Hausarrest

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Nachdem Bradley so freundlich war und mich mit seinem Auto nachhause fuhr, klingelte ich an meiner Haustür. Ich machte noch ein paar hastige Handbewegungen um Bradley zu zeigen, dass er schnell wegfahren sollte, denn meine Eltern fänden es sicherlich nicht so toll wenn ich mit einem Jungen zurückgekehrt war, obwohl ich ja angeblich bei Grace übernachtet hatte.

Mein Vater öffnete die Tür und sah mich skeptisch und vorwurfsvoll an. Scheiße das konnte nichts Gutes bedeuten. Ich lief in unser Haus und begrüßte meine Eltern so freundlich wie es ging, doch das Lächeln verging mir im nächsten Moment.

"Wo warst du? Und sag jetzt nicht du warst bei Grace, denn sie ist gestern mit irgendeinem Typen hier vorbei gelaufen und sah sehr betrunken aus!", sprudelte es mit einem barschen Unterton aus meinem Vater hinaus.

Ich spürte wie mein Gesicht immer heißer wurde und ich vermied es, meinen Eltern in die Augen zu sehen. Ich atmete noch einmal tief durch. "Auf einer Party. Wir waren auf einer Party in Princeton"

"Du warst auf einer Party!? Wir hatten darüber geredet nach deinem Vorfall vor ein paar Jahren!", brüllte er. Meine Mom versuchte ihn zu beruhigen :"Daniel jetzt beruhige dich endlich. Sie ist 16 Jahre alt und wenn sie mal ein bisschen Spaß haben möchte ist das in Ordnung. Ich finde es allerdings nicht gut, dass du uns nichts davon erzählt hast Jersey."

"Ich weiß...Es tut mir wirklich leid. Es wird nicht wieder vorkommen."

"Du bekommst Hausarrest für 2 Wochen!" , schrie mein Vater.

Ich schaute ihn grimmig an, doch es war zwecklos noch weiter zu diskutieren. Also rannte ich hinauf in mein Zimmer und warf mich in mein Bett. Na toll! Die Sommerferien fangen ja schon super an.

Was sollte ich die nächsten zwei Wochen tun? Es war ja nicht einmal Schule. Ich langweilte mich jetzt schon zu Tode. Von daher rief ich Grace an.

"Hey wie geht es dir?", ihre Stimme klang besorgt. Ich erzählte ihr alles, was passiert war und dass ich jetzt Hausarrest hatte.

"Was war jetzt eigentlich mit Toby? Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass du dich nicht wieder auf ihn einlässt", sagte ich stirnrunzelnd.

"Ach das war nur ein One Night Stand"

Ich klatschte mir die Hand vor die Stirn und war verblüfft, da sie ihn ja eigentlich sooo hasste.

Wir redeten noch eine Weile, bis plötzlich etwas passierte. Es war mittlerweile schon spät am Abend, denn wir hatten uns viel zu erzählen.

"Jay hast du das gerade gehört?", fragte Grace. "Was denn?"

"Ich glaub hier ist jemand"

Allmählich machte ich mir Sorgen um sie.

"Vielleicht jemand aus deiner Familie?"

"Du weißt doch, meine Familie ist heute abgereist nach L.A.", ihre Stimme klang ein wenig ängstlich.

Auf einmal hörte man ein lautes Krachen und in Folge dessen ein Poltern. Es hörte sich an, als wäre ein Glas zersprungen. Jemand brach in ihr Haus ein.

"Oh mein Gott Grace. Geh sofort in den Schrank und versteck dich dort! Ich ruf die Polizei!"

"Halt du kannst nicht weggehen. Ich brauche dich hier!", flüsterte sie verzweifelt.

Ich rannte zum Festnetztelefon und wählte die 911. Meine Hände zitterten und ich plapperte sofort drauf los.

Ich hoffe die verdammte Polizei beeilte sich und wieso hörten eigentlich meine Eltern nichts?!

"Jay ich habe Angst. Die Person läuft die Treppen hoch. Was soll ich tun?!"

Mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Du musst komplett leise sein! Beweg dich nicht und sag nichts!"

Daraufhin hörte ich erst mal nichts mehr, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt jedenfalls.

Ich erschrak, als ein lautes Poltern und das Donnern einer Tür ertönte. Einer Schranktür.

Das letzte, was ich hörte war Grace lautes und schrilles Schreien, danach Funkstille-

Die Person musste ihr Handy zerstört haben.

Ich hatte panische Angst und schrie so laut ich konnte. Sofort kamen meine Eltern ins Zimmer gerannt.

"Gra..Grace je...jemand ist bei ihr eingebrochen und...", stotterte ich ängstlich. Meine Mom fragte mich noch ob ich die Polizei gerufen hatte und ich nickte, während wir mit dem Auto zu Grace Haus fuhren. Ich machte mir schreckliche Sorgen. Was wollte die Person?! Normalerweise klauen Einbrecher doch nur, unzwar keine Jugendlichen, sondern sowas wie Geld oder Schmuck.

Was wenn es ein Mörder war? Ich verwarf diesen Gedanken schnell wieder, denn er war zu grausam. Und wer sollte Grace Anderson absichtlich etwas antun wollen? Sie war schließlich einer der liebsten Menschen, die ich kenne.

Dort angekommen, war die Polizei schon in vollem Gange. Es standen zwei Polizeiwagen in der Einfahrt und meine Angst um Grace wurde von Sekunde zu Sekunde stärker.

Mein Herz machte plötzlich einen Satz, als ich sie sah. Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich rannte so schnell ich konnte auf sie zu, obwohl sie scheinbar gerade in einem Gespräch mit einem der Polizisten war, doch das war mir egal.

Ich fiel ihr um den Hals und wir umarmten uns locker 5 Minuten lang. "Oh Gott Grace ich hatte solche Angst um dich! Was ist passiert? Geht es dir geht? Wer war das? Kann ich etwas für dich tun?", sprudelte es aus mir heraus. Ich war mehr als erleichtert, sie zu sehen.

"Jay alles ist gut. Das Einzige, was ich weiß ist, dass es ein Mann war. Aber er hatte eine Maske auf und einen dunkelblauen Ganzkörperanzug also konnte ich nichts weiter erkennen. Außerdem ging alles so schnell. Ich wurde bewusstlos und als ich wieder aufwachte war er nicht mehr da und die Polizei stand vor meiner Tür. Ich hatte so Angst aber scheinbar hat der Mann nichts gestohlen. Ich frage mich was er wollte.", erzählte Grace hektisch und ich konnte die Angst noch in ihren Augen sehen.

Ich hielt sie noch immer fest, aus Angst sie zu verlieren. Auch ihr Handgelenk war etwas angeschwollen, genau wie meins. Vielleicht hatte uns ein und die selbe Person angegriffen. Ich entdeckte einen kleinen schwarzen Kreis auf ihrem Handgelenk.

Als ich auf mein Handgelenk blickte, entdeckte ich einen solchen Punkt auch bei mir. Was waren das für Kreise? Wollte der Angreifer, dass er uns dadurch immer in Erinnerung blieb? Naja das blieb er vermutlich auch. Ich denke nicht, dass wir diese Erlebnisse jemals vergessen werden.

Grace wollte verständlicherweise nicht wieder in ihr eigenes Haus. Schon gar nicht alleine. Also bat ich meine Eltern, dass sie bei mir wohnen konnte bis ihre Familie zurückkehrte und sie stimmten zu.

Und so gingen dann die nächsten paar Wochen um. Wir hatten eine Menge Spaß und machten uns die Sommerferien so erlebnisreich wie es ging. Mit einer größeren Freundesgruppe wäre es natürlich noch schöner gewesen aber auch so würde uns der Sommer immer in Erinnerung bleiben.

𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt