Leon?!

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Als ich vor dem Büro stand überlegte ich weg zu laufen, da ich Angst hatte aber ich nahm meinen Mut zusammen, klopfte und ging rein. Ich sah Marlon aber er war nicht alleine. „Oh hallo Ba... äh Mary. Das ist die Enkeltochter von Frau Meier, sie interessiert sich für Architektur. Wir haben uns gestern im Treppenhaus kennengelernt weil sie sich für letztens entschuldigt hat haha. Lustig oder ? Naja jedenfalls hat sie mich gefragt ob sie hier Praktikum machen kann und ich denke mal du brauchst mich ja wohl nicht mehr als Praktikumsbetreuer? Ich werde mich jedenfalls die nächste Woche hier um sie kümmern." Ich schlugte und nickte dann schnell bevor ich mich wieder umdrehte um den Raum zu verlassen. „Ach jetzt reden wir gar nicht mehr mit einander?" Mir liefen wieder Tränen runter weshalb ich mich nicht umdrehen wollte, deswegen zog ich einfach nur die Arme nach oben. „Fein, dann werde ich dich ab jetzt auch ignorieren!" Als er das gesagt hatte riss ich die Tür auf und rannte raus direkt in Leon. Ich schaute zu ihm hoch und als ich ihn erkannte rannte sofort weiter.

Jetzt war ich mir zu 100% sicher, denn als ich gestern in die Wohnung von Frau Meier gucken konnte dachte ich, ich bilde mir das ganze nur ein aber nein. Leider war das nicht der Fall. Ich lief auf die Dachtereasse aber die erinnerte mich nur noch mehr an Marlon also beschloss ich in die Kantine zu gehen um dort weiter zu arbeiten. Ich musste heute einige Telefonate führen für die Innenausstattung des Hauses. Vor dieser Aufgabe hab ich die ganze Zeit so eine Panik geschoben weshalb Marlon mir eigentlich versprochen hatte zu helfen aber naja jetzt war mir eh alles egal. Die Gespräche liefen recht gut und ich konnte soweit alles klären. Ich fragte Liam ob er mich zur Baustelle fahren könnte und als wir ankamen sah ich Marlon, zusammen mit >ihr<. Wenn ich es eben richtig verstanden habe heißt sie wohl Nancy oder so.

Mir fiel es echt schwer aber ich ignorierte Marlon den Rest der Woche und auch am Wochenende hörte ich nichts von ihm. Da ich bis jetzt auf keine seiner Nachrichten reagiert hatte, hörte er auf zu schreiben und jetzt hat er auch noch sein Profilbild geändert. Statt dem süßen Bild von ihm und seiner kleinen Schwester ist dort nun ein Bild von ihm mit Leon und Nancy im Whirlpool. Die nächste Woche ignorierte ich ihn weiterhin so gut es ging, zwischen durch sprachen wir über die Arbeit aber hielten uns dabei immer ganz kurz, Nancy war immer dabei und es brach mir das Herz mit anzuschauen wie sie sich an ihn ran macht. Aber das war wohl ihr Plan gewesen, von Anfang an. Ich frag mich nur was Tom davon hat aber er freut sich wahrscheinlich schon darüber das es mir scheiße geht.

Am Freitag Abend als ich zuhause ankam waren meine Eltern weg. Ich guckte auf den Kalender und da fiel mir wieder ein das sie das komplette Wochenende unterwegs sind und erst am Montag zurück kommen.Ich ging duschen und zog mir etwas bequemes an. Ich setzte mich raus in den Garten denn die Sonne schien, vorher holte ich mir noch ein Glas Gin Tonic, denn wer hätte es gedacht heute ist mein Geburtstag und Marlon hat mir nicht einmal gratuliert. Aber ich kann es ihm nicht wirklich übel nehmen, ich bin ja selber Schuld. Gerade als ich anfangen wollte zu trinken klingelte es an der Tür und ich stand wieder auf.

„Leon?!" Ich guckte ihn verwirrt an und er kam auf mich zu und umarmte mich. „Alles Gute zum Geburtstag süße!" Ohne eine Antwort von mir ab zu warten ging er an mir vorbei ins Haus rein. Ich holte ihm auch etwas zu trinken und dann setzten wir uns zusammen in den Garten. „So, ich hab dich lange genug in Ruhe gelassen und jetzt raus mit der Sprache weil dein >ich bin gegen einen Baum gelaufen< und >das mit uns...ich kann das nicht mehr< das kaufe ich dir einfach nicht ab!" Erwartungsvoll zog er eine Augenbraue nach oben und die Stellen an denen er mich nach machte betonte er ganz komisch.

Wir guckten uns tief in die Augen aber anstatt was zu sagen schüttelte ich bloß den Kopf und fing an zu weinen. Er stand auf, kam zu mir und wollte mich umarmen allerdings schlug ich seine Hand weg da er genau auf einen der blauen Flecke drückte was echt verdammt weh tat. Er hockte sich vor mir hin und fasste mein T-Shirt an, ich merkte das er es hoch ziehen wollte um zu gucken ob da was ist. Ich probierte mich zu wehren aber es half nichts.

Wie meine Zukunftspläne mich zurück in meine Kindheit brachten  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt