Bradley POV:
Die zweite Pflicht hatte ich ja jetzt qualvoll hinter mich gebracht, doch es war extrem schlimm für mich das Jersey anzutun. Jetzt steht mir auch noch das Stehlen von 500 Dollar bevor. Na super!
Ich entschloss mich dafür heute Abend in einen kleinen Second-hand Laden etwas abseits der Stadt einzubrechen. Noch nie war ich irgendwo eingebrochen, ich meine wozu auch? Meine Familie war schließlich stinkreich.
Am Abend zog ich mir einen schwarzen Pullover und eine schwarze Jogginghose an, um möglichst unauffällig zu sein in der Nacht. Ich zog mir meine Kapuze über und nahm mir sogar eine alte Maske von Halloween mit, damit niemand mein Gesicht erkennen konnte. Außerdem nahm ich mir ein Brecheisen, oder was auch immer das war, falls ich die Tür aufbrechen musste.
Zunächst schnappte ich mir mein Auto und fuhr zu dem Second-Hand Laden. Jetzt wo ich direkt davor stand war ich schon ein wenig nervös. Schnell setzte ich mir meine Maske auf.Ich wusste nicht einmal, wie ich reinkommen sollte. Das Geschäft war sehr klein und ich sah sehr selten jemanden dorthin gehen, deswegen gab es vermutlich auch keine Überwachungskameras.
Hier in der Nähe war weit und breit kein Haus zu sehen, doch ich musste aufpassen, dass mich niemand aus dem Auto sah.
Ich ging erstmal auf die Hinterseite des Hauses und praktischerweise gab es eine Hintertür. Ich hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.
Dann tat ich es. Mit dem Brecheisen schaffte ich es tatsächlich die Tür aufzukriegen, schaute noch kurz, ob die Luft rein war und wanderte schließlich in das kleine Häuschen.
Es war warm im Geschäft und sah eigentlich ganz gemütlich aus. Trotzdem wollte ich es schnell hinter mich bringen. Ich ging rüber zur Kasse und bückte mich dort hin.
Selbstverständlich war die Kasse mit einem Schloss verriegelt, doch mein Brecheisen konnte mir wieder dabei helfen.
Ich schaffte es die Kasse aufzubrechen und vor mir lagen viele Scheine. Ich zählte mir 500 Dollar zusammen, versuchte es so aussehen zu lassen, als wäre das Schloss noch dran, lief flott wieder aus dem Geschäft hinaus, schloss die Tür und ging noch immer mit Maske wieder zurück zu meinem Auto.
Hoffend, dass niemand mein Autokennzeichen gesehen hatte und mich im Endeffekt mit dem Einbruch in Verbindung brachte, fuhr ich schnell wieder raus aus der Einfahrt.
Gerade als ich wieder auf die Straße abbiegen wollte, geschah etwas Unerwartetes. Jemand raste mit einer hohen Geschwindigkeit in mein Auto hinein. Ich schrie laut auf und versuchte mit der Hand das Steuer wieder umzulenken.
Mein Wagen schleuderte umher und ich schloss vor Schock und Panik die Augen. Der Airbag öffnete sich und das Hupen des anderen Autos ertönte noch. Ich konnte einzig und allein hoffen dass mein Auto noch vor dem Graben auf der rechten Seite der Straße anhielt.
Noch immer mit geschlossenen Augen, den Händen fest am Lenkrad umklammert und dem Fuß auf der Bremse, spürte ich wie das Auto zum Stehen kam.
Einige Sekunden später traute ich mich meine Augen wieder zu öffnen und jemand stand ängstlich vor meinem Wagen. Es war ein Mädchen und sie kam mir aus der Schule bekannt vor. Ich hörte ihr Wimmern und stieg langsam aus meinem Auto.
"Es- es tut mir s-so leid ich-", stotterte das Mädchen weinend.
"Hey ist schon gut. Du hast es sicherlich nicht mit Absicht gemacht.", versuchte ich sie wieder zu beruhigen.
"Doch...Doch ich- ich musste es tun."
"Wie ist dein Name?"
"Ava...Ava Johnson."
Mein Gehirn musste kurz überlegen, doch im nächsten Moment fügte es sich zusammen wie ein Puzzle. Ava war das Mädchen, das diese Woche anders als wir noch 3 Pflichten zu erledigen hatte statt 2. Vielleicht hatte sie letzte Woche nur eine geschafft und ihre Bestrafung war eine schlimmere Pflicht als alle anderen.
Allerdings gingen mir die Pflichten inzwischen in eine zu gefährliche Richtung. Wenn es letzte und diese Woche noch "leichte" Aufgaben waren, wie sollten sie dann in ein paar Wochen lauten?
"Sollten wir die Polizei rufen? Oh Gott ich habe dich fast umgebracht! Es ist das Auto meines Vaters! Was-was soll ich denn jetzt tun? Ich komme in den Knast!", riss mich Ava aus meinen Gedanken.
Ich winkte ab. "Ach Quatsch! Ich nehme dich jetzt erstmal mit nachhause und du beruhigst dich wieder. Ich werde jemanden engagieren, der das Auto deines Vaters reparieren kann und dann wird alles wieder gut verstanden? Und niemand, wirklich niemand darf jemals erfahren, dass wir zwei hier gewesen sind. Versprichst du mir das?"
Sie nickte und stieg in meinen Wagen, der von der Seite zwar ziemlich schrott war, aber man konnte trotzdem noch fahren.
Bei mir zuhause angekommen war Ava immer noch in Schockstarre. Ich rief meinen Kfz Mechatroniker an und nannte ihm im Vertrauen die Adresse, wo der Unfall geschehen ist.
Er war ein guter Kumpel meiner Mom und versprach mir somit, niemandem etwas zu sagen und sich sofort auf den Weg zu machen.
Ich bedankte mich noch bei ihm, bevor ich mich wieder Ava widmete.
Reglos saß sie dort auf dem Sofa und starrte zu Boden. "Ava? Das Auto wird repariert keine Sorge und du brauchst kein schlechtes Gewissen haben."
"Bist du auch wirklich nicht sauer auf mich?", fragte sie mit Tränen im Gesicht.
"Nein versprochen. Willst du duschen gehen und dich wieder frisch machen? Soll ich dir was zu Essen machen? Hast du Durst? Oder soll ich dich nachhause fahren?
Bei jeder meiner Fragen schüttelte sie den Kopf. "Kann ich- kann ich hierbleiben? Also über Nacht?"
"Natürlich. Warte einfach hier, in der Zeit richte ich dein Gästezimmer ein."
Damit sie in ihrer Schockstarre nicht so lange alleine bleiben musste, beeilte ich mich mit dem Gästezimmer. Ich entschied mich für das Zimmer schräg gegenüber von meinem.
Als ich wieder hinunter kam, saß Ava tatsächlich noch genauso wie vorher auf dem Sofa.
"Ich hab dir jetzt ein Zimmer fertig gemacht. Willst du schon schlafen gehen?", fragte ich vorsichtig.
Ein knappes "J-ja" kam von ihr.
Ich führte sie die Treppe rauf in den für sie vorgesehenen Raum. "Brauchst du sonst noch irgendwas?"
"Nein danke."
Somit lief ich wieder in die Küche, schnappte mir ein Bier und schaute noch ein paar Folgen einer Serie auf Netflix, denn ich wusste dass ich jetzt noch nicht hätte schlafen können.
Etwa um 4 Uhr nachts, mit dem Wissen um 6 Uhr aufstehen zu müssen, legte ich mich schließlich in mein Bett.
Gerade als ich schon im Halbschlaf war, spürte ich eine Berührung an meiner Schulter. Der leichte Atem einer Person pustete in mein Gesicht. Die Einzige, die es sein konnte war Ava, denn sonst war niemand im Haus.
Auf einmal spürte ich, wie sich ihre (also hoffen wir mal dass es Ava war) weichen, zarten Lippen auf meine legten. Meine Augen hielt ich geschlossen, jedoch erwiderte ich den Kuss nicht, denn sonst würde sie merken dass ich wach war.
Die Berührung unserer Lippen war allerdings schon nach 2 Sekunden vorbei und ich merkte, wie Ava sich wieder aus meinem Raum schlich.
Ich wusste irgendwie überhaupt nicht, was ich davon halten sollte.
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𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲
Mystery / Thriller~ Er trat gefährlich nah an mich heran und packte mich an der Kehle. Ich keuchte und meine Atemwege wurden durch seinen festen Griff behindert. Trotzdem ließ ich mich nicht einschüchtern, sondern starrte ihn nur zornig an. „Nur, dass das klar ist S...