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Bradley POV:
Verwirrt stand ich mindestens zehn Minuten im Wald herum. Wir würden bald ein Date haben. Ich konnte es noch immer nicht wirklich fassen.
Die Tatsache, dass dieser verdammte Jacob sie entjungfert hatte und nicht ich, machte mich ganz verrückt. Wie konnte er es wagen und wie konnte Jay es zulassen? Irgendetwas musste sie dermaßen aus der Fassung gebracht haben, denn obwohl ich sie nicht lange kannte, wusste ich, dass sie sich normalerweise nicht einfach so hätte ficken lassen.

Dieses Mädchen brachte echt immer wieder Überraschungen mit sich. Vielleicht ist das der Grund, wieso ich sie so gerne mag. Obwohl sie anfangs langweilig wirkte, entpuppte sie sich einzig und allein als ein Abenteuer.

In meinen Gedanken verloren, schlenderte ich raus aus dem Wald, wobei ich mit einem Mal gegen jemanden stieß.

„Sorry", kam es von seiner Seite aus und erst dort erkannte ich ihn, Jacob. Der fehlte mir jetzt auch noch.

Eine Welle der Eifersucht und der Wut überkam mich, ich nahm ihn am Ärmel und zerrte ihn zurück, sodass er mir ins Gesicht schauen musste. Ohne darüber nachzudenken, holte ich mit meiner Hand aus und schlug ihn direkt gegen das Ohr.
Kurzzeitig bedeckte er dieses mit seiner Hand und sah mich entsetzt an, doch genau in diesem Moment landete auch seine Hand in meiner Fresse.

„Was soll der Scheiß man?", brüllte er aufgebracht.

„Du hast mit ihr geschlafen Idiot!", fauchte ich.

„Na und? Ihr seid nicht zusammen, also führ dich nicht so auf", widersprach er und ich war kurz davor, ihm noch mal eine reinzuhauen.
„Das war verdammt nochmal ihr erstes Mal und du hast eine Freundin, schon vergessen?", rief ich mit den Fäusten geballt.

Er winkte genervt ab und ging wortlos davon.
Es kostete meine ganze Beherrschung, ihm nicht hinterher zu rennen und niederzuschlagen.
Ich atmete einmal tief durch und fuhr erstmal nachhause, bevor ich noch in eine Prügelei geriet.

3 Wochen später
Die Pflichten und Aufgaben des Psychos, wie wir in mittlerweile nannten, wurden von Woche zu Woche schlimmer. Wir zerstörten Leben, Freundschaften, Beziehungen und das alles war der reinste Horror.

Wir fragten uns, wie lange der Scheiß noch gehen würde und ob er uns jemals wieder in Ruhe lassen würde. Immer, wenn wir uns ein mögliches Konzept gegen ihn ausdachten, wusste er ein paar Minuten später schon davon und drohte uns mit schlimmeren Aufgaben oder Strafen. Nichts hatten wir gegen ihn in der Hand und es machte mich krank.

Letzte Woche hatte ich beinahe einen Menschen getötet, indem ich eine kleine Hütte anzünden musste. Ich konnte und ich wollte so nicht mehr leben, doch ich hatte keine Wahl. Ava ging es glücklicherweise wieder ein wenig besser, sie hatte sich von ihrem Trauma erholt, doch dafür kam mir Jay in letzter Zeit ein wenig distanziert vor.

Heute jedoch war es das erste Mal seit Monaten, dass ich mich wieder auf etwas freuen konnte und das würde ich mir nicht von dem Arschloch versauen lassen.

Es war noch früher Morgen und heute Abend um 20 Uhr hatte ich endlich das langersehnte Date mit Jersey. Seit dem Geständnis meiner Gefühle für sie, war sie im Unterricht nie so wirklich anwesend und ich wusste nicht ob ich, dieser Jacob oder womöglich was komplett anderes Schuld daran war. Wie ich gehört hatte, wohnte sie inzwischen bei Grace und nicht mehr bei ihrer Familie, weswegen ich mir auch einen familiären Grund für ihre Unscheinbarkeit vorstellen konnte. Ich hoffte jedenfalls, dass es ihr bald wieder besser ging.

𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt