wieder einmal fragte ich mich, wieso ich hier war. Dann sah ich auch schon den Grund und wollte mich sofort wieder umdrehen und gehen, doch Lara hielt mich auf. "Du hast viel mit ihm zu klären. Vertrau mir, dass wird dir gut tun. Außerdem muss ich jetzt los. Ich hab ein Date mit Taddl.", sagte sie, zwinkerte und ließ mich einfach stehen. Ich starrte ihr mit offenem Mund hinterher. Sollte ich gehen oder sollte ich mit ihm reden? Ich drehte mich um und sah ihn an. Er saß in einem Anzug am Tisch. Was erhoffte er sich von diesem Treffen, das er einen Anzug trug? Seine Augen irrten durch den Raum bis sie an meinen hängenblieben. Sein Blick war undurchsichtig. Es war ein merkwürdiger Moment. Ich stand am Eingang, er stand neben seinem Tisch und wir starrten uns an. In meinem Blick lag pure Enttäuschung, in seinem ein entschuldigender Ausdruck. Dann stand er auf und kam auf mich zu. Ich war nicht in der Lage mich zu bewegen, ich stand nur da. Als er bei mir ankam zog er mich in eine Umarmung. Auch wenn ich sauer auf ihn war, ließ ich es zu. Wir beide brauchten es. Danach zog er mich zu unserem Tisch. Bisher hatte ich noch kein Wort gesagt. "Es tut mir leid." war alles was er sagte. In seinen Augen sah ich, dass er es ernst meinte. "Wieso?", brachte ich zögerlich heraus. "Ich war verletzt und traurig, weil du ihn noch liebst. Und dann kam Luna und legte ihren Arm um mich und dann.." Ich schüttelte leicht meinen Kopf. "Jemanden den man einmal geliebt hat, wird man immer, zumindest ein bisschen, lieben. Ich kann ihn nicht einfach aus meinem Leben streichen. Das was du gemacht hast war nicht ok, aber das was ich getan habe war um einiges schlimmer." Ardy schaute mich fragend an. "Ich hatte dir von Anfang an sagen sollen, dass ich niemals mit einem YouTuber zusammen sein werde." Jetzt war er der, der "wieso" fragte. "Ich komme mit deinem Lebensstil nicht klar." "Ich bin nicht mein Lebensstil.", flüsterte er traurig. Ich nahm seine Hand. Die auf dem Tisch lag. "Können wir nicht einfach nur Freunde sein?" Er stierte auf unsere ineinander verhakten Hände, worauf hin ich seine Hand los ließ. Erst dann schaute er mich an und nickte leicht.
Wir liefen die Treppen zu unseren Wohnungen hoch. Es gab eine unangenehme Stille. So verlief im Großen und Ganzen der gesamte Abend. Ich hoffte, dass es noch besser werden würde. Dann standen wir vor meiner Tür. "Sollte das eine Art Date werden?", fragte ich vorsichtig. Er küsste mich sanft auf die Wange, drehte sich um und ging. Ich hielt ihn auf indem ich ihn in eine lange Umarmung zog. Er löste sich von mir und schaute mir verzweifelt in die Augen, als suchten sie in ihnen eine Antwort. Eine Antwort die ich nicht hatte. Ich wandte mich ab, schloss die Tür auf und ging.
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So Spielt Das Leben {Ardy}
Fanfiction"Verliebe dich nicht in einen Menschen wie mich. Ich werde dich an jedem schönen Ort küssen, sodass du dorthin nie wieder gehen kannst ohne mich wie Blut in deinem Mund zu schmecken. Ich werde dich auf die schönste Art zerstören und wenn wir uns je...