Zuhause angekommen rief ich Grace an und erzählte ihr von der merkwürdigen Begegnung mit Bradley. Sie wirkte etwas niedergeschlagen und ich verstand sie sehr gut. Schließlich schwärmte sie für ihn. Dennoch versuchte sie sich für mich zu freuen, was ich total süß fand.
"Ich werde absagen ok?"
"Nein Jay das ist eine gute Chance für dich, mal wieder Spaß zu haben mit einem Jungen! Wehe du sagst ab! Du musst dir selber jetzt endlich mal wichtiger sein als andere."
"Ach Grace. Du bist so ein liebevoller Mensch. Dass ich dich meine beste Freundin nennen darf!"
"Jetzt hör auf mit dem kitschigen Kram und sag mir lieber, was du heute anziehen willst."
"Äh ehrlich gesagt hab ich noch nichts rausgesucht."
"Das ist doch nicht dein Ernst?! Nicht einmal was in der engeren Auswahl? ich komm jetzt vorbei. Das geht so nicht weiter."
Etwa 10 Minuten später stand Grace in meinem Zimmer. "Wie bist du reingekommen?", fragte ich erstaunt.
Sie rollte mit den Augen und erinnerte mich daran, dass ich ihr vor 2 Wochen einen Schlüssel für unser Haus gegeben hatte.
Nach und nach warf sie Klamotten aus meinem Schrank hinaus und schimpfte über diese. Einige Zeit später fand sie ein Top, das ihrer Meinung nach akzeptabel war. Und dann ging es auch noch an die Hose, die Jacke, die Schuhe, die Tasche und sogar die Unterwäsche musste stimmen.
Ich schlüpfte in das Outfit, das sie mir zusammengestellt hatte und begutachtete mich im Spiegel. Es sah gar nicht mal so schlecht aus. Mittlerweile war ich ein wenig nervös. Moment mal, warum war ich nervös? Ich stand nicht mal auf Bradley.
Als pünktlich um 8 Uhr das schwarze Auto von Bradley vor meinem Haus stand und es an der Tür klingelte, schlug mir das Herz bis zum Hals. Was war denn heute mit mir los? Woher kam die Aufregung?
Wir begrüßten uns und er nahm mich an die Hand, um mich zu seinem Auto zu führen. Er öffnete mir Gentlemanlike die Autotür. "Danke aber das kann ich auch selbst."
"Wo fahren wir überhaupt hin?", fragte ich in die Stille hinein.
"Lass dich überraschen.", er schmunzelte geheimnisvoll.
Ich hasste Überraschungen.
Kurz bevor wir ankamen, sollte ich mir einen Schal um die Augen binden. Wie kitschig!
Kaum blieb das Auto stehen , öffnete er mir wieder die Autotür.
"Bleib hier kurz stehen.", bat er mich. Ich konnte schon ahnen, wo wir waren. Man hörte das leichte Rauschen des Meeres. Wurde das hier jetzt ein romantisches Date am Strand?
5 Minuten später führte er mich irgendwo hin. "Du weißt, dass das ziemlich klischeehaft ist oder?"
"Jersey jetzt verdirb nicht die Stimmung."
Na schön! Ich bin ja schon leise.
Er band mir nun endlich den Schal ab. Meine Augen mussten sich erst mal an die Helligkeit gewöhnen und ich schwitzte, denn es waren bestimmt noch 25°C.
Als ich etwas sehen konnte, stockte mir der Atem.
Es sah aus, wie in diesen Teenie Filmen. Im Sand lag eine Picknickdecke und darauf sah man Getränke und ganz viel Essen. Unter anderem auch Pancakes, welche nebenbei gesagt noch immer sehr unförmig waren. Die Sonne schien langsam unterzugehen und es war wie im Traum. Der Junge wusste, wie man ein Mädchen rumkriegt.
Ich musste lächeln, doch ich fragte mich warum Bradley das ausgerechnet mit mir tun wollte.
Wir setzten uns gemeinsam auf die Decke und genossen die Wärme und selbstverständlich auch das Essen. Ich fühlte mich irgendwie so geborgen und wohl.
"Romantisch, nicht wahr?"
"Ja sehr aber wieso tust du das mit mir?"
"Tja ich mag dich aus irgendeinem Grund."
Ich schaute ihn skeptisch an. War das ein Streich? Vielleicht eine Challenge?
Als er mir etwas zu Trinken einschenkte, bemerkte ich sofort etwas auf seinem Handgelenk. Er war wieder da. Dieser komische schwarze Kreis. Wo auch immer ich hinging, er verfolgte mich.
"Woher hast du diesen Punkt?", ich deutete auf seine linke Hand.
"Keine Ahnung. Hat mir vielleicht irgendjemand raufgemalt. Willst du schwimmen gehen?"
Sein abrupter Themenwechsel verwirrte mich erst. "Ich hab keine Schwimmsachen mit."
"Na dann gehen wir eben in Unterwäsche.", entgegnete er und lächelte schief.
Fragt nicht warum, doch ich nickte zustimmend. Normalerweise hätte ich sowas nicht getan.
Wir zogen uns beide bis auf die Unterwäsche aus und ich fühlte mich direkt extrem unwohl. Als er sich auszog haftete mein Blick wohl etwas zu lange an seinem Oberkörper. Aber auch er schien meinen Körper genauer zu betrachten, was die Situation noch unangenehmer machte.
Um irgendwelche Fragen zu vermeiden, sprintete ich vor ins Wasser. Ich schmiss mich hinein und mich umgab die Kälte. Trotzdem war es mehr als angenehm einfach nur auf dem Wasser zu liegen und die Augen zu schließen.
Ich genoss den Moment bevor Bradley hinterher gesprungen kam. Er tauchte kurz unter und als er beim Auftauchen seine Haare schüttelte, sah er echt heiß aus.
Er kam zu mir geschwommen und sah mir tief in die Augen. Oh Gott was kam jetzt? Etwa ein Kuss?
Und genau das passierte dann auch. Seine Hände platzierten sich an meiner Taille und er zog mich sanft zu sich ran. Meine Knie wurden weich und ich war extrem aufgeregt. Mein letzter Kuss war der mit Kyrie bei Wahrheit oder Pflicht.
Seine Lippen landeten auf meinen und es fühlte sich irgendwie unbeschreiblich an. Der Kuss verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde und wurde immer leidenschaftlicher. Omg was geschah hier gerade?
Als Bradley meinen BH öffnen wollte, wurde es mir jedoch viel zu viel. ich schubste ihn von mir weg und sah ihn entgeistert an.
Sein Blick allerdings war nicht bei meinen Augen, sondern ganz woanders. Ich versuchte seinem Blick zu folgen und als ich an mir runter sah, bemerkte ich, dass ich keinen BH mehr anhatte! Er hatte es wohl doch noch geschafft ihn zu öffnen.
Schnell hielt ich meine Hände so gut es ging über meine Brüste. Nun schaffte er es auch in meine Augen zu sehen, doch bevor er das tun konnte ging ich schon raus aus dem Wasser. Ich angelte nach meinem BH und zog ihn mir am Strand direkt wieder an, in der Hoffnung, dass es niemand gesehen hatte.
Das ging mir alles deutlich zu weit. Wollte er etwa Sex mit mir haben? Im Meer?
Er rannte mir hinterher, während ich mir ein Handtuch nahm und es um meinen Körper wickelte.
"Jersey es tut mir leid! Ich bin zu weit gegangen."
"Ja das bist du, du verdammter Idiot! Lass mich raten. Das war alles nur eine Challenge. Du solltest mich mit etwas Romantischem verführen und mich anschließend entjungfern?"
Er legte verlegen den Kopf schief. "Ja so ungefähr aber es war wirklich schön mit dir heute und das mit dem Romantischen war keine Challenge."
"Das macht es nicht besser du Arsch", schrie ich ihn an, bevor ich mich wieder in meine Kleidung zwang und wegrannte.
"Wo willst du denn hin? Wir sind zu weit weg von deinem Haus!"
Ich hasste ihn! Wie konnte er mir sowas antun und wie konnte ich denken, dass er tatsächlich nett und romantisch war?
Ich wollte einfach nur noch weg von hier. Es war mir egal wohin, aber ich konnte mich nicht von ihm nach Hause fahren lassen als wäre nichts passiert.
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Dieses Kapitel ist etwas länger geworden.
Was haltet ihr jetzt von Bradley?

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𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲
Mystère / Thriller~ Er trat gefährlich nah an mich heran und packte mich an der Kehle. Ich keuchte und meine Atemwege wurden durch seinen festen Griff behindert. Trotzdem ließ ich mich nicht einschüchtern, sondern starrte ihn nur zornig an. „Nur, dass das klar ist S...