Der erste Praktikumstag

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Mary's Mum: „Mary, du musst los"
Hörte ich es von unten rufen.
Mary: „Bin schon weg Mama"
Mit diesen Worten zog ich die Hausür hinter mir zu und machte mich auf den Weg zur Bahn. Nach 15 Minuten Fußweg war ich an dem Bahnsteig in meinem Dorf angekommen und sah meine Bahn vor mir wegfahren.
Mary: „So ein Mist" nuschelte ich vor mich hin. Plötzlich merkte ich wie sich mir jemand von hinten näherte und mich ansprach
???: „Keine Angst, du hast die Bahn nicht verpasst, schau dort vorne kommt sie. Die letzte Bahn hatte bloß Verspätung"
Mary: „Zum Glück, danke! Heute darf ich echt nicht zu spät kommen!"
Mit diesen Worten huschte ich in die Bahn die in diesem Moment vor uns stehen blieb und setzte mich auf den erst besten Platz. Das Mädchen welches mich kurz zuvor auf dem Bahnsteig angesprochen hatte folgte mir und setzte sich auf den Platz gegenüber.
???: „Darf man fragen wo es hin geht?" fragte sie mich.
Mary: „Ich muss nach Hamburg rein, ich habe heute den ersten Tag meines 4-monatigem Praktikums"
???: „Ach wie cool, ich muss auch nach Hamburg ,scheint so als hätten wir noch etwas Zeit uns besser kennenzulernen. Ich bin übrigens Luna"
Mary: „Freut mich dich kennenzulernen Luna! Ich bin Mary. Wie kommt es das ich dich hier noch nie gesehen habe so groß ist das Dorf hier doch garnicht?"
Luna: „Ich bin erst vor ein paar Tagen hergekommen um in Hamburg zu studieren und jetzt wohne ich bei meiner Tante. Ich komme eigentlich aus Bayern"
Mary: „Ich wollte immer schonmal nach Bayern, aber ich denke Hamburg wird dir gefallen es ist echt eine schöne Stadt. Was studierst du denn?"
Luna: „Ehrlich gesagt habe ich noch keinen richtigen Studienplatz. Ich will mich heute für das nächste Semester bewerben und gucke mir heute die Angebote von einigen Unis an. Sollte ich einen Uni Platz bekommen werde ich komplett hierher umziehen. Momentan ist es eher wie Urlaub bei der Familie:"
Mary: „Ich versteh schon, dann wünsche ich dir viel Glück!"
Luna: „Dankeschön! Bei was für einem Unternehmen machst du eigentlich dein Praktikum?"
Mary: „Ich weiß nicht ob dir AG Architektur etwas sagt? Das Unternehmen liegt in der Nähe vom Hafen."
Luna: „OMG"
Sie wurde rot im Gesicht und war auf einmal ganz aufgeregt. Ich lachte leicht und warf ihr einen verzweifelten Blick zu.
Mary: „Was ist mit der Firma? Kennst du jemanden der dort arbeitet oder was ist los?
Luna: „Ach nichts, hatte eben einen komischen Gedanken aber halb so wichtig. Was hältst du davon wenn wir Nummern austauschen so das wir in Kontakt bleiben ?"
Sie lächelte mich freundlich an und hielt mir ihr Handy hin. Ich nahm es und gab meine Nummer ein.
Mary: „Klar, super gerne! Was hältst du davon wenn wir uns am Wochenende mal treffen?„
Luna: „Die Idee finde ich gut"
Ich gab Luna mein Handy und sie tippte ihre Nummer ein. Wir hatten noch weitere 30 Minuten Fahrt vor uns allerdings war es 8.00 Uhr morgens und die Bahn wurde immer voller je näher wir der Stadt kamen. Es wurde zunehmend lauter bis ich dann aussteigen musste. Ich verabschiedete mich von ihr, wünschte ihr nochmals viel Glück und stieg aus. Hier stand ich nun mitten in Hamburg. Klar, ich kenne mich hier aus schließlich wurde ich hier geborenen und wohne nicht weit außerhalb, trotzdem wuchs die Aufregung in mir und ich bekam ein wenig Angst. Ich war noch nie der Mensch der gut, viel und gerne vor anderen redet deshalb kostet es mich sehr viel Überwindung dort gleich rein zu gehen. Es war mittlerweile 8:45. Ich ging kurz zum Bäcker und holte mir ein Franzbrötchen danach ging ich zu dem Gebäude der Architekturfirma.
„Du schaffst das und jetzt los" sagte ich in Gedanken zu mir selbst.
Ich betrat das Gebäude und vor mir erstreckte sich eine riesen große Eingangshalle. In der Mitte der Halle befand sich eine Art Informationsstand. Ich ging hin und sagte warum ich hier bin. Die Frau hinter dem Infostand begrüßte mich freundlich und brachte mich zum Chef der Firma. Sie klopfte und ging rein um Bescheid zu sagen das ich da bin, danach sagte sie mir ich könne jetzt rein und dann verschwand sie wieder nach unten in Richtung der Eingangshalle. Ich betrat das Büro des Chefs und er machte mir mit einer Geste deutlich das ich mich gegenüber hinsetzten soll, was ich auch tat.
Chef: „Guten Tag, du bist Mary richtig?
Mary: „Ja das ist richtig Herr....?
Chef: „Bitte nenn mich einfach Liam. Er lächelte mich an, ich lächelte zurück und nickte.
Chef: „Du bist die erste der 6 Praktikanten, die anderen 5 haben gesagt das sie sich verspäten deshalb werde ich dir einfach schonmal erklären was du die nächsten 4 Monate tun wirst.
Also begann er mir von dem Projekt zu erzählen. Liam war weiß Gott noch kein alter Mann, trotzdem erhoffte er sich mit dem bevorstehenden Projekt seinen Nachfolger zu finden. Er wollte Auswandern, was neues erleben aber seine Firma in guten Händen wissen. So kam es das er sich 6 Mitarbeiter raus gesucht hat in welchem er Potenzial für seinen Nachfolger sah. Allerdings wusste er nicht wie er sich entscheiden sollte. Deshalb stellte er folgendes Projekt auf die Beine, jeder der sechs Mitarbeiter bekommt für 4 Monate einen Praktikanten zur Seite gestellt. In einer Wohnsiedlung, 30 Minuten mit dem Auto von dem Büro entfernt, hat er einen Auftrag angenommen : 6 Häuser die abgerissen und neu gebaut werden müssen, die Bewohner genau so unterschiedlich wie auch ihre Vorstellungen wie das neue Haus aus zu sehen hat. Jedes Paar, bestehend aus einem der Mitarbeiter sowie einem Praktikanten, bekommt 4 Monate Zeit und Handwerker zur Verfügung gestellt. Die Wünsche der Bewohner müssen berücksichtigt werden zudem müssen auch eigene Ideen eingebracht werden. Wer am Ende das beste Haus entworfen hat gewinnt und wird somit neuer Chef der Firma AG Architektur. Zudem bekommt der Praktikant eine Chance auf eine Festanstellung durch seinen Ansprechpartner.
Chef: „So jetzt aber genug geredet jetzt wollen wir doch mal anfangen, ich denke du passt am besten zu Marlon. Er ist noch nicht all zu lange bei uns in der Firma aber er ist wirklich ein guter Architekt. Er, so wie auch die anderen 5 Mitarbeiter wissen bereits bescheid und erwarten ihre Praktikanten also kannst du zu ihm gehen außer du hast noch irgendwelche Fragen an mich?
Mary: „Fürs erste nicht, danke."
Chef: „Nadann sehen wir uns später, Marlon findest du in Raum 231, einmal den Gang entlang, um die Kurve und dann findest du sein Büro auf der linken Seite.
Mary: „Vielen Dank, man sieht sich"
Ich verließ den Raum und schloss die Tür hinter mir. Aufeinmal merkte ich wie mein Herz begann immer schneller zu schlagen aber warum wusste ich selber nicht so genau. Tief im inneren hatte ich einen kleinen Funken Hoffnung was meinen Ansprechpartner angeht. Mein Lieblingsschauspieler hieß nämlich Marlon mit Vornamen und auch die Infos die ich von meinem Chef bekommen hatte könnten passen. Mittlerweile ist er nähmlich kein Schauspieler mehr sondern Architekt und durch eine Freundin hatte ich erfahren das er neuerdings angeblich in Hamburg wohnt. Ich war so in meine Gedanken vertieft das ich fast an der Tür vorbei lief. Ich atmete noch einmal tief ein und wieder aus, klopfte und wartete auf eine Antwort. Nach ein paar Sekunden hörte ich ein leises „herein". Ich öffnete die Tür und machte sie wieder leise hinter mir zu.
???: „Moin, du musst Mary sein ,die Praktikantin, richtig?
Ich drehte mich um und da sah ich ihn, meinen neuen Arbeitskollegen für die nächsten 4 Monate, der Mann der Verantwortlich für meine ganze Aufregung war. Ich stand also da und guckte ihn einfach nur an und sagte nichts.
???: „Erde an Mary, bist du da? Geht's dir gut?" er winkte und fing an zu lachen
Mary: „......"

Wie meine Zukunftspläne mich zurück in meine Kindheit brachten  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt