Krankenhausstreitereien

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Jetzt saß ich schon seit einer halben Stunde im Auto und weinte. Ich weinte um meine Beziehung, ich weinte um meine Gefühle und ich weinte, weil ich nicht gekämpft hatte. Adam war schon vor Ewigkeiten ins Beerdigungsinstitut gegangen, aber ich konnte einfach nicht losfahren. Müsste ich nicht einfach nur traurig sein? Ich müsste es, aber statt dessen fühlte ich etwas, was mir wie Erleichterung vorkam. Ja ich war erleichtert. Ich konnte es ihm endlich beichten, aber glücklich war ich nicht. Als ich in einer Beziehung war, hatte ich einen Grund wieso ich Ardy zuruckstoßen konnte. Jetzt musste ich meine Ängste offenbaren. Ich musste langsam losfahren. So konnte mich Felix zumindest trösten. Mir rollte eine Träne nach der anderen über die Wange. Sie verschleierten mir die Sicht und so sah ich auch nicht den Baum gegen den ich fuhr.

Ich blinzelte. Wo war ich? Wo kommt dieses grelle Licht her? Und wer redet da? "Schaut mal, sie wacht auf", hörte ich eine mir bekannte Stimme sagen. Jemand nahm meine Hand und drückte sie leicht. Ich öffnete meine Augen. Vor mir standen all meine Freunde und starrten mich an. "Was ist passiert? Wo bin ich?", fragte ich sichtlich verwirrt. Andre schaute mir liebevoll in die Augen, er war auch der, der meine Hand genommen hatte. "Du bist gegen einen Baum gefahren. Gerade bist du im Krankenhaus. Du warst ein paar Stunden weggetreten. Der Arzt sagt es ist nur eine leichte Gehirnerschütterung. " Jetzt erinnerte ich mich wieder und wurde augenblicklich wieder traurig. "Er hat Schluss gemacht oder?"Felix sah mich mitleidig an. Ich nickte nur leicht. Er kam näher und umarmte mich, auch wenn ich etwas unpassend lag. Wie aus der Pistole geschossen schrien Andre und Ardy gleichzeitig: "Fass sie bloß nicht an." Ich schaute beide beide böse an, während beide sich nur gegenseitig wütend anstarrten. "Was willst du von meiner Schwester?" Andre funkelte Ardy böse an. "Andre, bitte bleib ruhig." Er beachtete mich gar nicht erst. "Fass sie an und ich drehe dir den Hals rum. Sie ist viel zu gut für dich." Ich schnappte nach Luft. "Das habe ich schon längst getan." Ardy funkelte Andre herausfordernd an. Dann passierte alles in Zeitlupe. Ich sah nur wie Andres flache Hand auf Ardys Gesicht knallte. Oh oh. Jetzt sah Ardy richtig wütend aus und schubste ihn herausfordernd. "Jetzt reichts mir aber", schrie ich. "Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ich liege mit höllischen Kopfschmerzen hier und muss zu schauen wie ihr euch noch prügelt. Ich bin kein Objekt über das man bestimmen kann." Beide schauten wehmütig zu Boden und murmelten etwas das nach "Tut mir leid" klang. Gerade als ich dachte der Streit wäre vorbei, fing der nächste an. "Was machst du überhaupt hier?", fragte Manu provozierend an Maudado gemeint. Also irgendwie läuft hier alles aus dem Ruder. "Was meinst du denn damit? Ich bin auch mit ihr befreundet." Er klang ziemlich irritiert. "Ach wirklich. Ich habe gehört, dass du deinen Freunden gerne mal die Leute ausspannt auf die sie seit Ewigkeiten stehen. Pass besser auf Elina, sonst wird er noch schwul um sich Ardy zu krallen." Jetzt wurden Maudado und Andre wütend. "Lass meine Schwester da raus", fauchte er ihn an. Maudado ignorierte Andre und sagte nur: "Was willst du von mir? Du hast mir nicht einmal gesagt, dass du auf sie stehst. " Jetzt wurde Manu erst richtig aggressiv. "Du weißt, dass ich seit Lisa niemanden an mich heranlasse." Jetzt funkelten sich beide böse an. "Wer ist Lisa?", fragte Taddl vollkommen unverblümt. "Du meinst wohl er wer war Lisa. Ich war früher schon einmal YouTuber, aber unter einem anderen Namen und ohne Maske. " Wow das kam jetzt unerwartet. "Ich hätte eine Freundin Lisa. Einmal kam sie ausversehen in die Aufnahme ohne das ich es bemerkte. Es gab einen riesigen Shitstorm und es hörte nicht auf. Am Ende hat sie sich das Leben genommen. Seit her lasse ich niemanden mehr an mich ran." Alle schauten betrübt zu Boden. Das hatten wir nicht kommen sehen. Er fügte noch hinzu: "Und jetzt hast du mit der Person geschlafen, Die mir am meisten bedeutet." Celine gab Manu eine Ohrfeige. Das hatten wir alle noch weniger erwartet. "Wieso gehst du einfach davon aus, dass ich mit ihm geschlafen habe. Zu deiner Information, ich habe nicht mit ihm geschlafen, weil du mir zu viel bedeutest. Anscheinend hälst du mich auch nur für irgendein Flittchen." Mit diesen Worten rauschte sie wütend aus den Zimmer. Manu lief ihr nach. Das wird hoffentlich noch was mit ihnen. Ardy griff meine Hand und streichelte mit seinem Daumen drüber. Ich bekam Gänsehaut. "Ungeachtet davon, dass du sie wieder berührst", Andre blickte Ihn streng an. Er ließ meine Hand trotzdem nicht los. "Ich schlage vor mich um dich zu kümmern", schloss Andre nach einem weiteren feindseligen Blick ab. "Nein ich mach das", sagten Ardy und Felix gleichzeitig. Beide schauten sich böse und dann alle drei mich fragend an. "Brüderchen ich hab dich lieb, aber ich bleibe bei Felix. Er ist mein bester Freund und kann damit am besten für mich sorgen. Nur mein bester Freund." Damit schaute ich Andre und Ardy durchdringend an, so dass sie die Botschaft auch verstanden. Die Tür ging auf. Alle hatten sich erschreckt. Es war Adam. "Geht alle raus", sagte ich monoton. Adam starrte auf meine Hand, die immer noch Ardy hielt. Er löste sich langsam von mir und ging mit den anderen. Die Tür fiel zu und der Raum war, bis auf Adam und mich, leer. "Es tut mir so leid." Er klang so traurig. "Es ist nicht deine Schuld." Jetzt sah er mir direkt in die Augen. "Es tut mir aber leid. Ich habe einfach Schluss gemacht. Aber ich werde um dich kämpfen, bis du wieder mir gehörst. " Ich streichelte liebevoll seine Wange, er schloss dabei die Augen. "Ich habe Gefühle für einen anderen. Erst muss ich das alles sortieren. Ich liebe dich, aber ich bin in einen anderen verliebt. Du solltest gehen", flüsterte ich. Er nickte traurig und ging. Nach einer Weile öffnete sich die Tür erneut. Diesmal war es Ardy. "Ich habe gehört, was du vorhin gesagt hast und es geht mir genauso", flüsterte er und kam auf mich zu. Er küsste mich, als wäre es das erste Mal. Ich steckte all die Sehnsucht , die ich die letzten Tage nach ihm verspürt hatte, in diesen einen Kuss. Dann löste ich mich von ihm. "Wir können das nicht tun. Es ist zu früh", flüsterte ich und zog ihn für einen letzten Kuss näher.

So Spielt Das Leben {Ardy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt