Wie meine Zukunftspläne mich zurück in meine Kindheit brachten

Wir wollen ja nicht das du stinkst!

-Marlons's POV-

„Frau Meier?" Jetzt war mir auch klar warum Nancy auf dem Flur saß, sie darf sich Mary immer noch nicht auf 5 Meter nähern. Ich stand auf und ging rüber um zu gucken was mit Frau Meier los war. „Herr Wessel, freut mich sie mal wieder zu sehen!" Sie erzählte mir das die neuen Mieter meiner Wohnung nicht ganz so umsichtig waren. Wir wissen ja alle das die gute Frau sich gerne aufregt wenn der Flur nass ist...die neuen waren scheinbar komplett nass von oben in die Wohnung gelaufen und haben das Wasser nicht weggewischt. Lange Rede kurzer Sinn, sie ist ausgerutscht und hat sich die Schulter gebrochen aber ansonsten geht es ihr gut.

„Also bevor sie wieder zu ihrer Freundin gehen, sie hat vorhin eine volle Ladung Medikamente bekommen und redeten schon die ganze Zeit irgendein komisches Zeug. Die arme Kleine." Mitleidig guckte sie zu Mary die uns wie wild zu wank. Bevor ich wieder zu ihr rüber ging berichtete ich Frau Meier noch kurz davon, das ihre Enkeltochter draußen auf dem Flur saß. Sie entschied sich eine Schwester zu rufen, die ihr raus auf den Flur hilft und ich ging wieder zu Mary und setzte mich auf einen Stuhl neben sie.

„Na, gehts dir wieder besser?" Okay wow ich weiß jetzt wovon Frau Meier geredet hat, anstatt mir eine einfache Antwort zugeben nickte sie extrem übertreiben mit ihrem Kopf. Sie kam mir ja schon fast so vor als wäre sie auf Drogen oder so. „Willst du nicht vielleicht auch mal was sagen?" Ich lächelte sie vorsichtig an und als sie anfing zu reden wünschte ich, ich hätte sie nicht dazu animiert irgendwas zu sagen. Nebenbei rief ich Leon an, um ihm mitzuteilen das es Mary soweit gut geht.

„Ach Schatz, nimm mich doch noch einmal in deine alten Arme bevor du für immer gehst. Ich lieb dich doch über alles! Ich bin jung und du alt! In ein paar Jahren bist du kalt! Ich will nie wieder ohne dich gehen, denn du bist wunderschöööön. Wenn du glaubst ich bin zu jung, ich bekomme jeden alten rum! Mit Falten kenne ich mich aus, ich falte sie aus dir raus!"

Entsetzt saß ich da und hörte ihr zu, Frau Meier bekam sich vor lachen kaum noch ein und mittlerweile war auch eine der Schwestern im Zimmer die das ganze extrem witzig fand. Mary schien das aber nicht zu interessieren, sie redete einfach weiter. „Wer bis du und was hast du verdammt nochmal mit meiner Freundin gemacht?" Ich musste jetzt auch lachen denn irgendwie war der scheiß schon lustig gewesen. Plötzlich hörte ich auch lautes Gelächter aus meinem Handy, so wie ich Leon kenne hat er auf laut gestellt und alle haben mitgehört.

Ich sprach kurz mit ihm und meine Vermutungen bestätigten sich, die anderen hörte man immer noch im Hintergrund lachen und auch Leon fing immer wieder auf's neue an. Oh man das wird sie jetzt für immer verfolgen haha. Zusammen warteten wir noch bis zur Kontrolle welche zum Glück gut verlief. Leon kam um uns abzuholen und Mary war mittlerweile wieder normal.

Wir setzten uns ins Auto und Leon fuhr los. Die halbe Fahrt über sagte niemand etwas bis Mary anfing von ihrem Arzt Besuch vor ein paar Tagen zu erzählen. „Warum hast du nichts gesagt?" „Ich wollte nicht das du dir Sorgen oder so machst..." Sie guckte aus dem Fenster um einem weiterem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Kurze Zeit später kamen wir zuhause an und gingen ins Wohnzimmer wo die anderen warteten. Natürlich hatten sie alle gut weiter getrunken in dem Moment drehte ich mich geschockt zu meinem Bruder um. „LEON FINN WESSEL MASANNEK!"

Plötzlich waren alle leise und guckten zu uns. „ja?" Verzweifelt guckte er zu mir. „Wie konntest du eben Auto fahren? Du hast vorhin doch auch was getrunken?!" Ernst schaute ich ihm in die Augen. „Entspann dich, so viel war das ja auch nicht. Außerdem, irgendjemand musste euch ja abholen..."

-Mary's POV-

Marlon packte Leon am Arm und sie gingen in die Küche, die werden das schon alleine klären. Ich setzte mich neben Kevin auf's Sofa. „Und hat er dich in seine alten Arme genommen? Ich hab dir gesagt bald fährt er Rollstuhl." Lachend boxte ich ihm für diese Aussage gegen die Schulter. „Ne aber jetzt mal echt was war das?" Fragend guckte Jimi mich an. „Was meinst du?" Daraufhin zog er sein Handy raus und zeigte mir ein Video. Auf dem Video konnte man Leon auf dem Sofa sitzen sehen, er telefonierte gerade und aus seinem Handy kam irgendein Gefasel von mir.

„Ach du scheiße, das habe ich nicht wirklich zu Marlon gesagt oder?" Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und die anderen begannen zu lachen. „Was gibt's hier zu lachen?" Leon und Marlon waren wieder da. „Ich hab gerade gehört was ich vorhin so zu dir gesagt hab..." Mir war das gerade echt unangenehm weshalb ich meinte das ich jetzt ins Bett gehen würde.

Als ich im Bett lag kam Marlon ins Zimmer und legte sich neben mich. „Darf der alte Mann dich in Arm nehmen?" „Hör auf, das eben war peinlich genug!" Wir mussten aber trotzdem beide anfangen zu lachen und er nahm mich in den Arm. „Ab jetzt sagst du mir alles okay?" „Ja, bis du kalt bist! hahahaha okay ich hör auf." Kurze Zeit später war ich dann auch schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen frühstückten wir alle entspannt zusammen und setzten uns dann in den Garten. Es war relativ warm draußen aber es wehte ein angenehmer Wind. Dann ging es auch schon los mit dem ersten Film. Ich sah wie Leon sich neben Caroline setzte und musste lächeln, so gefällt mir das haha. Innerlich ist sie vor Freude geplatzt, das konnte ich ihrem Blick entnehmen.

Gefühlt konnten sie alle ihren Text noch auswendig und sprachen teilweise auch mit. Ich weiß ja nicht was ihr denkt aber die Filme mit den echten Schauspielern zusammen zu gucken die jetzt auch noch halbwegs zu deinen Freunden geworden sind ist einfach Next Level. Jedesmal als ein Lied kam sind wir drei dann mit abgegangen.

Der Tag war echt schön, genau so wie die restlichen Tage. Am Dienstag machten sie sich dann allerdings alle wieder auf den Weg nachhause. Die Jungs haben jetzt abgemacht das sie sich alle regelmäßig treffen, sprich ich seh sie hoffentlich auch bald wieder. „Kevin ich werd dich echt vermissen haha." Ich umarmte ihn zu Verabschiedung. „Ich dich auch Mary! Wenn's zum Rollstuhl kommt sagst du mir bescheid, okay?"

Marlon guckte uns nur komisch an. „Wollt ihr mir jetzt endlich mal erzählen was es mit dem Rollstuhl auf sich hat?" Wir guckten uns an und dann zu Marlon. „Nö." Oh man der arme haha. Und dann fuhren sie auch schon los und wir gingen wieder rein. Jetzt klärte ich Marlon endlich über die Sache zwischen Kevin und mir auf und er musste ebenfalls lachen. „Oha was fällt er mir so in den Rücken haha."

Wir begannen aufzuräumen. Caroline war auch noch da, wir bringen sie erst am Wochenende zurück. Als wir fertig waren und alles wieder sauber war ging ich mit ihr in den Garten. Wir setzten uns auf den Steg und ließen die Füße im Wasser baumeln. „Ich hab dir immer noch nicht alles erzählt..." Geschockt drehte sie ihren Kopf zu mir. „Was kann denn jetzt noch krasser werden als das ganze hier?!"

Und so begann ich ihr die Geschichte mit Tom zu erzählen. Sie kannte ihn auch von früher, die beiden waren sogar mal relativ gut befreundet gewesen. Sie war entsetzt darüber und wollte es mir am Anfang kaum glauben. Später setzten sich Leon und Marlon zu uns und erzählten ihr nochmal das ganze aus ihrer Sicht. „Wow, das ist krass...ich hätte ihm ja viel zugetraut aber das nicht."

Wir saßen noch eine ganze Weile da, ansonsten passierte den restlichen Tag nichts spannendes mehr. Am nächsten morgen fuhren wir dann alle zusammen einkaufen. Eigentlich wollten wir nur in den Supermarkt doch dann fiel Leon auf das er noch neues Deo brauchte und fragte ob wir noch in einen Drogeriemarkt gehen könnten. Caroline unterstütze seinen Vorschlag. „Aber natürlich, wir wollen ja nicht, dass du stinkst!" Sie grinste ihn fies an und wir begannen zu lachen.

Normal war Leon immer der mit den ganzen Sprüchen auf Lager aber ich glaube mit Caroline haben wir endlich jemanden gefunden der Leon Kontert. „Wie witzig du doch bist." Er warf ihr ein Fake lächeln zu musste dann allerdings auch lachen. Dann machten wir uns auf den Weg, im Laden angekommen lief Leon direkt zum Deoregal. Caroline folgte ihm und da wir das nicht verpassen wollten gingen wir den beiden unauffällig hinterher.

Als Leon Caroline bemerkte guckte er sie verwirrt an. „Warum verfolgst du mich?" „Ich muss ja aufpassen das du das richtige Deo nimmst, nicht das du gleich noch mehr stinkst." Da wir darauf hin einen heftigen Lachanfall bekamen bemerkten die zwei uns aber das war uns egal.