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Als ich Dienstagnachmittag aufgrund von meiner Pflicht zu Ryans Mom Ashley ging, machte mir die Gesuchte auch direkt die Tür auf. Sie sah sehr niedergeschlagen und erschöpft aus, doch sie bat mich freundlich rein. "Ryan ist in seinem Zimmer.", begrüßte sie mich mit einer heiseren Stimme und zwang sich zu einem Lächeln.

"Um ehrlich zu sein bin ich wegen ihnen hier."

"Du kannst mich ruhig duzen Jersey."

Sie ging in schnellen Schritten ins Wohnzimmer und ich folgte ihr. Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa und sie bat mir etwas zu Trinken an.

"Warum bist du hier?"

"Ich ähm... muss ihnen, ich meine dir etwas Wichtiges mitteilen. Es tut mir wirklich leid, denn das was ich gleich sagen werde, wird dich vermutlich verletzen.", fing ich an zu reden.

"Ryan hat vor kurzem gesehen, wie...wie sein Vater mit einer anderen Frau rumgemacht hat.", gab ich vorsichtig zu.

Ashleys Reaktion überraschte mich, denn sie starrte nur die Decke über uns an und war mucksmäuschenstill.

"Ashley? Hast du gehört was ich-"

"Ja, ich hab's gehört. Ich weiß."

"Was weißt du?", hakte ich noch einmal nach.

"Ich weiß dass er mich betrügt, aber ich kann nichts tun, also bin ich dazu gezwungen es einfach mit anzusehen. Ich bin praktisch an ihn gebunden. Ohne ihn würde ich alleine mit Ryan da stehen und hätte nicht genügend Geld."

"Also siehst du einfach dabei zu, wie dein Mann dich betrügt und willst es einfach so stehenlassen?", fragte ich fassungslos und sie nickte mit Tränen in den Augen.

"Nein Ashley. Das darf so nicht sein. Du bist so nicht glücklich und das können Ryan und ich nicht zulassen. Du bist eine starke Frau und wirst es auch ohne diesen Idioten schaffen!", rief ich empört.

"Aber wenn ich ihn verlasse, dann kann Ryan aufgrund des fehlenden Geldes nicht mehr glücklich sein und das ist das Letzte, was ich will."

"Schon klar, aber du musst auch mal an dich denken und außerdem hat dein Mann die Verpflichtung seinen Sohn auch nach der Trennung zu unterstützen und mit Geld zu versorgen."

"Ja vielleicht hast du Recht. Ich werde mal eine Nacht drüber schlafen. Vielen Dank. Ryan hat echt großes Glück, dich als seine beste Freundin zu haben.", sie lächelte mich freundlich an und wir verabschiedeten uns voneinander.

Ich entschied mich dazu, noch einen kleinen Abstecher bei Ryans Zimmer zu machen.

Um ihn zu erschrecken, machte ich die Tür blitzschnell auf, ohne zu klopfen. Jedoch stellte sich dies im Nachhinein als sehr dumm heraus.

Ich sah wie Ryan irgendeinem mir unbekannten Jungen einen blies.

Mit den Worten "Oh scheiße! Tut mir leid.", zog ich flott die Tür wieder hinter mir zu und atmete einmal tief durch. Die Blicke der beiden und die unangenehme Situation, die sich wegen mir ergab, konnte ich mir bildlich vorstellen.

Kopfschüttelnd und peinlich berührt ging ich endlich aus der Wohnung hinaus und lief nachhause.

Dort angekommen ließ ich mich erschöpft auf den Stuhl in der Küche fallen, denn meine Eltern wollten uns heute eine wichtige Mitteilung verkünden. Auf dem Tisch stand eine große, bunt verzierte Torte, die mir im Sitzen etwas über den Kopf ragte und ich roch einen leckeren schokoladigen Duft.

Stirnrunzelnd sah ich zuerst meine Mom und anschließend meinen Dad an. "Wir warten noch eben auf Olivia und Max", reagierte meine Mutter auf meinen verwirrten Blick.

Im nächsten Augenblick kam auch schon mein kleiner Bruder Max und nach ihm Olivia in den Raum.

"Oh wie lecker!", Max leckte sich über die Lippen, während er schon mit dem Finger in die Schokoladencreme tauchen wollte.

"Max! Bitte gedulde dich noch ein wenig. Wir haben euch etwas Wichtiges zu berichten", ermahnte ihn mein Vater.

Nachdem sich alle hingesetzt hatten, begann meine Mom zu reden. "Also wir sagen es jetzt einfach ohne etwas Großes daraus zu machen."

"Wir sind schwanger!", platzte es zeitgleich jubelnd aus meinen Eltern heraus. "Nur sie. Eure Mutter ist schwanger und sie ist in der dreizehnten Woche.", ergänzte mein Dad.

Mit großen Augen starrte ich die beiden an.

"Deswegen bist du so fett geworden.", grinste Olivia. Meine Mom schaute sie voller Ironie dankend an.

"Also Glückwunsch würde ich sagen. Ich freue mich für euch, auch wenn es mit vier Kindern extrem anstrengend sein kann. Das wisst ihr schon oder?", stellte ich fest.

"Ja das wissen wir. Aber wir wollten schon immer eine große Familie haben und wir haben uns sehr gefreut, als es letztens endlich geklappt hat, ein Kind zu machen.", entgegnete mein Vater während er meine Mutter schelmisch anlächelte.

"Okay so genau wollten wir es jetzt nicht wissen.", sprach Olivia "Aber trotzdem auch von mir einen Herzlichen Glückwunsch. Ich bin nur froh, dass ich bald ausziehe und diese ganzen kleinen Kinder nicht mehr ständig ertragen muss. Nichts für ungut Jay, aber ich wünsche dir viel Spaß mit zwei nervigen Kindern.", zwinkerte sie mir zu.

Genervt sah ich Olivia an. "Ja ist ja was Tolles. Kann ich jetzt endlich die Torte essen?", kam es von Max rechts von mir.

Meine Eltern lachten und wir aßen gemeinsam den oberen Teil der Torte, während wir unsere Eltern noch mit Fragen bombardierten.

Unwissend, was ich über die ganze Sache denken sollte lief ich in mein Zimmer. Einerseits war es ja echt schön für meine Eltern, wenn es deren Traum war eine große Familie zu gründen aber andererseits könnte es ziemlich anstrengend mit einem weiteren kleinen Kind werden.

Mit meinem Handy warf ich mich in mein Bett und sah einen verpassten Anruf von Ryan, weswegen ich ihn direkt anrief.

"Hey was gibt's?", startete ich das Gespräch.

"Äh es tut mir leid, was du vorhin sehen musstest. Das war mir echt unangenehm und ich hoffe dass es jetzt nicht komisch zwischen uns wird."

"Alles gut Ryan wirklich. Ich hatte das fast schon wieder vergessen, denn es ist etwas dazwischen gekommen."

"Ach ja? Erzähl!"

Ich holte Grace noch mit in den Anruf hinein und wir redeten noch eine ganze Weile über die Schwangerschaft meiner Mom.

Anschließend warf ich einen Blick auf mein Postfach und siehe da. Eine neue Email.

Gut gemacht!

Hier ist deine neue Aufgabe:

Erzähl der ganzen Welt, dass dein bester Freund Ryan ein Schwanzlutscher ist oder es passiert etwas Schlimmes.

Was war das! Ich hätte ja viel von diesem unbekannten Idioten erwartet, aber nicht solch eine Drohung! Das durfte alles nicht wahr sein! Was würde denn Schlimmes passieren?

In dem Moment fiel mir auf, dass Ava gar nicht hier war.  Wo war sie denn hin?

Langsam fing ich an, mir Sorgen zu machen und hatte ein total schlechtes Gewissen, denn ich hätte beinahe vergessen, dass sie ja diese Woche bei mir wohnte. Schnell zückte ich wieder mal mein Smartphone und rief Ava an.

Und dann nahm sie ein Glück auch an. Die Stimme, die dann erklang ließ mich jedoch erschaudern.

𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 𝚘𝚛 𝗗𝗮𝗿𝗲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt