{Kapitel 16}

1.6K 116 46
                                    


Kiba und Akamaru wollten nach vorne stürmen, Naruto stellte mit seinem Jutsu ein paar Schattendoppelgänger her, Sakura zückte ein Kunai und Hinata wollte gerade ihr Byakugan aktivieren, als alle plötzlich wie angewurzelt stehen blieben. Es wurde still. Man hörte nur noch die Blätter von den Bäumen rascheln, der Wind hatte ein wenig zugelegt. Ich konnte Kiba lautstark atmen hören, Naruto gab ein verwirrtes Geräusch von sich. Alle von ihnen schauten erst noch einen Moment weiterhin nach vorne, bevor sie sich langsam zu mir umdrehten und ihre Waffen und geplanten Angriffe niederlegten. Meine Hand war ausgestreckt. In die Richtung, aus der Ten Ten ihre Waffen beschworen, und auf mich geworfen hatte. Die Kunais, die eben mit hoher Geschwindigkeit auf mich zuflogen, ruhten nun friedlich in ihrer Position in der Luft - und das ganz knapp vor meinem Gesicht. Eines der Messer war bereits so nahe, dass ich es beinahe mit meiner ausgestreckten Hand berührte. Ich spürte die Energie meiner Fingerketten durch meinen Körper fließen - genauso wie mein Chakra. Ich spürte es von meine Fusspitzen bis in meine Hände gleiten. Vor allem in meinen Fingerspitzen war es höchst konzentriert, dass es schon fast brannte. Es fühlte sich gut an, befreiend, ich hatte dieses Gefühl schon beinahe vermisst.

Ten Ten war erschrocken. Neji und Lee standen nur entsetzt hinter ihr. Sie schluckte und nahm vorsichtig ihre Schriftrolle runter, legte sie ängstlich auf den Boden und biss sich dabei nervös auf die Lippe. Immer noch war es still, als würde sich keiner trauen, etwas zu sagen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, in welcher ich meine jetzige Position einnahm. Keiner dachte auch nur daran, sich in diesem Moment bewegen zu wollen. Ich schielte an den Kunais vorbei, direkt in Ten Tens Augen. Sie blinzelte einige Male verlegen und erhob leicht ihre Hände, um zu signalisieren, dass sie nicht mehr kämpfen wollte. Aber wieso wollte sie es überhaupt? Neji hatte doch sogar gut auf sie einreden wollen - außerdem wollte ich ebenso nicht kämpfen, ich war dazu auch eigentlich noch nicht wirklich wieder in der Lage. Nach diesem Gedankengang schossen die Schmerzen wieder in meinen Körper. Ich war natürlich noch viel zu schwach, als das ich wieder voll einsatzfähig wäre. Es kostete wirkliche Mühe, mein Jutsu für eine gefühlte Ewigkeit aufrecht erhalten zu müssen.

Ich versuchte allerdings, meine Schmerzen zu ignorieren. Immer noch hielten alle still - als dürfte sich keiner bewegen. Als ich Ten Ten's erste ruckartige Bewegung nach ihrem Angriff auf mich durch die Kunais erspähte, tippte ich mit meinem linken Zeigefinger auf mein rechtes inneres Handgelenk - dort auf den Verband, wo sich unter diesem mein zweites Tattoo befand - ein Plus. Sofort drehten sich alle Waffen ruckartig um und richteten ihre tödlichen Spitzen auf Ten Ten, welche aus Schreck die Hände vor ihr Gesicht erhob und sich dahinter verstecken wollte. Ich musste grinsen. „Ich habe mich dir freundlich vorgestellt...", begann ich zu reden und blickte dabei kalt auf meine Fingerketten. „Und ich habe dir gesagt, dass du mich lieber nicht unterschätzen solltest, Ten Ten", fuhr ich trocken fort, als ich meinen Fingerschmuck anfing genauer zu begutachten.

„Neji hatte dich gewarnt, dass du nie jemanden angreifen solltest, wenn du nicht weißt, ob er Freund,-...", begann ich meinen Satz und erhob den Mittelfinger meiner Fingerketten mit einer leichten Bewegung, woraufhin eine nicht geringe Menge an Uran aus diesem strömte und wie eine Schlange um meinen Körper pulsierte. Mit einer weiteren kleinen Bewegung zerteilte sie sich in viele kleine Stücke, welche sich anschließend an jede einzelne Waffe hefteten, die Ten Ten soeben noch für ihre Zwecke beschworen hatte. „..oder Feind ist", beendete ich meinen Satz und schielte auf Ten Ten, welche nur in Angststarre auf die Waffen schaute, die nun an jeder Spitze mit Uran überzogen waren - bereit, in jeder von mir bestimmten Sekunde loszuschießen und sich in ihren Körper zu bohren. „Kinzoku, vielleicht-", fing Naruto ganz vorsichtig an zu reden, woraufhin Sakura ihm allerdings den Mund zuhielt - denn dies hier war einzig und allein meine Sache. Ich hatte höllische Schmerzen. Schmerzen, die ich ewig nicht mehr spüren durfte. Schmerzen, die im unendlichen Nichts keinerlei Bedeutung hatten.

Ich war auf keinen Kampf hinaus, ich wollte Ten Ten lediglich an den Respekt erinnern, den man jeder Person, egal ob jung oder alt, vermitteln muss. Auch, wenn einem die Person vielleicht noch unbekannt ist. Jemanden anzugreifen, der momentan augenscheinlich nicht dazu in der Lage ist, sich zu wehren,...

...der zählt für mich nicht zu Freund, sondern zu Feind.

„An den Spitzen deiner Waffen, die nun auf dich gerichtet sind, befindet sich eine so schädliche Menge an reinem Uran, dass du in kürzester Zeit an seiner Giftigkeit höllische Schmerzen erleiden würdest und nach einigen Minuten qualvoll stirbst. Du würdest es nicht einmal mehr rechtzeitig zum Krankenhaus schaffen", erklärte ich und ließ die Waffen ein Stück auf sie zu schnellen, was sie erneut zum aufzucken brachte. „Und dazu ist Uran noch hoch explosiv, also wenn ich jetzt diesen Finger hier nur ein Stück zu stark bewegen würde, dann..", ergänzte ich und zuckte leicht mit meinem Mittelfinger, was die Waffen ebenfalls zum schwingen brachte. Dies setzte Ten Ten nun vollständig zu und ich erkannte eine Angstträne in ihrem Augenwinkel. Neji und Lee standen nur wie angewurzelt da, beide schauten böse drein, jedoch sah man ihnen an, dass sie ebenso nicht wussten, was sie jetzt tun sollten, wie man es Ten Ten auch ansehen konnte. „Also nun,...", begann ich nach einer leichten Pause und riss mein blindes Auge etwas weiter auf, was Ten Ten nur noch mehr Angst bereitete. Im nächsten Moment ließ ich die Waffen losschnellen. Sie rasten in die Richtung von den dreien, die nur ungläubig und mit letzten Reflexen versuchten, die Arme vor dem Gesicht verschränkten. Ich hörte die anderen hinter mir schreien, Hinata war dabei zu mir zu rennen und mich festhalten zu wollen. Doch im letzten Augenblick, im allerletzten Moment, zog ich die Waffen nach oben in den Himmel und ließ sie in sicherer Entfernung explodieren.

Alle schauten verängstigt und mit großen Augen in den Himmel, ungläubig, was soeben passierte. Als sie ihren Blick senkten, bekam vor allem Ten Ten einen Schreck, denn ich war nun direkt vor ihrem Gesicht und blickte ihr direkt in die Augen, lächelte, und streckte voller Überzeugung die Hand nach ihr aus, um sie zu begrüßen.

„...möchte ich mich gerne noch einmal vorstellen. Mein Name ist Kinzoku, ich freue mich, euch kennenzulernen", ergänzte ich meinen Satz nun so, als wäre überhaupt nichts vorgefallen.

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt