Eine gewisse Verbindung

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Grace POV:
Gerade saß ich seelenruhig auf meiner Couch und laß ein Buch, da hörte ich wie die Tür ins Schloss fiel und eine äußerst aufgeregte Jay in unser Haus gelaufen kam. Im nächsten Moment kam sie schon ins Wohnzimmer, setzte sich neben mich und berichtete mir hektisch, wie toll ihr Date war. Zwar war ich immer noch ein wenig misstrauisch und skeptisch, was Bradley anging, doch ich glaubte Jay, dass er anders war als man dachte

„Und seid ihr jetzt zusammen?", erkundigte ich mich nach ihrer ausführlichen Beschreibung des Treffens.
„Nein, noch nicht aber wir könnten es uns beide vorstellen", jubelte meine beste Freundin.

„Ich freue mich natürlich für euch, aber bitte pass auf dich auf und lass dich nicht verletzen. Ich schwöre bei Gott, wenn er irgendeine Scheiße veranstaltet, bring ich ihn um", ich zog sie in eine feste Umarmung.

„Jetzt aber zu etwas Ernsterem. Sind deine Aufgaben diese Woche auch so schlimm?", fragte Jay.

„Und wie. Meinst du, wir sollten darüber reden? Ich meine, wie soll der Psycho kontrollieren, ob wir uns austauschen."

„Naja, letztes Mal wusste er es aus einem unerklärlichen Grund auch und du weißt wie es geendet hat", stellte sie fest.

„Aber was tun wir jetzt? Wir können doch nicht unser ganzes restliches Leben so verbringen!", langsam verlor ich die Geduld und wurde wütend.

„Ich weiß. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, aber im Moment haben wir keine andere Möglichkeit, als ihm zu gehorchen", entgegnete Jay gelassen und strich mir dabei sanft über die Arme. „Bitte tu nichts Unüberlegtes Grace. Ich will nicht, dass dir etwas passiert", schob sie hinterher.

Ich nickte und versuchte mich wieder ein wenig zu beruhigen. In mir brodelte jedoch die Wut und sie wurde mit jedem Tag stärker und stärker.

Jay und ich wollten uns gerade schlafen legen, da überkam mich das plötzliche Verlangen, nach dem mysteriösen Mädchen. Sie wäre eine perfekte Ablenkung und ein Gegenpol für die verdammten Probleme, die mich nicht losließen. Ich hatte die letzten Wochen über durchgehend an sie gedacht, doch ich war abends nicht mehr zum See gegangen. Was wenn sie dort jeden Abend auf mich wartete? Ein schlechtes Gewissen breitete sich in mir aus und ich wusste, dass ich damit überhaupt nicht einschlafen könnte. Kurzzeitig entschloss ich, noch heute Nacht zum See zu fahren.

Mucksmäuschenstill stand ich auf, schlich im Schneckentempo die Treppe hinunter, die dummerweise ab und zu knarzte und schnappte mir unten einen langen Mantel von Jay.

Vorsichtig öffnete ich die Haustür und mir blies direkt der frische, aber angenehme Wind durch die Haare.
Ich genoss kurz die frische Luft, nahm mir mein Fahrrad und fuhr auch schon los zum See. Ich wusste gar nicht, was ich mir davon erwartete. Wieso sollte sie gerade heute, um diese Uhrzeit am selben Ort sein? Ich wusste, ich war mehr als naiv und dennoch verließ mich das Gefühl nicht, dass sie an unserem Ort auf mich wartete.

Immer schneller trat ich in die Pedalen und kam innerhalb von weiteren fünf Minuten beim See an. Es war eine stille Nacht. Einzig und allein ein leises Fiepen von Fledermäusen war zu hören. Die Sterne, als auch der Mond waren ein wenig bedeckt von Wolken und es war dennoch eine wunderschöne Nacht.

Ich schob mein Fahrrad bis hin zum Sand und ließ es dort fallen. Anschließend setzte ich mich einfach auf den Boden und wartete, ich wartete auf sie. Egal wie lange das sein mochte. In den pechschwarzen Himmel starrend, erschrak ich mich zu Tode, als ich etwas Kaltes auf meinen Augen spürte. Ich konnte nichts sehen und schrie um mich, bis ich ein leises „Psst" von hinten hörte. Bei dieser Stimme beruhigte ich mich augenblicklich, mein Atem ging wieder ruhiger, denn ich wusste dass sie es war.

𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt