Kapitel 12

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Sonnenstrahlen, die durch das Fenster schienen, weckten mich. Müde rieb ich meine Augen und gähnte einmal laut, dann drehte ich mich um. Harry saß neben mir im Bett und schaute auf mich herab. „Wie lange bist du schon wach?", fragte ich ihn und gähnte ein zweites Mal.

Doch Harry antwortete mir nicht sofort , stattdessen zog er seine Stirn kraus und brummte einmal. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen in die Höhe. Für ein paar Sekunden verharrten wir so und dann schien er sich doch zu erbarmen mir zu antworten: „Du hast mich gestern reingelegt. Du wusstest, dass ich das nicht mit mir machen lassen würde. Das ich reagieren würde. Ich bin mir sicher, du wusstest nicht ganz wie, aber das es dann so gekommen ist, wie es gekommen ist, war bestimmt eine mögliche Variante, die du dir in deinem Kopf zusammengelegt hattest. Und ich habe es nicht gemerkt. Ich habe gehandelt, ohne zu denken und jetzt weiß ich nicht, was ich davon halten soll."

Harrys ehrliche Worte erstaunten mich und machten mich sprachlos. „Kaum zu fassen, dass ich mich von einem siebzehnjährigen hab reinlegen lassen.", murmelte er mehr zu sich selber und guckte mich dann nachdenklich an. „Darf ich dir eine Frage stellen?"

Sofort nickte ich mit dem Kopf.

„Warum hast du mir beim letzten Mal nicht erzählt, dass du noch Jungfrau warst?", fragte er, völlig aus dem vorherigen Kontext rausgerissen.

Ich erstarrte. Innerlich hatte ich mich auf eine Standpauke eingestellt, aber diese Frage war so weit davon entfernt wie nur irgendwie möglich. Harry wirkte sogar leicht verletzt, dass ich ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte.

„Ich hatte Angst, dass du dann nicht mit mir schlafen würdest", gab ich ehrlich zu, weil ich das ungute Gefühl hatte, dass Harry es sofort merken würde, wenn ich Lügen würde.

Leise stöhnte Harry auf. „Da hast du wohl nicht ganz unrecht", meinte er und schaute mir direkt in die Augen.

„Hör zu Louis. Meiner Meinung nach ist das erste Mal nicht so besonders, wie es immer von allen dargestellt wird. Sex wird mit mehr Übung deutlich besser und dann kommt einen das erste Mal schon fast lächerlich im Vergleich vor. Aber auf der anderen Seite kann ich mich nicht mehr an jeden Sex erinnern, den ich in meinem Leben hatte, aber das erste Mal vergisst man nicht und deswegen, und weil für dich das erste Mal einen anderen Stellenwert als für mich haben könnte, hätte ich wahrscheinlich nicht mit dir geschlafen, wenn ich es gewusst hätte."

Mit aller Kraft musste ich mich zurückhalten, um mich nicht zu schütteln. War das der selbe dominante Harry der mir gestern verboten hatte zu kommen?

„Harry, ich konnte mir kein bessere erste Mal vorstellen. Du warst vorsichtig und dadurch, dass du schon Erfahrungen hattest, war es wunderschön und geil. Ehrlich gesagt kann ich mir gar nicht vorstellen, dass Sex noch besser werden kann, als mit dir", sagte ich und lächelte ihn an.

„Also ist es okay für dich, dass ich keine Beziehung führen möchte und wir jetzt nicht glücklich bis an unser Lebensende zusammen bleiben?", fragte mich Harry lachend und trotzdem nicht ganz die Unsicherheiten in seiner Stimme verbergen könnend. Er schien Angst zu haben, dass mich seine Worte verletzten, stellte ich erstaunt fest.

„Alles gut. Du bist mir nichts schuldig.", antwortete ich ihm, obwohl ein kleiner Stich durch mein Herz jagte. Ich hatte durch die Aktion gestern nicht Harry gewonnen, sondern lediglich eine weitere Nacht.

Harry nahm nickend meine Worte hin und so als ob nichts gewesen wäre, verschloss er sich wieder vor jeglichen Gefühlen und ließ sich entspannt in eine liegende Position fallen.

„Darf ich dir auch eine Frage stellen?", fragte ich und Harry schaute mich skeptisch an. „Nur, wenn sie nicht zu persönlich ist."

„Gefühle sind nicht so dein Ding, hmm?"

Harry lachte: „Das ist deine Frage?"

„Nein. Das ist eher eine Feststellung gewesen", meinte ich Schulterzuckend, „Meine Frage ist, warum du gestern im Club gesagt hast, dass du mir den Popo versohlen willst und du es dann nicht gemacht hast?"

Harry schaute mich mit großen Augen an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Innerlich triumphierte ich. Mir machte es immer mehr Spaß, Harry zu schockieren, gerade weil ich das Gefühl hatte, dass ihm das sonst nicht oft passierte.

„Naja. Du hast noch nicht so viel Erfahrung mit all dem hier. Du weißt noch nicht was dir gefällt. Ich wollte nichts tun, was dir nachher keinen Spaß macht. Aber warum ist dir das so wichtig?", klärte Harry mich auf.

Jegliches Gefühl des Triumphes verschwand und mein Gesicht würde plötzlich unangenehm heiß. Hatte ich behauptet, dass ich nicht zum rot werden neigte?

„Es ist nur. Ehm ..."

Harry schmunzelte. „Über Sex zu reden ist völlig normal, also schäm dich niemals dafür", ermahnte er mich.

Ich nickte und atmete einmal laut auf, bevor ich sprach: „Die Vorstellung, dass du naja .. mir den Popo versohlst, hat mich unglaublich geil gemacht."

„Wie kannst du gleichzeitig so süß gucken und so etwas sagen?", fragte mich Harry, immer noch mit dem gleichen Grinsen im Gesicht.

„Tut mir leid?"

„Nein. Nicht tut mir leid", sprach Harry und kam mir unglaublich nah. „Es ist nur so, das macht mich unglaublich geil."

Lucky || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt