Eifersucht

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Keuchend kam ich endlich bei meiner Wohnung an. Ich musste von der U-Bahn-Station bis hier her rennen. Und das verkatert.

Ich checkte schnell mein Handdisplay. Meine Augen weiteten sich, schon fast halb 12. Jetzt aber los, nur noch 10 Minuten. Ich sprintete ins Badezimmer. Der Anblick der sich mir bot, wäre mir gern erspart geblieben. Verschmiertes Mascara, vollkommen zerzauste Haare und, wieso auch immer, überall Glitter in meinem Gesicht. Bis auf den Glitter, traf die Bezeichnung "zervögelt" ziemlich gut. Scheiß Studentenleben.

Gerade als ich aus der Dusche stieg, klingelte es an der Tür. Verdammt, wer war bitte so pünktlich? Ich band mir schnell ein Handtuch um den Körper und flitzte, so gut es barfuß mit nassen Füßen eben ging, quer durch die Wohnung, direkt zur Tür.

Mit einem Quietschen riss ich die Tür auf und was für eine Überraschung, es war Adam, mein Freund, lächelnd mit einem Strauß Blumen in der Hand.

"Hi.", er lächelte. Ich erwiderte sein lächeln.
"Ich habe dich vermisst." Er war immer so süß. Ich schlang ihm meine Arme um den Hals, während er seine Hände sanft auf meine Hüften legte. "Ich dich auch.", flüsterte ich sanft, schaute ihm in die Augen und küsste ihn.

Ein Gefühl von Geborgenheit machte sich in mir breit. Er lächelte in den Kuss hinein und zog mich näher zu sich. Ich brauchte nichts außer seine Nähe um glücklich zu sein. Er löste sich aus dem Kuss, schaute mich an und lachte.

"Wieso hast du nochmal nichts außer ein Handtuch an? Also nicht das es mich stört.. " Ich löste mich nun ganz von ihm und lachte.

"Es war ein harter und stressiger Morgen. Ich bin grade erst nach Hause gekommen und bin gleich duschen gegangen. Und ich haben einen furchtbaren Kater. "

Das war dann auch das Stichwort eine Kopfschmerzen Tablette einzunehmen. "Stimmt, du hattest ja gestern dein Gangtreffen. " Die Belustigung war aus seiner Stimme nicht zu überhören.

Ich boxte ihm spielerisch gegen den Arm. "Es war anfangs etwas unangenehm, aber nach ein paar Runden Schnaps war alles sehr entspannt. Das ist dann auch der Grund wieso ich aussehe wie eine Vogelscheuche und mich ehrlich gesagt auch wie eine fühle. Aber im Endeffekt waren alle super lieb und ich habe mich mit allen gut verstanden. Es könnten wirklich ein paar gute Freundschaften entstehen." Ich lächelte glücklich.

"Schön, dass du so einen schönen Abend hattest. " Aus seiner Stimme konnte ich hören, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich schaute ihn an. Sein Mund lächelte, seine Augen nicht.

"Was ist los?", fragte ich besorgt und gleichzeitig verunsichert. Ich dachte er freut sich wenn ich glücklich bin. "Nichts ist los, alles ist super."

Ich schaute ihn mit einem wissenden Blick an. " Na gut. Es ist nur.. ", er zögerte, " wie willst du bei deinen neuen Freundschaften noch Zeit für mich finden? "

Die Besorgnis in seiner Stimme war unüberhörbar. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. "Nichts hat sich geändert. Du bist und bleibst die Nummer 1. Nur weil ich mich mit ein paar Leuten gut verstanden habe, müssen daraus keine Freundschaften werden und wenn verbringe ich trotzdem noch viel Zeit mit dir. Und so toll war der Abend auch nicht. Ich kann mich nicht mal an die Hälfte erinnern. "

Er lachte und ich stimmte in sein lachen mit ein. Da kam mit eine Idee. "Ich mache dir einen Vorschlag um zu beweisen, dass ich es wirklich ernst meine. Du lernst meinen Bruder kennen. "

Er schaute mich mit einem undeutbaren Blick an. "Wenn du es wirklich Ernst meinst.. "

Ich unterbrach ihn: "Ich meine es ernst. "
Er fuhr fort: ".. dann ja. Ich würde gerne deinen Bruder kennenlernen. "

So Spielt Das Leben {Ardy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt