Die Musik im Luckys war laut, die Tanzfläche voll und die Stimmung ausgelassen. Und das alles an einem Dienstag.
Harry, der vor mir ging und mich an seiner Hand durch den vollen Club führte, hatte sichtlich gute Laune. Bei mir hatte die Nervosität überhand genommen, gleich Tom Watson treffen zu dürfen, weshalb ich kaum etwas von mir gab.
Gemeinsam schlängelten wir uns durch die Menschenmasse zu dem hinteren Teil des Clubs. Genauer gesagt zu einer Treppe, die in den VIP-Bereich führte und von einem Türsteher bewacht wurde.
„Harry Styles und Louis Tomlinson", nannte Harry dem besagten Mann unsere Name, der uns nach einem kurzen Blick auf seiner Liste Platz machte. „Ich war noch nie in einem VIP-Bereich", gestand ich Harry, der mich daraufhin belustigt ansah.
„Das ist eigentlich nichts besonderes. Jeder kann diesen Bereich mieten. Ich mache das öfter für meine Klienten", erklärte mir Harry diese für mich so besondere Situation, als wäre es das alltäglichste der Welt.
Wir näherten uns dem Treppenende, als Harry sich nochmals zu mir umdrehte. „Du bekommst aber gleich keine Fanboyattacke oder so. Richtig?", fragte er mich und blickte mich prüfend an.
„Jaha.", gab ich etwas genervt von mir, obwohl ich wusste, dass es mich gleich meine ganze Kraft kosten würde, ruhig zu bleiben. Harry beugte mich noch einmal skeptisch, dann signalisierte er mir mit einem Nicken ihm zu folgen.
Und dann sah ich ihn. Wie er in einer kleinen Menschentraube saß und so laut lachte, dass seine lockigen Haare zu wackeln begannen. Als er Harry und mich erblickte winkte er uns freundlich zu, dabei strahlten seine großen braunen Augen so eine wohlwollende Wärme aus und dass ich auf einmal nicht mehr nervös war.
„Na Tom. Fühlst du dich schon wohl hier?", begrüßte Harry ihn und zog ihn in eine kurze Umarmung. „Du hast nicht übertrieben Harry. Der Club ist großartig", erklang die melodisch klingende Stimme von Tom.
Die beiden lösten sich voneinander und Harry nickte mit seinen Kopf zu mir. „Das ist Louis", sagte er, dabei lächelte er mich kurz an.
„Hi. Ich bin Tom", stellte sich der Mann vor, den ich auf hundert Meter Entfernung erkannt hätte. „Ich würde ja jetzt sagen, dass ich das doch weiß und ich ein Fan bin, aber mir wurde es verboten derartiges zu äußern", erwiderte ich seine Begrüßung. Tom lachte auf. „Humor hast du auf jeden Fall", stellte er fest und innerlich fing ich an zu hüpfen. Tom Watson fand mich lustig!
Harry hatte unser hin und her etwas skeptisch begutachtet, aber jetzt schien auch er sich sicher zu sein, dass ich ihn nicht blamieren würde, denn sein Blick wurde weicher.
„Ihr lernt euch weiter kennen und ich hol uns was zu trinken", stellte Harry klar und schon war er verschwunden.
„Setzt dich Louis", forderte Tom mich auf und gemeinsam nahmen wir auf dem Sofa in der Lounge Platz. Die anderen Menschen in der Runde begrüßte ich mit einem knappen „Hi", welches ein paar freundlich erwiderten, doch dann vertieften sie sich wieder in das Gespräch mit ihren jeweiligen Sitznachbarn.
„Woher kennst du Harry?", fragte mich Tom, dabei lächelte er mich warm an, was ihn hinreißend aussehen ließ. Er gehörte definitiv zu den Prominenten, die auch ohne Fotoshop gut aussahen.
„Ich habe ihn in einer Bar kennengelernt", antworte ich recht knapp, da ich nicht wusste, wie weit Harrys Klienten über sein privates Leben Bescheid wissen durften. Außerdem wurde ich immer noch von der Tatsache erschlagen, dass ich neben meinem Lieblingsstar saß.
„Warum wundert mich das jetzt nicht?", stellte Tom lachend fest. „Ich sollte mir wohl Sorgen machen, wem ich da meine Karriere anvertraut habe."
„Harry ist gut in seinem Job", verteidigte ich ihn. „Ich weiß, sonst hätte ich mich nicht für ihn entschieden." Bei seinen Worten lächelte mich Tom durchdringend an und unter diesem Blick wurde ich doch wieder nervös.
„Die Getränke", unterbrach Harry unseren Blickkontakt und stellte ein Tablet mit Cocktails auf den Tisch.
Zielsicher griff ich nach einem, doch Harry unterbrach mein Tun. „Der hier ist für dich", sagte er, nahm mir meine Auswahl aus der Hand und reichte mir einen anderen. Verwirrt schaute ich ihn an, aber als wir zusammen anstießen und ich einen Schluck nahm, bemerkte ich, dass sich in meinem kein Alkohol befand.
Harry beobachtet mich genau, aber ich gab ihm nicht die Blöße auf seinen „Witz" einzugehen.
„Louis hat mir gerade erzählt, dass ihr euch in einer Bar kennengelernt habt. Lernst du so immer die Menschen in deinem Leben kennen?", fragte Tom Harry, nachdem er einen Schluck von seinen Cocktail genommen hatte.
„Spielst du darauf an, dass wir uns ebenfalls in einer Bar kennengelernt haben?", lachte Harry auf, woraufhin ich verwirrt zwischen den beiden hin und her sah. Die Story kannte ich noch gar nicht. Tom sah meinen Blick und fing an zu erzählen:
„Harry war gerade damit beschäftigt mit einem gut aussehenden Italiener zu flirten, als er mich ausmachte. Ganz der Geschäftsmann ließ er seine Bekanntschaft links liegen und stellte sich vor. Das Geld riechend, was er mit mir machen konnte. Ich mochte ihn nicht sofort, weil ich es doch etwas unhöflich fand, wie er jemanden so stehen lassen konnte, aber Harrys Charme kann wohl keiner lange widerstehen und so naja ... sagen wir mal er hat mich überzeugt." Tom lachte und den Blick den er daraufhin Harry zu warf, machte mehr als deutlich, wie Harry ihn überzeugt hatte. Mein Mund klappte auf und etwas entsetzt sah ich Harry an. Er hatte ernsthaft mit Tom geschlafen? Gab es einen Mann auf dieser Welt mit dem Harry nicht das Bett geteilt hatte?
„Du verdrehst da aber einiges. Ich wusste nicht, dass du einen neuen Musikproduzenten suchst und ich habe dich nur angesprochen, weil du mir gefallen hast. Als du mir nach dem Sex eröffnet hast, dass du mich als deinen Produzenten willst, habe ich dir gleich gesagt, dass ich nicht mit meinen Klienten schlafe und es dann in Zukunft bei einer rein platonischen Beziehung bleiben würde", stellte Harry ein paar Punkte richtig, obwohl ich fand, dass das die Situation nur bedingt besser machte, denn ich musste mir ehrlich gestehen, dass ich auf Harry eifersüchtig war, weil er mit Tom geschlafen hatte und auch auf Tom, weil er es mit Harry getan hatte.
„Und dann musste ich mich zwischen meiner Arbeit und verdammt guten Sex entscheiden", gab Tom theatralisch von sich und blickte mich wehleidig an, „Aber wem erzähle ich das, du bist bestimmt auch schon in das Vergnügen gekommen." Ich verschluckte mich bei diesen Worten fast an meinen Cocktail. Ich war es einfach nicht gewohnt, dass jemand so offen über Sex sprach.
Harry bemerkte meine Reaktion und übernahm deshalb das Antworten für mich. „Du bist wie immer viel zu neugierig Tom", stellte er klar, woraufhin Tom noch einmal prüfend zwischen mir und Harry hin und her schaute, als würde er so ergründen können, ob wir uns schon einmal nackt gesehen hatten.
„Ich werde mich jetzt mal den anderen Gästen widmen, und ein paar Drinks später seid ihr vielleicht ein bisschen offener", gab er dann ergebenst von sich und zwinkerte mir zur Verabschiedung zu.
Kaum war Tom außer Hörweite, da drehte ich mich zu Harry um. „Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mit fucking Tom Watson geschlafen hast?", warf ich ihn vor, woraufhin Harry nur mit den Schultern zuckte. „Kam mir nicht wichtig vor."
„Dir kam es nicht wichtig vor? Ich würde meinen Enkeln noch von diesen Tag erzählen oder nein wahrscheinlich doch nicht, aber du weißt was ich meine", sprudelte es aus mir heraus, was Harry nur ein dreckiges Grinsen entlockte.
„Na, dann schlaf doch mit ihm."
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Lucky || Larry Stylinson
FanfictionLouis ist in einer Vorstadt mit immer gleichen Vorgärten, gepflegten Häusern und sonntäglichen Kirchenbesuchen groß geworden. In dieser Stadt gab es drei Dinge, die als unverzeihlich galten. Untreue, wenn man sich von Gott abwendete und Homosexualit...