allein, allein

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Izzi's PoV:

Heute Morgen war sie gegangen. Ja, ich liebte sie und würde sie auch immer lieben, aber mit dieser Entscheidung konnte ich nicht leben.

Ohne mich in irgendwelcher Form zu bewegen saß ich auf unserem Bett und umklammerte ihr Kissen. Es roch noch nach ihr.

Es war merkwürdig für mich, dass mich eine Frau so einnahm, dass ich mich leer und verloren ohne sie fühlte. Diese Form der Liebe hatte ich noch nie gespürt - trotzdem war sie auf eine seltsame Weise schön. Der Schmerz tat gut. Das bewahrte mich davor nichts zu fühlen.

Es war wenige Stunden her, dass sie mit ihrem Koffer an der Tür stand, mich wehmütig ansah und sagte, dass es ihr leid täte. Trotzdem zählte ich die Minuten, hoffte, dass alles nur ein schlechter Scherz war, malte mir aus wie es an der Tür klingeln würde, sie dort stehen, lachen und "verarscht" schreien würde.

Tatsächlich klingelte es an der Tür, aber es war nicht Mary. Nein, es war Elina. Sie schloss mich in ihre Arme und sagte mir, dass es ihr leid täte, fragte mich, was passiert war.

"Erst heute morgen kam sie nach Hause - sie war die ganze Nacht weg. Ihr Mascara war verwischt, ihre Augen gerötet und geschwollen, als hätte sie die ganze Nacht geweint. Sie sagte, dass Manu sie überzeugt hatte es zu beichten und dass er recht hätte, weil die Schuldgefühle sie zerstören würden. Sie sagte, sie sei schwanger und dass sie das Kind keinesfalls behalten würde. Ich war glücklich, dass sie schwanger war, wollte allerdings nicht, dass sie es abtreiben ließ. Das sagte ich ihr, aber sie sagte immer wieder, dass sie noch keine Kinder wollte und dass das Kind alles zerstören würde. Irgendwann sagte ich ihr, dass sie zwischen mir & dem Kind oder nichts von beidem wählen müsste. Eine Stunde später stand sie mit ihren Koffern weinend vor mir und sagte, dass es ihr leid täte. Dann verschwand sie."

Ich wusste nicht wie Elina's Reaktion war. Meine Ohren waren wie taub, ich spürte nichts und mein Blick war vernebelt. Ich spürte ihre Präsens und dass sie Dner anrief. Als er ankam sah ich sein Gesicht, den tiefen Schock.

Aber es war mir egal. Mir war alles egal. Immer wieder sang ich "Sie ist weg, weg. Und ich bin wieder allein, allein." vor mir her. Als wäre es ein Mantra, dass mich vor allem bösen bewahrte.

Aber es bewahrte mich vor nichts. Das Böse hatte sich schon wie ein Parasit in meinem Leben eingenistet und ich wusste, dass es so schnell nicht von meiner Seite weichen würde.

Erst jetzt begriff ich wirklich, dass Mary meine große Liebe war. Die große, wahre, einzige Liebe bei der kein Tag langweilig war und bei der die rosarote Phase nie vergehen würde.

Meine große Liebe ist weg, weg und ich bin wieder allein allein.

So Spielt Das Leben {Ardy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt