Auf dem Weg nachhause

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Langsam ging mir die Puste aus, denn ich rannte schon seit mehr als 10 Minuten. Da Bradley allerdings meinte, mir hinterher fahren zu müssen konnte ich noch nicht aufhören zu rennen.

Leider hatte ich keine Ahnung, wo ich hinsollte und lief einfach wahllos irgendwo rum.

Plötzlich zog mich jemand in eine Gasse und ich musste laut aufschreien.

"Na du Süße. Hast du dich verlaufen?", fragte er und schaute an mir herab.

"Gott Kyrie was soll das hier?"

Er drückte mich gegen eine Wand und ich atmete noch schneller als vorher. Ich versuchte ihn mit aller Kraft von mir weg zu schieben, doch egal was ich tat, er war stärker als ich.

"Lass mich verdammt nochmal los!", schrie ich voller Verzweiflung während er anfing meinen Hals zu küssen und mich zu betatschen.

Er ging mit der Hand unter mein Top und öffnete gekonnt meinen BH. Gleich danach fing er an meine Brüste anzufassen und ich konnte mich nicht einmal wehren.

Ich schrie so laut ich konnte und strampelte umher, doch er machte einfach weiter. Die Angst in mir stieg.

Wo war denn nur Bradley wenn man ihn brauchte?! Er hatte mich doch verfolgt.

"Das gefällt dir doch Kleine.", sagte Kyrie und war schon dabei meine Hose zu öffnen.

"Was ist bloß in dich gefahren?", kam es plötzlich von hinten.

Die Stimme kam mir bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen.

Als der Typ näher kam erkannte ich, dass es Ryan Baker war.

"Was willst du denn hier Baker?", fragte Kyrie genervt.

Ryan antwortete nicht. Stattdessen haute er Kyrie eine rein. Schnell zog mich Ryan hinter sich, damit Kyrie mich nicht noch ein zweites Mal angreifen konnte.

Wir rannten so schnell wir konnten weg. Ich war sehr erleichtert, dass Ryan mich gefunden hatte. Was hätte Kyrie sonst noch alles mit mir angestellt?!

Das war nun heute schon der zweite Junge, der mich sexuell belästigt hatte.

Rennen konnte ich inzwischen überhaupt nicht mehr, weswegen Ryan mich hinter sich her ziehen musste.

Eine Weile später erreichten wir ein Café, in dem wir uns zurückziehen konnten.

Ich war noch immer unter Schock und Ryan, der dies vermutlich merkte, umarmte mich nun. Es fühlte sich angenehm an, obwohl wir uns ja gar nicht kannten.

Er bestellte uns etwas zu Essen und zu Trinken.

Ein Stück Kuchen und drei Gläser Cola später, hatte ich mich endlich wieder ein wenig beruhigt. Erst jetzt konnte ich mich bei Ryan bedanken. Vorher war mein Mund wie zugeschnürt.

"Danke Ryan! Ich weiß nicht was passiert wäre wenn..."

"Ist schon gut. Der Kerl ist ein Idiot.", entgegnete er bevor ich weiterreden konnte.

"Soll ich dich nach Hause bringen?"

"Du darfst alleine Auto fahren?", ich sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Eigentlich nicht, allerdings werde ich in zwei Monaten 18 also psst.", er legte seinen Finger auf die Lippen und ich tat dasselbe.

Ich stieg in sein Auto und mit meinen Wegweisungen fuhr er mich nachhause. "Danke nochmal.", wiederholte ich während ich aus seinem Auto stolperte. "Kein Ding.", er zwinkerte mir zu.

Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich dass es schon 24 Uhr war. So ein Mist! Meine Eltern bringen mich um!

Mit zitternden Knien stand ich vor unserer Haustür und kramte nach meinem Schlüssel.

So leise ich konnte öffnete ich die Tür und schlich mich hinein, bis ich auf einmal auf meinen kleinen Bruder Max traf. "Was machst du hier so spät in der Nacht?", zischte ich.

"Dasselbe könnte ich dich auch fragen. Wo warst du?"

"Ich war nur mal frische Luft schnappen.", entgegnete ich und hoffte, dass mein Bruder nichts ahnte.

Wir schlichen uns gemeinsam die Treppe hoch und gingen jeweils in unsere Zimmer.

Erschöpft warf ich mich auf mein Bett und schlief direkt ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Handy geweckt. 6 verpasste Anrufe von Grace.

Ich ging ran und musste mir erstmal eine ewig lange Predigt von ihr anhören, von wegen dass ich ihr sofort hätte berichten sollen, wie mein Date war und so weiter.

"Das "Date" war scheiße, denn es war überhaupt kein Date", stöhnte ich entnervt, während ich noch im Halbschlaf war. "Ich erzähle dir nachher alles versprochen aber stell dich schonmal auf eine Horrorstory ein." Damit legte ich auf und stand gequält aus meinem Bett auf.

Nachdem ich mich geduscht, umgezogen und mir die Haare gemacht hatte ging ich nach unten in die Küche.

"Guten Morgen", begrüßten mich meine Eltern.

Max schaute mich misstrauisch an und ich hatte schon Angst, er würde mich verraten, deswegen schnappte ich mir schnell meine Tasche für die Schule und etwas zu Essen, bevor ich schließlich aus dem Haus ging.

An der Bushaltestelle angekommen sah ich schon Grace, die wild auf mich einredete.

Da sie mir keine andere Wahl ließ, musste ich ihr auf der Fahrt zur Schule alles erzählen. Sie schaute mich mitleidig an und versuchte mich ein wenig aufzumuntern.

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Welchen Charakter mögt ihr bisher am liebsten?

𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt