Kapitel 7

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Ich entdeckte einen Mann an der Bar, der Harry sein könnte und der sich mit zwei anderen Männern unterhielt. Erst konnte ich nicht glauben, dass ich ihn hier wirklich gefunden hatte, weil der Club größer als gedacht und die Wahrscheinlichkeit, dass Harry hier heute auch feiern ging, nicht unendliche groß war, doch als ich mich den drei näherte und ich Harrys Locken sah, gab es keinen Zweifel mehr.

„Hey.", begrüßte ich ihn, als ich die Bar erreicht hatte. Sofort drehte Harry sich ganz zu mir um und als er mich erkannte, lächelte er.

„Hallo Louis. Schön dich zu sehen.", begrüßte er mich und in mir fing sofort alles an zu jubeln. Er freut sich, mich wiederzusehen.

Die beiden Männer mit denen sich Harry unterhalten hatte, begutachteten mich skeptisch.

„Seit wann betreust du Jugendliche?", fragte einer von ihnen Harry.

Harry drehte sich halb zu den um, der gesprochen hatte und lachte: „Ich betreue keine Jugendliche. Ich begrüßte nur Menschen die ich kenne. Das nennt man höflich, Liam. Solltest du auch mal probieren. Und jetzt entschuldigt mich, ich habe da noch etwas vor."

Dann blickte Harry wieder mich an und kurz hatte ich die Hoffnung, dass er mit mir noch etwas vor haben könnte, doch dann sagte er: „Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Louis."

Perplex riss ich meine Augen auf und sah wortlos dabei zu, wie Harry in die tanzende Menge hinein, direkt auf einen Mann zu ging. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr, dann begannen die beiden miteinander zu tanzen.

„Was war das denn?", fragte ich mich selber. Liam, wie der eine Mann wohl hieß, hörte mich.

„Mach dir nichts draus. So ist Harry halt. Sobald ein anderer Mann ihn anlächelt und der Mann Harry gefällt, lässt er nichts unversucht, um ihn ins Bett zu bekommen. Und der Typ mit dem er jetzt tanzt, hatte schon den ganzen Abend ein Auge auf Harry geworfen.", erklärte er mir die Situation und jetzt sah ich ihn ungläubig an.

„Harry hat also viele Männer?", fragte ich ihn. Und er und sein Nebenmann fingen plötzlich laut an zu lachen. „Viele? Das ist deutlich untertrieben. Mich wundert es, dass er hier überhaupt noch neue Menschen trifft, mit denen er noch nicht geschlafen hat."

Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Damit hatte ich nicht gerechnet. Also schon irgendwie, immerhin kam mir Harry doch sehr erfahren vor, aber nicht in dem Ausmaß.

„Dein Name ist Louis, oder? Ich bin Zayn.", stellte sich der andere Mann vor, nachdem er sich beruhigt hatte. „Und, dass das Liam ist, hast du ja schon mitbekommen."

Ich nickte bloß und ließ mein Blick dann wieder zu Harry schweifen, der sich mittlerweile regelrecht an dem andere Mann zu rieben schien.

„Und? Woher kennst du Harry?", fragte mich Liam weiter, nachdem er merkte, dass ich Zayn nicht wirklich geantwortet hatte.

„Er hat mich vor ein paar Tagen entjungfert.", gab ich trocken von mir.

„Oh. Das. Oh. Das wusste ich nicht. Ich meine klar du bist sein Typ, aber du bist noch so jung. Hätte ich das geahnt, hätte ich nichts gesagt.", versuchte Liam sich rauszureden.

„Der Junge soll ruhig wissen wie Harry ist. Nachher verliebt er sich noch in ihn.", meinte Zayn mehr zu Liam als zu mir, doch ich hörte ihn trotzdem.

Liam boxte Zayn daraufhin in die Seite: „Sei nicht so ein Arsch. Das erste Mal ist etwas besonderes und das vergisst man nicht."

Mein Blick ging zwischen den beiden und Harry hin und her. Ich fühlte mich so dumm. Wie hatte ich auch nur eine Sekunde denken können, dass ich für Harry mehr gewesen war als ein Fick.

„Es war glaube ich ein Fehler hier her zu kommen. Ich gehe lieber.", richtete ich den beiden aus und drehte mich schon halb um, als Liam mich an den Schultern packte.

„Hey! Hier geblieben. Du wirst dir den Abend doch wohl nicht von Harry kaputt machen lassen. Es ist noch früh, du bist jung und es ist Samstagabend. Du wirst ja wohl nichts besser vor haben. Wir trinken jetzt erstmal was und dann tanzen wir zusammen. Was hälst du davon?"

Ich guckte Liam direkt in die Augen. Er wollte mich aufmuntern, dessen war ich mir bewusst. Immerhin schien er in Harrys alter zu sein und er konnte sich bestimmt besseres vorstellen, als seinen Abend mit einem siebzehnjährigen zu verbringen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er recht hatte.

Harry hatte mir nichts versprochen. Wir führten keine Beziehung oder sonst irgendetwas. Es war völlig legitim, dass er sich nun an einen anderen Mann ran machte.

Ich würde mir doch nicht von ihm meine neu gewonnene Freiheit kaputt machen lassen, die ich zum ersten Mal in diesem Teil der Stadt verspürt hatte, indem ich jetzt traurig nach Hause ging.

„Okay.", antwortete ich Liam und dieser grinste mich daraufhin an. Zayn im Hintergrund verdrehte leicht die Augen, was sowohl Liam als auch ich sahen.

„Zayn jetzt sei nett. Wir zeigen dem Kleinen wie toll das Nachtleben hier sein kann.", ermahnte Liam ihn erneut und gab ihm einen Kuss auf den Mund.

Ich grinste die beiden an: „Seid ihr ein Paar oder seid ihr auch so locker unterwegs wie Harry?"

Zayn blickte immer noch etwas grimmig zwischen Liam und mir hin und her. Er schien nicht wirklich begeistert von mir zu sein.

„Nein, den grimmigen Herren habe ich seit mittlerweile fünf Jahren an der Backe und seit einem Jahr sind wir sogar verheiratet.", antworte mir Liam lachend, legte einen Arm um meine Schulte und drehte sich mit mir zur Theke um, damit wir etwas bestellen konnten.

Zayn hinter uns stöhnte noch einmal laut auf, gesellte sich dann aber zu uns und bestellte sich ebenfalls etwas zu trinken.

Und als wir später, um drei Uhr Nachts, lachend zusammen den Club verließen und ich mich mit Zayn zusammen über Liams Tanzschritte lustig machte, wusste ich, dass er seine anfänglichen Vorbehalte mir gegenüber verloren hatte.

Lucky || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt