Wenigstens ist sie hübsch...

650 33 18
                                    

Am Montag gingen wir alle wieder arbeiten, naja alle bis auf Caroline da sie momentan ja noch mitten in ihrem Fernstudium steckt. In der Firma ist es mittlerweile soweit das Liam Marlon eins nach dem anderen übergibt so das er Ende des Monats aufhören kann. Um ehrlich zu sein finde ich es etwas schade das er geht, auf der anderen Seite freut es mich für Marlon. Als wir damals die Nacht auf Camelot verbracht haben und draußen unter dem Sternenhimmel geredet haben, hat er mir nähmlich erzählt das es schon immer sein Traum war irgendwann sein eigenes Unternehmen zu leiten. Die nächsten Wochen liefen normal wie immer. Wir gingen arbeiten und am Wochenende unternahmen wir ab und zu etwas, der langweilige Alltag eben. Allerdings schafften wir es in der Zeit alles wichtige für das neue Grundstück zu klären. Was soll ich noch groß sagen, das Grundstück ist gekauft, alle Genehmigungen beantragt und das Haus in Planung so das es in den nächsten Wochen los gehen kann.

Doch jetzt geht es mir seit ein paar Tagen nicht wirklich gut und zu allem überfluss bin ich jetzt auch noch seit ungefähr 3 Wochen überfällig. Ich entschied mich deshalb fürs erste Zuhause zu bleiben und da Marlon nun mein Chef war, war das auch absolut kein Problem. Komischerweise ging es Caroline genau so und auch sie erzählte mir das sie mittlerweile seit gut 2 Wochen überfällig ist.

„Scheiße..." Ich holte eine Packung aus meiner Tasche und bemerkte das meine Pille nicht all zu regelmäßig genommen hatte. Panisch suchte jetzt auch Caroline nach ihrer Pillenpackung allerdings hatte sie ihre immer genommen. „Naja aber das eine schließt das andere ja nicht unbedingt aus..." Unsicher schaute ich sie an und wir beschlossen uns sofort auf den Weg zum Drogeriemarkt zu machen. „Eh ich muss Marlon anrufen!" „Lass die beiden doch arbeiten, wir können das den Jungs heute Abend erzählen..." Ich schüttelte den Kopf, steckte mein Handy wieder weg und wir machten uns auf den Weg zurück nach Hause. „Warum willst du Leon nicht anrufen?" Vielleicht hätte ich nichts sagen sollen aber es hat mich halt interessiert. Erwartungsvoll guckte ich in ihre Richtung.

„Leon meinte letztens er ist sich noch nicht so sicher ob er das schon packt und will deswegen erst in ein paar Jahren Kinder... Ich hab Angst was er sagt." Ich nickte stumm und wir verbrachten den restlichen Weg schweigend. „Okay aber ich muss Marlon jetzt trotzdem anrufen, ich kann das nicht ohne ihn machen..." Ich ging rein und griff währenddessen nach meinem Handy. Keine 20 Minuten später fuhr Marlon vor und kam völlig aufgeregt ins Haus gestürmt. „Und?" Erwartungsvoll starrte er mich an, das Caroline vielleicht ebenfalls schwanger sein könnte hatte ich ihm nicht erzählt und das bemerkte sie gerade und bedankte sich mit einem flehendem Blick bei mir.

Cali und ich gingen ins Bad und schlossen hinter uns ab, Marlon durfte draußen warten. Nacheinander machten wir den Test und dann hieß es warten. Marlon fragte gefühlt alle 30 Sekunden nach ob das Ergebnis endlich da ist, wie so ein kleines Kind das auf dem Weg in den Urlaub immer nach fragt wann man endlich da ist, einfach unglaublich nervig haha. Wir hatten die Tests zur Seite gelegt und uns gesagt das wir erst in 5 Minuten nach schauen um uns nicht noch nervöser zu machen. Während wir warteten setzten wir uns auf den Rand der Badewanne und überlegten was wir machen sollten wenn das Ergebnis positiv ist. Allerdings fanden wir keine Lösung und dann wurden wir unterbrochen da Marlon wie wild an die Tür hämmerte mit den Worten: „Ich hab auf die Uhr geguckt, die 5 Minuten sind vorbei also was ist jetzt?!" Wir standen auf, gingen rüber zum Waschbecken und griffen nach unseren Tests. Bevor wir auf das Ergebnis guckten schauten wir uns noch einmal an und lächelten unsicher.

„Omg Cali Hilfe." Leicht geschockt und verzweifelt schaute ich zu ihr hoch und sah das sie Tränen in den Augen hatte. Ich griff sofort nach ihrem Test, er war positiv so wie meiner. Ich drückte ihr ihren Test wieder in die Hand, ging einen Schritt auf sie zu und umarmte sie. „Wir schaffen das zusammen!" Marlon hämmerte immer noch wie bekloppt an der Tür weil er endlich wissen wollte was Sache ist, ich machte einen Schritt zurück, wischte ihre Tränen weg und lächelte sie zuversichtlich an. „Ich muss da jetzt leider raus, wir klären das nachher okay?" Von draußen kam nur ein „Das hab ich gehört und jetzt sag mir endlich ob ich Vater werde, ich Platz hier gleich vor Aufregung Baby!" Caroline schob mich lachend in Richtung Tür. „Na geh schon, sonst schlägt er hier gleich noch die Tür ein."

Wie meine Zukunftspläne mich zurück in meine Kindheit brachten  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt