Schwelgen in der Vergangenheit

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Ein nerviges Geräusch ließ mich aus dem Schlaf schrecken. Was war das? Ardy neben mir bewegte sich jetzt auch, blinzelte leicht mit den Augen, schloss sie dann aber wieder.

Ich dachte ich könnte das Geräusch ignorieren, aber Ardy machte mir einen Strich durch die Rechnung. "Das war die Klingel. Du musst an die Tür gehen.", murmelte Ardy müde.

"Wieso gehst denn nicht du?", nuschelte ich doppelt so müde zurück." Ardy lachte leise. "Du wohnst hier, also gehst du an die Tür."

Mit einem mürrischen Seufzen kroch ich aus dem Bett und schlurfte leise zur Tür. Ich öffnete sie genervt, doch mein Blick wurde sofort weicher als ich sah wer da vor mir stand.

Er hatte sich kaum verändert. Immer noch die selben braunen Haare, immer noch der selbe Kleidungsstil und immer noch das selbe unverwechselbare Lachen. "Begrüßt man mit so einem Blick Gäste?", grinste er und breitete seine Arme aus.

Ich sprang glatt hinein, weil ich ihn so vermisst hatte. "Du fehlst mir so. Wieso wohnt mein Oppolzer Junge nur so weit weg?", scherzte ich mit einem hervorgeschobener Unterlippe.

"Du bist weggezogen und nicht ich."meinte er vorwurfsvoll. "Jaja.", lachte ich augenverdrehend. "Komm doch erst mal rein."

"Woah, ne schöne Wohnung." meinte er anerkennend und schaute sich um. Ich lachte.

"Ist auch nicht meine. Du weißt doch das ich bei Felix wohne." Max lachte. "Darauf wäre ich nicht stolz. Und ist dieser Felix jetzt dein Macker?", fragte er belustigt.

"Nein, ihr 'Macker' bin ich.", kam es von der anderen Seite des Raumes. Ich zuckte zusammen. "Wieso zum Teufel erschreckst du mich immer so?", rief ich vorwurfsvoll.

Ardy gab mir nur einen Kuss auf die Wange, woraufhin ich lächelte. "Ähm.. Max- Ardy mein Freund und Ardy-Max, mein bester Freund von früher."

"Ahh der YouTuber.", sagte Max während er 'YouTuber' verächtlich betonte. Um davon abzulenken fragte ich schnell: "Und Max, wo wohnst du denn während du in Köln bist?"

Max schien meine Ablenkung zu bemerken, zog eine Augenbraue hoch, ging dann aber auch nicht mehr darauf ein. "In so einem Hotel."

Ich nickte lächelnd. Max fuhr fort: "Der andere YouTube-Boy hat gemeint, dass es einen Notfall gibt und es dir ziemlich schei-" Ich brachte ihn mit meinem Blick zum Schweigen. "Egal.", fügte er schnell hinzu. Ardys Blick sagte alles. Er hatte bemerkt, was Max sagen sollte. Das musste ich ihm wohl später noch erklären.

"Du besuchst mich das erste Mal in Köln. Willst du da etwas besonderes machen?", fragte ich Max grinsend. Er schüttelte energisch mit dem Kopf. "Nein, dieses Wochenende geht es nur um mein Bügelkörbchen."

Ich lächelte liebevoll. Das hatte ich so vermisst. "Wie geht es Anna?", fragte ich ihn weiter. Max's Augen leuchteten. Er liebte sie wirklich und das freute mich immer wieder.

"Es geht ihr sehr gut. Ich soll dich von ihr grüßen. Und von Jonas." antwortete er strahlend. Mein Grinsen wurde noch breiter. "Joniiiboy.", quiekte ich. "Den könnte ich auch mal wieder anrufen. Hach, ich vermiss euch alle so sehr."

Ardy räusperte sich. Ich hatte ihn vergessen. Ich drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange. Jetzt sah er auch wieder glücklicher aus.

"Ziehst du dir dann auch mal was an?", fragte Ardy ein bisschen genervt. "Nicht das ein weites T-Shirt grundsätzlich nicht reichen würde, aber es ist arschkalt hier. "

Ich nickte nur und zog mir die nächste Hose, die ich greifen konnte einfach drüber. Ja, viel besser.

Als ich wieder zurück war, war auch Ardy schon angezogen. "Schatz ich mache mich auf den Weg. Viel Spaß euch noch.", meinte er leicht beleidigt.

Er kam auf mich zu, drückte mir einen kurzen Kuss auf den Mund und verschwand. "Wow, was für eine Romantik.", bemerkte Max sarkastisch.

So Spielt Das Leben {Ardy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt