{Kapitel 38}

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Neji und ich schauten Kakashi nur fragend an, als ich Sakura's Haare ein wenig aus ihrem Gesicht striff. Uns rannte wirklich die Zeit davon. Abgesehen davon, dass wir immer noch keine entfürten Personen und keine gestohlenen Kräuter gefunden hatten. Irgendwie kam mir das alles spanisch vor. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir dem Typen vertrauen mussten. Er erzählte so selbstbewusst von der Briefbombe, dass ich gar nicht anders konnte als ihm zu glauben. Er wurde unvorsichtig, wiegte sich in der Sicherheit der Zeit. Denn selbst, wenn wir es nicht täten, die Möglichkeit, dass Sunagakure zerstört werden könnte, war einfach ein viel zu gefährlicher Faktor. Kakashi blickte also grübelnd runter zu Sakura und mir, als er auch schon müde seufzte. "Folgendes. Eigentlich haben wir keine Befugnis dafür, die Mission weiter auszuführen, da sie nun ein viel zu hohes Maß an Gefahr für unser kleines Team angenommen hat", begann er, weshalb ich schon anfing meinen Kopf leicht enttäuscht zu senken. Kurz war es still, bevor Kakashi allerdings fortfuhr. "Da ganz Sunagakure mit seinen Einwohnern jedoch in Gefahr ist und wir keine andere Möglichkeit haben, auf sicherem Wege einzugreifen...", fuhr Kakashi fort, weshalb ich wieder ein wenig Hoffung schöpfte. "...werden Neji und du sich auf schnellstem Weg nach Sunagakure begeben und versuchen, den Kazekage und dessen Berater noch rechtzeitig zu informieren und die Briefbombe zu entschärfen. Wenn ihr euch beeilt, könnt ihr es vielleicht noch rechtzeitig schaffen", erklärte er und schloss dabei seine Augen. Der Wind frischte etwas auf. Vor allem Neji's Kleidung begann zu wehen, seine Haare bedeckten durch die Brise leicht sein Gesicht und verstärkten den Kontrast zwischen ihnen und seiner hellen Haut.

"Ich werde mich um Sakura kümmern und weiter nach den vermissten Personen und den Kräutern suchen" Neji und ich schauten uns nur überzeugt an, bevor wir jedoch besorgt zu Kakashi schauten. "Kakashi, bekommst du das auch wirklich-" "Keine Zeit, sich Sorgen zu machen, ihr müsst los!", unterbrach er mich und zeigte in die Richtung, in die Neji und ich uns auf den Weg machen sollten. Ich wollte am liebsten noch nachdenken, ob man das nicht besser hätte handhaben können, jedoch blieb mir diese Zeit nicht, denn Neji ahnte meine Blockade und zog mich unter meinem Arm wieder nach oben auf die Beine. Mir wurde klar, dass Kakashi nun mal der Teamführer war und das Kommando hatte. Wir konnten und mussten ihm vertrauen, er würde uns schließlich nicht loslaufen lassen, würde er wissen, dass wir in den Tod laufen würden. Ich dachte an Nejis Worte, dass man Emotionen lieber ausgeschaltet lassen sollte. Er, so wie ich, waren rationale Denker und das war sicherlich ein Vorteil. Mit einem letzten Blick zu Kakashi und Sakura, rannten Neji und ich sofort los - auf dem Weg konnte ich mir schließlich noch genug Gedanken machen. Wir hatten immerhin noch ein ganz schönes Stück vor uns. Ich machte mir Sorgen, dass ich mit Neji nicht mithalten konnte. Er war so trainiert in dem was er tat und ich war gerade mal auf meiner ersten Mission. Es war extrem anstregend, oft hatte ich das Gefühl, langsamer zu werden und keine Kraft mehr zu haben. Jedoch bemerkte Neji es jedes Mal und motivierte mich, weiterzumachen. Er war wirklich eine große Hilfe und Stütze in diesem Moment, ich hatte sogar das Gefühl, dass er seine Müdigkeit vor mir verstecken wollte, damit ich weiter durchhielt. Tatsächlich kamen wir wirklich gut voran, ich hatte nur trotzdem Angst, bei jeder neuen, anbrechenden Sekunde, einen lauten Knall zu hören.

Wir sprangen über kleine Schluchten, durchforsteten angrenzende Wälder, manövrierten über verschiedenste Baumkronen und mussten dann auch noch durch eine gefühlt ewig lange Wüste rennen, auch noch bei brennend heißer Sonne. Als wir am Horizont Sunagakure erkannten, blickte ich sofort zur Sonne, die bereits drohte, die Abendröte auf das Dorf scheinen zu lassen. "Kinzoku!", schrie Neji dann, woraufhin ich ihn fokussierte. Ich sah, dass auch Neji langsam an seine Grenzen kam. Bei mir fingen die Beine bereits nach einigen Kilometern an zu brennen, wie gerne wäre ich einfach stehengeblieben. Neji musste auch noch seine schweren, weiten Klamotten mit sich rumschleppen und mich dazu dann immer noch motivieren, weil ich schlapp machte. Neji zeigte mir seinen Trinkbeutel und signalisierte mir, dass ich fangen sollte, um etwas zu trinken. Ich bedankte mich schnell und empfing den Beutel, als ich auch schon während des Rennens versuchte, etwas Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Langsam wurde mir auch echt schwummrig und übel, etwas Wasser konnte also nicht schaden. Ich warf ihm den Beutel wieder zurück, das kalte Wasser tat meinem Körper wirklich gut. Ich schielte zu Neji, der ebenfalls etwas trank, sich dann aber auch einiges an Wasser über seinen Kopf laufen ließ. Seine Haare wurden noch dunkler, als sie es sowieso schon waren und das Wasser vermischte sich mit dem Schweiß, der an seiner Stirn herunterfloss. Seine weiße Kleidung wurde etwas durchsichtig, jedoch konnte man nichts genaues durch sie sehen, da sie eben so dick und schwer war. Ich schaute wieder nach vorn - ich wollte mich nicht ablenken lassen. Auf den letzten Metern spürte ich ein Gefühl von neuer Energie. Wir hatten es fast geschafft, das motivierte mich wirklich enorm. Ich erkannte bereits einige Wachen, hoch oben auf den Wachposten. Wäre ich alleine hier gewesen, hätte ich wahrscheinlich nicht einfach so durch das Tor rennen können. Aber Nejis Stirnband erklärte die Situation hoffentlich ohne weitere Probleme. Im Zentrum des Dorfes angekommen, entschieden wir uns, uns aufzuteilen, damit alles schneller von statten ging. Er sollte zum Kazekagen, ich zur Beerdigung. Neji legte noch schnell zur Stärkung seine Hand lächelnd und stolz, dass ich den Weg erfolgreich überstanden habe, auf meine Schulter, drückte etwas zu, bevor er sich löste und wir uns beide mit einem "Viel Glück!" trennten.

Sofort nahm ich wieder Tempo auf, entschied mich über die Dächer zu springen, schließlich hatte ich auch nicht wirklich eine Ahnung, wo die Beerdigung nun genau war. Ich blickte mit meinem Byakugan die Umgebung ab, fand zuerst nichts, jedoch hörte ich anschließend weit entfernte Musik, der ich letztendlich beschloss zu folgen.

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt