Die Höhe

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Ryan POV:

Wir alle waren noch geschockt von den gestrigen Ereignissen, doch ein Glück ging es Ava zumindest körperlich wieder gut. Dafür war sie leider mental nicht mehr so gesund wie erhofft, denn sie schien ein Trauma zu haben, was ich sehr gut nachvollziehen konnte.

Sie hat uns zwar nicht erzählt was in der Nacht passiert ist, aber alleine die Vorstellung mit dem Unbekannten in einem Raum zu sein ließ mich erschaudern. Was hatte er ihr bloß alles angetan? Dazu kam noch, dass Ava ein sehr sensibles und emotionales Mädchen war und ihr dann etwas Derartiges anzutun, war einfach nur abartig.

Laut der Drohung des Unbekannten sollten die Pflichten ab sofort deutlich schwieriger ausfallen und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, wenn ich darüber nachdachte.

Ich saß auf meinem Bett und starrte fassungslos auf mein Handy, als ich die Email von ihm las.

Ava ist nur haarscharf davongekommen und sie hatte echt großes Glück. Was wäre wohl passiert wenn sie noch ein paar Sekunden länger im Teich gelegen hätte? Richtig. Sie wäre jetzt tot. Und wenn ihr wollt, dass gerade das mit euch nicht passiert, dann solltet ihr meine Regeln befolgen. Hier noch einmal zur Auffrischung:

1. Kein Löschen oder Ignorieren des Spiels!

2. Niemandem verraten was deine Aufgabe ist!

3. Alle Aufgaben müssen erledigt werden!

Wenn einer von euch noch ein einziges Mal die Regeln brechen wird, so werde ich nicht mehr gnädig sein, sondern die Person ohne zu zögern töten.

Wie schon angekündigt werden die Pflichten jetzt nicht mehr so kinderleicht sein wie vorher. Also los geht's und viel Vergnügen!

Mit zitternden Händen tippte ich auf meinen Namen.

Deine Aufgaben für diese Woche:

1. Springe mit jemandem deiner Wahl von einer Brücke, die mindestens 10 Meter hoch ist. Deine ausgewählte Person hat kein Recht dazu nein zu sagen.

2. Halte jemanden aus der Gruppe für 5 Tage als Geißel fest.

Sollte das gerade ein schlechter Witz sein? Das konnte der Arsch nicht ernst meinen.

Mein Puls raste. Das Einzige, das ich in mir spürte war tobende Wut. Wieso hatte er uns so in der Hand? Warum kannte er all unsere Schwächen?

Ich ballte die Fäuste zusammen und ehe ich mich versah hatten diese auch schon die durchsichtige Vase auf dem Beistelltisch neben mir umgeschmissen.

Sie machte ein klirrendes Geräusch, als sie auf das Laminat aufprallte und brach in tausend kleine Einzelstücke.

Die Scherben und das Wasser verteilten sich auf dem Boden wie ein Virus, das nicht aufzuhalten ist.

Das Wasser bewegte sich immer schneller weiter. Während ich es beobachtete, hörte ich meine Mom besorgt nach mir rufen.

Sie platzte in mein Zimmer rein und hatte die Stirn in Falten gelegt.

"Schatz was ist denn hier geschehen? Ist alles in Ordnung? Du hast ja Tränen in den Augen.", stellte sie mit großen Augen fest.

Wenige Sekunden später war sie schon bei mir angelangt und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Betrübt, ohne mich zu rühren oder zu reagieren, starrte ich noch immer das Wasser an.

"Bitte rede mit mir Ryan. Ich mache mir Sorgen. Sonst redest du doch auch so viel."

𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt