Am Ende bleibt immer nur die Erinnerungen

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Gerade eben waren die letzten Handwerker abgefahren und wir standen nun zu dritt auf der Brücke und schauten rüber zum neuen Haus. Auch das war bereits komplett fertig eingerichtet. Das einzige was jetzt noch fehlt sind unsere privaten Sachen sprich beispielsweise unsere Klamotten. Leon war leider nicht da denn er hatte einen wichtigen Termin auf der Arbeit. Eigentlich hatten wir Leon versprochen bis heute Abend zu warten und dann mit ihm zusammen in das neue Haus zu gehen aber Marlon und ich konnten es einfach nicht mehr abwarten. Wir fragten Caroline ob sie ebenfalls mitkommen will aber sie lehnte dankend ab und ging zurück auf die Terrasse.

Nun standen Marlon und ich nur noch zu zweit da und schauten uns an. Im nächsten Moment legte Marlon seinen Arm um mich und ich lehnte mich gegen ihn. Zusammen betrachteten wir nun alles ganz genau und Marlon nahm seine andere Hand um über meinen Bauch zu streicheln. „Wir brauchen noch Namen für die beiden Jungs." Marlon grinste mich an, er sah so aus als hätte er da schon Namen im Sinn. Das Problem war, auch ich hatte mir schon so meine Gedanken über Namen gemacht und ich glaube Marlon findet meine Idee vielleicht nicht so blendend. „An was hast du denn gedacht Schatz?" Leicht unsicher schaute ich ihn an. „Ich hab da keine speziellen Wünsche und wollte da eigentlich auf deine Ideen vertrauen." Er lächelte mich an und nahm mich noch fester in den Arm. Einerseits fiel mir in diesem Moment ein Stein vom Herzen, andererseits musste ich nun wohl oder übel mit meinen Namensvorschlägen rausrücken.

„Komm wir gehen jetzt endlich rein und gucken uns das Haus an." Marlon ließ mich los, griff nach meiner und zog mich hinter sich ins Haus. „Wow, es ist einfach wunderschön geworden. Ich liebe es!" Ich schaute Marlon nun direkt in die Augen und fing vor Freude fast an zu weinen. „Und ich liebe dich!" Nachdem er das gesagt hatte kam er einen Schritt auf mich zu und küsste mich. Noch während des Kusses prasselte auf einmal Wasser auf unsere Füße und Marlon schreckte zurück. „Scheiße sorry..." Ich schaute zu Marlon der mich verwirrt und leicht panisch anguckte. „Ja also wir sollten vielleicht ins Krankenhaus fahren weil meine Fruchtblase ist gerade geplatzt Schatz." An Marlons Blick sah ich wie er immer panischer wurde und nicht wusste was er tun sollte also nutzte ich diesen Moment um ihn noch mehr zu überfordern. „Achso und ich bin dafür das wir unsere Kinder Maxi und Markus nennen." Ich grinste ihn an, drehte mich um und ging dann Richtung Tür. „Warte... WAS?!" Marlon kam mir hinterher gelaufen. Im nächsten Moment spürte ich ein starkes Ziehen in meinem Bauch und begann zu schreien. „Wir müssen jetzt wirklich los!" Mit meinem vor Schmerz verzogenen Gesicht schaute ich ihn an und er stützte mich jetzt endlich. Zusammen gingen wir nun über die Brücke zurück zum anderen Haus.

„Aber jetzt nochmal zu den Namen..." „MARLON! Ich hab echt Schmerzen, ICH BEKOMME HIER GLEICH 2 KINDER! Können wir da bitte später drüber reden?" Ich löste mich von ihm und taumelte die letzten Meter alleine zu Cali. „Ich muss ins Krankenhaus, meine Fruchtblase ist geplatzt..." Sofort sprang sie auf, half mir zum Auto und setzte sich ebenfalls mit rein. Marlon setzte sich auf die Fahrerseite und drehte sich zu ihr um. „Was willst du denn hier?" Doch noch bevor sie was sagen konnte haute ich ihm leicht auf den Arm und bat ihn endlich los zu fahren. Er drehte sich wieder nach vorne, startete den Motor und fuhr los.

Während der Fahrt bemerkte ich immer wieder wie er durch den Rückspiegel nachhinten zu Cali guckte. Irgendwas brannte ihm auf den Lippen und nach weiteren 5 Minuten der Stille fing er endlich an zu sprechen. „Caroline? Deine Freundin hier vorne will unsere Kinder Maxi und Markus nennen....kannst du ihr das bitte ausreden?" Jetzt drehte ich mich soweit es mir möglich war nach hinten zu ihr um und guckte sie gespannt an. „Mhm ich weiß. Warum sollte ich ihr die Namen ausreden, ich liebe sie." Ich grinste sie an und sie grinste zurück doch im nächsten Moment spürte ich wie die Wehen jetzt richtig einsetzten. Ich drehte mich wieder nach vorne und begann vor Schmerzen zu schreien. Marlon guckte zu mir rüber und drückte auf's Gas. Ich wollte ihn gerade noch warnen das dort vorne ein Blitzer steht aber da war's dann auch schon zu spät. Das einzige was Marlon kam war ein: „du brauchst dich bei deinem Fahrstil gar nicht erst beschweren. Es grenzt schon fast an einem Wunder das dir das noch nie passiert ist!"

Wie meine Zukunftspläne mich zurück in meine Kindheit brachten  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt