Chapter 20: "Wenn ich bitten darf"

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Mit meinen Ohrstöpseln in den Ohren gehe ich der Strasse entlang. Leise vor mich hin summend nehme ich mein Handy aus der Tasche und bemerke nicht, dass mir etwas runterfällt. Ich gehe weiter, bis mich wie aus dem Nichts jemand an der Schulter berührt. 

Ich erschrecke mich zu Tode. Eilige nehme ich meine Ohrstöpsel raus und drehe mich um. 

"Sie haben- Oh Jeon", beginnt eine kalte, mir nur zu bekannte Stimme, zu sprechen. 

"Mr.Min....", presse ich heraus. Nein, nicht weil ich ihn nicht mag, oder er hässlich wäre, ganz im Gegenteil. Ich muss mich zusammenreissen um nicht durchzudrehen, schliesslich berührt er mich gerade an der Schulter. Seine Hand verweilt schliesslich dort, erfüllt meine Haut mit einem Kribbeln. Mein Herz pumpt wie verrückt. Langsam mustere ich ihn. Schwarze Boots trägt er an den Füssen. Seine schwarze, enge Jeans, welche seine Beine wieder einmal perfekt in Szene setzt, wird durch einen Chanel Gürtel oben gehalten und liegt eng um seine Taille - betonen dabei noch mehr seine wunderschöne Figur. Weiter liegt ein schwarzer Rollkragenpullover über seiner Brust - darunter zeichnen sich fast unscheinbar seine Muskeln ab. Über diesem Outfit trägt er einen dunklen, grau-schwarzen Mantel, welcher ihm ausgezeichnet steht. Alles in allem sieht er perfekt gestylt und hot aus. Schön wie ein Gemälde. Mir entgeht mal wieder nicht, wie perfekt sein Outfit seine Blässe hervorhebt. Der Kontrast ist wunderschön. 

Er räuspert sich, um meine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Sofort richte ich meinen Blick auf sein Gesicht und natürlich breitet sich ein Rosa Schimmer auf meinen Wangen aus.

"Du hast das fallen lassen... Jungkook", er reicht mir einen sauber gefalteten Zettel. Eilig strecke ich die Hand aus und umgreife das Papier. Dabei streife ich seine Hand. Seine Haut ist wunderschön weich, auch wenn sein Hände rau aussehen. 

"Da-danke", kommt gestottert über meine Lippen. Verfluchtes Stottern!

Vorsichtig falte ich das alte Foto auseinander. Es ist das einzige Bild, welches existent ist von meiner ursprünglichen Familie. Auch wenn sich meine Mutter nicht um mich kümmert, bedeutet mir das Bild viel. 

"Wirklich...vielen Dank", bedanke ich mich erneut, starre in seine wunderschönen dunklen Augen. Ich kann wie immer nicht verhindern, dass sie leicht zweideutige Gedanken in meinem Hirn ansammeln, genauso wenig wie ich meine Erinnerungen verhindern kann, die nun mal sehr präsent sind in meinem Kopf. 

Mr.Min schaut mich mit einem sanften Ausdruck in den Augen an. "Kein Problem", er schmunzelt sogar ein ganz klein wenig. Gebannt starre ich ihn an. Bisher habe ich nur sein teuflisches und das spöttische Grinsen gekannt, welche ich natürlich bereits geliebt habe, aber dieses stellt alle seine Lächeln in den Schatten. Er ist schlichtweg perfekt. Ein Kunstwerk. 

"Wenn ich fragen darf... wohin verschlägt es dich an einem Dienstagabend?", fragt er mich höflich und interessiert. 

"Meine Eltern haben mich gebeten einkaufen zu gehen", erkläre ich, auch wenn das nicht hundert Prozent stimmt, aber klingt für mich besser als die Wahrheit. 

"Aha... in den nächsten Supermarkt?", hackt er nach. Bestätigend nicke ich. "So wie es aussieht, kommt bald ein Gewitter auf, soll ich dich mitnehmen? Ich war ohnehin auf dem Weg dahin", bietet er an. Meine Augen weiten sich. Eigentlich will ich ja ablehnen, aber da die bereits aufziehenden Gewitterwolken seine Aussage unterstreichen, nehme ich schüchtern sein Angebot an. 

"Dann komm mit", fordert er mich kalt wie immer auf. Eilig folge ich ihm. Unterwegs schweigen wir uns an, aber es ist kein unangenehmes Schweigen, ganz im Gegenteil. Wie es scheint hängen wir beide unseren Gedanken nach. Plötzlich holt er einen Autoschlüssel heraus und bleibt vor seinem teuren Sportwagen stehen. Er öffnet mir die Tür. 

"Wenn ich bitten darf", er streckt mir die Hand hin. Knallrot nehme ich sie an - kaum berühre ich seine Hand durströmt mich dieses wundervolle Gefühl - und lasse mich von ihm ins Auto setzten. Er schliesst die Tür hinter mir und geht ums Auto herum. 

Wieso ist er so perfekt? Er erobert mein Herz immer mehr.

In seinem Auto riecht es sehr gut. Es riecht nach Mr.Min. Sein Parfüm liegt in der Luft und vermischt sich mit seinem Shampoo. Eine göttliche - aber für mich Tot bringende - Mischung.

Als er einsteigt, verstärkt sich der wunderbare Geruch und trotz grossen Protests meines Hirns, seufze ich wohlig auf. Mr.Min, dem dies nicht entgangen ist, blickt mich von der Seite her an. Allem Anschein nach hat er mein wohliges Seufzen falsch interpretiert.

"... alles okay? Riecht es komisch?", fragt er leise. 

"w-was? nein nein eh alles gut... nein es riecht nicht komisch, g-ganz im Gegenteil, es riecht hier unglaublich gut....nach... nach Ihnen...", erkläre ich mich. 

Mr.Min lächelt leicht, sein Lächeln verwandelt sich allerdings in sein altbekanntes fieses Grinsen, welches ich genauso sehr liebe wie der Rest an ihm.

"Ich rieche also gut?"

Ich spüre die Röte in meinem Gesicht. "J-ja"

Etwas rot wende ich mich von ihm ab. "Du riechst auch gut Jungkook", meint er dann plötzlich. Überrascht schaue ich ihn an. "D-d-anke", stottere ich leise. 

My...Teacher... #Yoonkook#Where stories live. Discover now