{Kapitel 49}

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Ich musste mittlerweile wirklich mit den Tränen kämpfen. Erst haben sie mir so eine Hoffnung gemacht und nun erfuhr ich sowas. Ich fühlte mich hintergangen - verraten. Alle wie sie hier sind, waren stolz auf mich, haben angefangen, mir zu vertrauen. Sogar offiziell gehörte ich zu Konoha durch das Stirnband - und kaum fanden sie etwas mehr über mich heraus, werde ich wieder weggestoßen, als müsste ich wieder bei Null anfangen. Wenn ich solch eine riesige Gefahr war, wusste ich, was das für meinen weiteren Lebensweg bedeutete - ich sollte gehen. Hauptsache ich war nicht mehr das Problem von Konoha, was dann mit mir außerhalb dieser Mauern geschehen würde, war dann nicht mehr Tsunades Problem. Aber ich fühlte mich doch so unfassbar wohl hier, sogar Freunde habe ich hier schon gefunden. Es hat so viel Arbeit und Mühe gekostet, zu beweisen, dass ich ein fähiger Ninja war. Und dabei wusste Tsunade noch nicht einmal, ob diese ganze Sache mit dem Sternenkind überhaupt der Realität entsprach. Vielleicht irrten sie sich ja auch und ich müsste umsonst Konoha verlassen? Und selbst wenn es stimmen sollte, was konnte ich für meinen Stammbaum? Ich habe es mir nicht ausgesucht so zu sein und von allen gefürchtet zu werden, dass ich eventuell Unheil umhertragen würde. Bedeutete das, dass ich ab jetzt auf mich alleine gestellt war? Was, wenn Leute meine Herkunft herausfanden und mich jagen würden? Ich wurde wütend und ängstlich zugleich. Ich wusste, dass ich in Konoha relativ sicher war. Doch wenn ich gehen müsste, wäre ich konstant den verschiedensten Gefahren ausgesetzt und das wäre der Horror - meine Gedanken schwappten förmlich über. Ich begann, jede mögliche Handlung zu durchdenken, was mich nur noch panischer machte. Ich konnte und wollte Tsunade nicht antworten, dazu war ich mittlerweile nicht mehr in der Lage. Mein Team schien wie verstummt. Jedoch spürte ich auch Mitleid mir gegenüber. Ich wusste einfach nicht, was nun mit mir geschehen würde.

Kaum wollte ich einfach nur wegrennen, durchbrach Neji mit seiner tiefen Stimme die angespannte Stimmung im Raum. "Tsunade, bei allem Respekt, bitte überdenk' die Entscheidung von dir und deinen Beratern noch einmal. Hier in Konoha können wir für ihre Sicherheit sorgen und haben sie unter Kontrolle, stell dir doch nur mal vor, was passieren könnte, wenn Akatsuki sie in die Finger bekommen würde", begann er seinen Überredungsversuch und schaute Tsunade dabei ernst an. Meine Wenigkeit fing an, sich wieder etwas zu entspannen. Es rührte mich, dass Neji sich für mich einsetzen wollte. Gespannt schaute ich zu Tsunade und wartete auf ihre Antwort. Sie schloss nach Nejis Ansprache die Augen und überlegte intensiv. "Das kann und will ich jetzt nicht entscheiden. Aber ich werde deiner Bitte nachgehen und noch ein paar Tage über die Entscheidung nachdenken und mich beraten lassen, Neji. Dein Argument gewichtet die Situation in gewisser Weise schon", hauchte sie dann und kniff sich angespannt ins Nasenbein. Ich atmete ein wenig erleichtert durch und auch Neji schien dies zu tun. Immerhin hätte ich so noch einige Tage hier in Konoha. "Aber versprechen kann ich euch nichts. Wir haben mit Naruto's Schutz schon alle Hände voll zutun", sagte sie anschließend mit einem strengen Unterton. Das hatte ich ja total vergessen, Naruto war auch ein begehrtes Ziel durch den Fuchsgeist in ihm. Ich fühlte mich, als wäre ich gerade überhaupt nicht anwesend. Tsunade pokerte mit Neji über meine Anwesenheit als wäre ich ein Gegenstand, den man einfach hin und her schieben konnte, wie man gerade lustig war. Doch ich unterdrückte meine Wut, ich wollte den Moment und die Chance, hier in Konoha zu bleiben, nicht ruinieren.

Tsunade entschuldigte sich nach weiteren Minuten des Schweigens bei mir. Sie versuchte mir erneut die Situation zu erklären, jedoch hatte ich sie beim ersten Mal schon verstanden. Ich traute mich jedoch nicht, mein Stirnband wieder vom Boden aufzuheben. Noch fühlte ich mich nicht wieder willkommen. Hatte jeder denn meine guten Taten bereits wieder vergessen? Kurz bevor sie uns verabschiedete, fiel ihr noch etwas ein, was sie mich gerne fragen wollte. Ich hielt inne, am liebsten wäre ich schon seit der ersten Minute in diesem Raum wieder gegangen. Mit jeder weiteren Sekunde wurde mir nur noch unwohler. "Ein weiteres Indiz für die Existenz von Sternenkindern ist ein durch die Mischung aller Clans entstandener Gendefekt, welcher ein weiteres Merkmal an das Äußere des Sternenkindes trägt", begann sie uns klopfte einmal auf das kleine, braune Buch vor sich, bevor sie meinen Körper von oben bis unten musterte. Ich schluckte und ahnte bereits, worauf sie hinaus wollte. "Diese Mutation resultiert in der Entstehung vom härtesten Material der ganzen Welt, sowie ermöglicht es die Nutzung von bisher unbekannten Fähigkeiten" "Meine Metallfähigkeiten?", fragte ich gerade raus und ignorierte allerdings den Anfang ihres Satzes, woraufhin Tsunade nur trocken nickte. Kakashi hatte ihr also bereits alles über mich erzählt, was er wusste. Allerdings nahm ich ihm das nicht übel, immerhin war es wohl seine Aufgabe. "Dieses Material soll äußerlich an Sternenkindern zu beobachten sein", erklärte sie anschließend genauer und faltete ihre Hände vor ihrem Mund zusammen, während sie nur aufmerksam auf eine Reaktion meinerseits wartete. Wieder wurde ich nervös, denn alle Blicke lagen wieder auf mir und meinem Körper. Verstecken brachte allerdings nichts. Tsunade wusste einfach zu viel, außerdem würde es das Vertrauen mir gegenüber wieder schädigen. Also entschied ich mich, reinen Tisch zu machen. Ich atmete genervt aus und streckte zögernd und zitternd meine Arme mit den Handflächen nach oben nach vorne. Mein Team schaute links und rechts von hinter mir an mir vorbei und beobachtete, genau wie Tsunade, was nun passierte. Wieder zögerte ich, bevor ich anfing, mich zu kontentrieren.

"Lösen", sagte ich nur streng, woraufhin sich das weiße Band an meinen Unterarmen lockerte, sodass ich es ohne Probleme abstreifen konnte. Hervor kam das, was zuvor noch nie jemand von mir erblicken durfte. An den Unterarmen hatte ich keine Haut. Sie bestanden zu 100% aus dem, was Tsunade soeben vorhergesagt hatte. Ich schämte mich schon immer dafür und war es stetig am verdecken, weil es mir peinlich war. Meine Unterarme waren dunkel, fast pechschwarz, jedoch zeichneten sich einige helle Flecken an ihnen ab, fast wie die Vorstellung vom Weltraum. Meine Handgelenke zierten die Symbole Plus und Minus, welche normalerweise durch das weiße Band versteckt waren. Ich habe sie noch nicht oft so frei gesehen. "I-ich nutze das für meine Magnetfelder", versuchte ich die Situation nur zu lockern, jedoch bekam ich vorerst keine Antwort.

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LOL don't come for me mit dem Edit, ich wollte nur, dass ihr euch das ein bisschen besser vorstellen könnt HAHAHA

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt