{Kapitel 7}

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Ich erinnerte mich nicht mehr an wirklich viel, als die drei mein Zimmer verlassen haben. Ich glaube ich bin anschließend sehr schnell eingeschlafen. Wach, wurde ich durch das Geräusch einer öffnenden Tür, weshalb ich leicht aufschreckte und eine meiner Hände heben wollte aus Reflex, jedoch tat diese schnelle Bewegung sehr weh, was mich zum aufzischen brachte. Wie war ihr Name noch gleich?

Tsunade?

„Ausgeschlafen?", fragte sie mich, als sie die Tür hinter sich schloss. Ich zögerte, nickte allerdings anschließend. Ich konnte hören, dass noch andere Personen auf dem Flur in Rufweite warteten. Sie schnappte sich einen Stuhl und setzte sich ungefähr einen Meter von mir entfernt auf diesen drauf. Sie fing nicht an zu reden, ich schon gar nicht. Es fühlte sich an wie ein Wettschweigen der Giganten. Nach einigen Sekunden wandte ich meinen Blick von ihr ab und schaute nach draußen zum Fenster. Die Sonne schien immer noch. „Das Wetter ist sehr schön draußen. Wenn es dir etwas besser geht und wir beide uns ein bisschen besser kennengelernt haben, könntest du mit einigen Medizinern vielleicht mal vor die Tür gehen", erzählte sie mir und folgte meinem Blick nach draußen.

„Ich weiß, dass es draußen schön ist", antwortete ich leise, wandte meinen Blick jedoch nicht zu ihr zurück. Ich merkte, dass sie leicht staunte. Ich zögerte. „Ich spüre die Sonne. Ich höre die Vögel und die Menschen. Das würde ich nicht, wenn es draußen nicht schön wäre", erklärte ich und schaute wieder zu Tsunade, die nur verständnisvoll nickte. „Wie heißt du?", fragte sie mich anschließend, worauf ich allerdings keine Antwort hatte.

„Ich weiß es nicht", antwortete ich trocken und richtete meinen Fingerschmuck. „War ja auch ein ziemliches Schlachtfeld, auf dem wir dich gefunden haben - dir wurde ziemlich zugesetzt", gestand Tsunade und festigte ihren Blick. Wieder war es ruhig. „Einer von denen, die eben mit dir hier waren, mochte mich nicht, oder?" Ich konnte ihren Blick schon fast spüren, wenn ich ihn nicht hätte sehen können. „Ich habe sein Kunai gehört", ergänzte ich. „Bitte entschuldige Shikamaru, er ist sehr vorsichtig, wenn es um neue Bekanntschaften geht", erklärte Tsunade - ich nickte. „Woher kommst du?", fragte Tsunade dann. Ich atmete aus. „Ich weiß es nicht", antwortete ich erneut trocken und schaute ihr monoton in die Augen.

Ich wusste, dass ich einen Namen hatte. Jeder Mensch hatte einen. Ich wusste zwar nicht woher, oder von wem, oder wie er war, aber ich wusste, dass ich einen hatte - das spürte ich.

Anders als bei meiner Herkunft.

Ich hatte das Gefühl, mein Leben begann mit dem Moment wo ich das erste Mal hier im Krankenhaus aufgewacht bin. Ich kannte mich selber perfekt, jedoch alles um mich herum nicht.

„Wie geht es dir?", fragte sie dann. Langsam fühlte ich mich durchlöchert, obwohl es wohl dazugehörte. „Den Umständen entsprechend", sagte ich nur und senkte meinen Kopf. Ich striff langsam über einige meine verbundenen Körperteile, bevor ich weiterredete. „Ich habe Schmerzen" „Ich gebe dir gleich noch ein paar Schmerzmittel", erklärte sie mir und schaute kurz die Werte auf dem Bildschirm der Maschine an, die an mir angeschlossen war.

„Warum hast du dir dein Auge verbunden? Tut es auch weh?", fing sie wieder mit dem Thema an. Ich schwieg. „Ohne ist es zu hell", antwortete ich nur leise und grinste leicht. „Aber du bist doch blind?" „Helligkeiten kann ich trotzdem unterscheiden", antwortete ich nur schnell und hoffte, sie lässt mich mit dem Thema nun endlich in Ruhe. Tsunade kaute sich von innen an ihrer Wange herum - sie überlegte. „Hat dein Tattoo am Hals etwas damit zutun, dass wir deine Bandagen an deinen Unterarmen nicht wechseln konnten?", fragte sie nun, was mich langsam ein wenig nervte.

„Was bedeutet es?", fragte sie mich dann direkt hinterher - zwei Fragen auf einmal. Das Zeichen an meinem Hals bestand aus drei Komponenten. Zwei Strichen, die sich kurz davor waren zu berühren. Und dazu ein Kreis, der die fast berührenden Enden umkreiste. Ich fasste mir an den Hals und lächelte. „Bindung", sagte ich nur und faltete meine Hände auf meinem Schoß zusammen. „Und nein", beantwortete ich ihre erste Frage trocken. „Woran lag es dann?", bohrte sie nach - langsam fühle ich mich unwohl.

„Was bedeutet das Zeichen auf deiner Stirn?", fragte ich im Gegenzug, was sie die Stirn runzeln ließ. „Woher weißt du-" „Ich spüre Chakra", lachte ich frech und wartete gespannt auf eine Antwort. „Das ist ein Chakrasammelpunkt" Ich nickte verständnisvoll. Eigentlich wollte ich noch mehr dazu fragen, damit sie weiß, wie es sich anfühlte, so ausgefragt zu werden. Jedoch beließ ich es dabei - das war mir zu anstrengend. „Wo bin ich hier überhaupt?"

„Du bist in Konohagakure, eines der fünf großen Shinobi-Dörfer. Es liegt im Feuer-Reich.", antwortete mir Tsunade, wahrscheinlich in der Hoffnung, ich würde mich an etwas erinnern. „Wie bin ich hergekommen?", schloss ich an meine erste Frage an und drehte meinen Kopf zu ihr. „Ein Team aus Konoha-Ninjas hat dich in der Nähe des Dorfes, innerhalb einer Lichtung in einem Wald in einem Krater gefunden" Ich nickte. Ich konnte mich wirklich an gar nichts erinnern. „Waren die zwei, die eben mit dir hier waren, auch dabei?" Tsunade schüttelte leicht den Kopf. „Einer von beiden - Kakashi" „Und wie heißen die anderen?" Tsuande schwieg. „Sakura, Hinata und Kiba", erklärte sie und schaute durch das Fenster nach draußen. Wieder war es einige Zeit still. Die Gruppe hat mich also gerettet. Das ist ja wirklich nett von ihnen - ich schmunzelte. Ich überlegte, ob ich noch etwas wissen wollte, jedoch fiel mir keine Frage mehr ein. Ich konnte mich ja sowieso an nicht mehr erinnern. Tsunade schien erstmals wohl auch zufrieden und machte keinen Anschein, mich mit noch mehr Fragen zu Löchern.

„Tsunade, wer bist du?", glitt es dann aus meinem Mund und ich erhob meinen Kopf wieder ein Stück.

„Ich bin der Hokage von Konohagakure", antwortete sie mir nur, was mir aber allerdings schon genügte.

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt