behindert und kindisch

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Hand in Hand liefen wir zu einem Café und setzten uns an einen Tisch der draußen stand. Es war sonnig und nach langer Zeit mal wieder etwas wärmer, was alle zu Frühlingsgefühlen veranlasste. Wir bestellten uns irgendeinen Eisbecher mit einem unwitzigen Namen und aßen diesen dann auch zu zweit. Mir musste jemand schon ziemlich wichtig sein, wenn ich mit ihm mein Essen teilte.

"Nur mal so ne Frage: du hast damals, als wir uns kennengelernt haben, gesagt, dass du Architektur studierst und dir dieses mit einem Job in einem Café finanzierst." Ich nickte nur. "Wann warst du das letzte Mal arbeiten und wann das letzte Mal in der Uni?", lautete seine Frage an mich.

"Shit.", sagte ich etwas lauter als gewollt, da die Leute an den Nachbartischen uns schon anstarrten.

"Das mit dem Café ist kein Problem. Ich bekomme das Geld von meinem Dad und ich hab den Job nur, damit ich mich ein wenig unabhängig fühle. Außerdem war es keine feste Anstellung. Ich habe dort nur ab und zu als Aushilfe gearbeitet. Wegen der Uni muss ich mal jemandem aus meine Kurs fragen, ob er mir hilft." Ardy runzelte die Stirn, woraufhin ich lachen musste.

"Ja ich habe Freunde außerhalb von YouTube. Was denkst du denn wie ich sonst die Zeit vorher überlebt habe? Ich hatte eben nicht viele.", kicherte ich.

"Ich hatte was ich brauchte.", rutschte es mir heraus. Ich bereute es eine Sekunde später und hoffte, dass er es nicht gehört hatte.

"Meinst du damit Adam?", fragte er mich genervt. Ich nickte nur.

"Und ihr habt euch an der Uni kennengelernt?", fragte er wieder.

Ich seufzte. "Müssen wir über den reden, mit dem ich für dich Schluss gemacht habe?" Ardy's Blick wurde durchdringender.

"Wieso schaust du mich so komisch an?", fragte ich ihn leicht verunsichert. "Weil du mir etwas nicht erzählen willst, ich aber nicht weiß was.", antwortete er mich immer noch musternd.

"Ach Ardy, dass ist unser erster Tag als Paar. Können wir nicht glücklich sein und lachen und Eis essen und alle Klischees erfüllen?", fragte ich schon leicht verzweifelt.

Ardy nickte, schon wieder etwas glücklicher aussehend, bezahlte und dann liefen wir einfach ein wenig durch die Stadt. Es war schön. Alles war unkompliziert und meine Probleme rückten zunächst in den Hintergrund. Trotzdem musste ich Ardy zumindest Bescheid sagen, dass Max mich dieses Wochenende besuchen würde.

"Ich hab dir doch mal von Max erzählt, meinem alten Schulfreund.", fing ich vorsichtig an.

"Das ist der mit dem Bügelkorb oder?", lachte Ardy woraufhin ich grinsend nickte.

"Genau der. Max kommt dieses Wochenende mal vorbei, also er bleibt das Wochenende in Köln und dann mache ich in der Zeit auch was mit ihm und naja.. ist das ein Problem für dich?" fragte ich unsicher.

"Er ist nur ein alter Schulfreund?"

"Ja."

"Dann macht es mir nichts aus. Ich kann ihn ja auch mal kennenlernen."

Ich grinste und umarmte ihn. Nachdem wir uns wieder gelöst hatten musste ich lachen. "Ich glaube nicht, dass es so gut wäre wenn ihr euch trefft. Er mag YouTuber nicht und findet was ihr tut behindert und kindisch. Und er war auch nie so der Ardina Shipper." Bevor Ardy irgendetwas erwidern konnte drückte ich ihm einfach einen Kuss auf die Wange und zog ihn weiter Richtung nach Hause.

So Spielt Das Leben {Ardy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt