Kapitel 24

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Am Nachmittag saß ich allein vor dem großen Fernseher in Harrys Wohnung, als ich plötzlich einen Schlüssel in der Wohnungstür hörte. Mein Blick ging augenblicklich zu dem Geräusch und nur eine Sekunde später tauchte Harry in meinen Blickfeld auf.

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Was machst du denn schon hier?", fragte ich ihn, erhob mich und ging mit schnellen Schritten auf ihn zu, um ihn in den Arm zu nehmen.

Harry drückte mich fest an sich. „Wahrscheinlich müsste ich jetzt als guter Freund so etwas sagen wie ‚Ich habe dich so sehr vermisst, dass ich es keine Sekunde mehr ohne dich ausgehalten habe', aber Lügen soll man in einer Beziehung ja auch nicht."

Augenverdrehend löste ich mich von Harry. „Charmant wie eh und je", sagte ich spöttisch. „Aber freut mich zu hören, dass es dir leichter über die Lippen kommt, dass wir in einer Beziehung sind."

„So schwer fällt mir das bei dir auch nicht", gab Harry grinsend zu. „Pass auf, sonst gehst du doch noch als süß durch", zog ich ihn weiter auf, woraufhin Harry laut zu lachen anfing.

„Sei lieber nett zu mir, denn der wahre Grund warum ich schon hier bin ist, dass ich Tom so sehr von unseren schwulen Nachtleben in dieser Stadt vorgeschwärmt habe, dass er unbedingt eine Nacht hier feiern gehen wollte und wenn du nett bist, dann kannst du heute Abend mitkommen."

Mein Mund klappte auf. „Ohh Gott jaa! Bitte nimm mich mit", flehte ich Harry an. Dieser tat so als müsste er kurz darüber nachdenken, doch dann lachte Harry und stimmte mir nickend zu, dass ich mitkommen könnte.

„Danke!", schrie ich schon fast und sprang Harry in den Arm. Dieser fing mich selbstsicher auf, drückte mich fest an sich, nur um mich kurz darauf wieder loszulassen.

„Ich will duschen, um den Flugzeuggeruch loszuwerden. Willst du mit kommen oder bist du jetzt zu aufgeregt wegen heute Abend, dass du dafür nicht bereit bist?", neckte mich Harry. „Hahaha", gab ich von mir, zog mich unvermittelt aus und ging in Richtung Badezimmer.

„Kommst du?", fragte ich Harry, der mich etwas perplex nachschaute, dann kurz den Kopf schüttelte und mir folgte.

In der Dusche angekommen, zog Harry mich an sich und fing an mich zu küssen. Eine selige Wärme breitet sich augenblicklich in meinen Körper aus und mir wurde bewusst, dass sich nur die Küsse von Harry so gut anfühlten.

Wir vertieften den Kuss und steigerten so unsere Erregung bis ins Unermessliche. Harry schien sich irgendwann mit den bloßen Küssen nicht mehr zufriedengeben zu wollen, denn er drehte mich um und drückte mich gegen die kalte Duschwand.

Doch anders als er erwartet hatte, ergab ich mich seinem Handeln nicht. Stattdessen drehte ich mich wieder zurück, sah Harry dreckig grinsend an und kniete mich vor ihm hin.

Kurz stockte ich, weil ich noch nie einen Schwanz in meinem Mund hatte, doch ein Blick zu Harrys Gesicht reichte mir, um meine Angst zu überwinden, denn jeder kleine Punkt in seinem Gesicht signalisierte mir, wie unglaublich heiß ich ihn durch mein Handeln machte.

Und das was folgte, ließ meine Angst völlig verschwinden. Der bloße Anblick von Harry, wie er mir völlig die Kontrolle überließ und die Gewissheit, dass ich es in der Hand hatte, wann er kommen könnte, erregte mich ungemein, und ließ den Wunsch in mir erwachen, nicht immer nur unterwürfig zu sein.

Plötzlich schien Harry zu merken, dass er keine Kontrolle über die Situation hatte und das schien ihm gar nicht zu gefallen, denn er packte mir als Nächstes in die Haare und bestimmte durch diese Handlung das Tempo, mit dem ich ihn in mir aufnahm.

Als Harry kurz darauf in mir kam, schluckte ich alles. Fast augenblicklich danach zog Harry mich zu sich hoch und küsste mich. „Das war unglaublich", flüsterte er in den Kuss hinein, woraufhin ich grinsen musst. „Und jetzt du?", fragte Harry nach, als wir uns voneinander lösten, doch ich schüttelte bloß meinen Kopf. „Dann habe ich noch etwas auf das ich mich nach der Feier freuen kann.", flüsterte ich schelmisch. Wohl wissend, dass es gut sein konnte, dass Harry nicht die Nacht mit mir verbringen würde und diese Tatsache, ließ das noch gerade empfundene Gefühl der Kontrolle, völlig verschwinden.

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Ich saß immer noch nackt auf Harrys Bett und schaute ihm dabei zu, wie er sich anzog. „Wie war es denn ich London?", fragte ich ihn.

„So viel habe ich nicht von London gesehen, wir haben gestern noch den Vertrag aufgesetzt und unterschrieben. Am Abend haben wir dann darauf angestoßen. Tom ist allerdings schon früh nach Hause, weil er heute Morgen noch ein Meeting mit seinem alten Manager hatte. Wir haben uns erst heute Mittag wiedergesehen, als wir zusammen hier her geflogen sind", gab Harry mir eine kurze Zusammenfassung.

„Und du? Bist du dann gestern Abend auch in dein Hotel?", fragte ich nach. Harry blickte sich prüfend zu mir um, als müsste er sich vergewissern, dass ich für seine nächsten Worte bereit war.

„Ich habe jemanden an der Bar kennengelernt und wir sind dann etwas später zusammen in mein Hotelzimmer gegangen", sagte Harry, als würde er mir von einem langweiligen Meeting erzählen. „Und du? Hattest du auch Besuch?", fragte mich Harry und setzte sich neben mich aufs Bett.

„Niall war hier."

„Das meinte ich nicht und das weißt du auch. Die Abmachung war, dass ich es ausprobiere eine Beziehung zu führen und du dich mit anderen Männern ausprobierst", ermahnte mich Harry schon fast.

„Ich habe gestern jemanden aus meiner Schule geküsst", gab ich etwas kleinlaut von mir. Mir dabei bewusst seiend, dass das für ihn keine große Sache war.

Doch ich irrte mich. Harry zog seine Augenbrauen in die Höhe und schaute mich perplex an. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich damit nicht gerechnet. Und wie hat es sich angefühlt?", fragte er mich und in seinem Blick konnte ich nur pures Interesse lesen.

Kurz dachte ich an den gestrigen Kuss zurück. Hatte ich bei dem Kuss etwas gespürt? Ja, er hatte sich gut angefühlt, aber bei weitem nicht so gut wie ein Kuss von Harry.

„Der Kuss war gut, aber die ganze Situation war ... komisch. Den, den ich geküsst habe, er ist nicht geoutet", versuchte ich das Erlebte zu erzählen, ohne in Jacks Privatsphäre einzugreifen.

„Der Sinn von rein körperlichen Beziehungen ist es, dass sie einfach sind. Es geht nur darum zusammen Spaß zu haben. Das was du mir da erzählst, hört sich sehr kompliziert an", gab Harry von sich und legte dabei seinen Kopf leicht schief.

„Wem sagst du das", stimmte ich Harry zu und ließ mich rückwärts auf das Bett fallen. Harry setzte sich daraufhin auf meinen Schoß und guckte zu mir runter. „Heute zeige ich dir, wie du das ganze richtig angehst", sagte Harry dreckig grinsend, woraufhin ich ein kleines Nicken zustande brachte. Innerlich dachte ich mir nur, dass ich viel lieber den Abend mit ihm im Bett verbringen würde.

Lucky || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt