{Kapitel 26}

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Sanft rüttelte ich an Kakashis Schulter, welcher jedoch nicht direkt beim ersten Mal reagierte. Ich runzelte die Stirn und schubste ihn anschließend etwas stärker. Er fasste mit seiner Hand an sein Stirnband, welches er zum Schlafen über beide Augen gezogen hatte und schob es wieder in seine ursprüngliche Position, bevor er mir benommen antwortete. „Bin ich etwa schon an der Reihe?", murmelte er nur und kratzte sich mit seiner linken Hand den Hinterkopf, während er mit seiner rechten müde über sein Auge wischte. „Schön wär's", antwortete ich ihm dann nur flüsternd und hielt monoton die Puppe in sein Sichtfeld. „Und dafür hast du mich jetzt geweckt?", fragte er dann und piekste mit seinem Finger gegen die Puppe in meiner Hand. Ich schnalzte nur genervt. „Ich habe Geräusche gehört und fremdes Chakra gespürt, einen kleinen Speer in die Quelle geworfen und dann das hier gefunden. Sonst nichts", erzählte ich leise und schaute dabei kurz auf Neji und Sakura, ob beide noch schliefen. „Ich wusste nicht, was ich machen soll, also dachte ich, ich wecke dich" Kakashi war ruhig und nickte nur müde. Dann setzte er sich langsam auf und streckte sich kurz, bevor er mir die Puppe aus der Hand nahm und sie etwas genauer begutachtete. Ich folgte jeder seiner Bewegungen mit meinen Augen. „Vielleicht ist sie von der Karawanen-Gruppe, die wir suchen" „Und du meinst, dass Kinder vor Ort waren?", konterte ich auf seine Idee und runzelte leicht die Stirn.

„Es kann sein, schließlich hatten wir so gut wie keine Informationen", unterstützte er seine Vermutung wieder und striff mit seinen Fingern an der Puppe entlang - er hatte die rote Naht ebenfalls bemerkt. Ich schielte zwischen seinen Fingern und seinem Gesicht hin und her - er überlegte. „Sie sieht irgendwie beunruhigend aus, findest du nicht?" Er nickte meiner Aussage entsprechend. „Mich beunruhigt aber eher der Fakt, dass du nur diese Puppe hier gefunden hast, obwohl du auch Chakra wahrgenommen hast", flüsterte er und fuhr nun mit seinem Finger an der roten Naht entlang, wie ich es ihm eben gleich tat. „Wir schauen die Gegend morgen, bevor wir weiterziehen, noch einmal etwas genauer an. Ich löse dich jetzt ab, du kannst dich hinlegen", sagte er mir leise, war bereits dabei aufzustehen und übergab mir wieder die Puppe, die ich gefunden habe. „Gute Arbeit", sagte er mir nun noch - ich erahnte ein Lächeln unter seiner Maske. „Ach und...Kinzoku?", sprach er mich noch an, bevor er sich gerade auf meinen alten Posten begeben wollte. Ich schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue wartend an. „Du kannst deine Waffe jetzt wieder verschwinden lassen", schmunzelte er mit einem leichten Bruch in der Stimme. Ich schaute runter an mein Handgelenk, an dem immer noch meine Uran-Klinge ihren Platz bewohnte. Ich lächelte schief und ließ die Waffe so schnell es geht wieder in meinem Ring verschwinden. Kakashi wünschte mir noch eine angenehme Rest-Nacht, woraufhin er sich auf den großen Felsen begab und ich völlig erschöpft und erleichtert mit der Puppe in meiner Hand in meinem Schlafsack einschlief.

Am nächsten Morgen wurde ich wach durch das Kramen in den jeweiligen Taschen von Neji und Sakura. Alle waren schon wach und auf den Beinen, außer ich. Ich setzte mich auf und gähnte. Kakashi war bereits dabei die nahe Umgebung abzusuchen, ich sah ihn unten am Fluss die Gegend begutachten. Sakura und Neji kümmerten sich darum, das Feuer zu löschen und alle Sachen zusammenzupacken. „Na endlich", lachte Sakura mich an und warf mir ihre Trinkflasche zu, aus der ich dankend einen Schluck Wasser zu wachwerden annahm. Ich schmiss ihr die Flasche wieder zurück und rollte direkt meinen Schlafsack zusammen, damit die anderen nicht gleich auf mich warten mussten - also beeilte ich mich. Neben meiner Tasche sah ich die kleine Puppe. Fast hätte ich sie vergessen. Ich nahm sie in die Hand und stand auf, um sie noch einmal im Tageslicht betrachten zu können. Jedoch sah sie nicht viel anders aus, als letzte Nacht. „Kakashi hat uns schon davon erzählt", hörte ich Sakura von der Seite anmerken, weshalb ich meinen Kopf zu ihr drehte. Sie kam ein Stück auf mich zu und schaute sich die Puppe in meiner Hand ebenfalls etwas genauer an. „Irgendwie gruselig", murmelte sie dann und schaute zu Neji, der allerdings nicht interessiert zu sein schien. „Vielleicht solltet ihr euch lieber auf den Aufbruch vorbereiten, als diese Puppe anzustarren", hallte es dann von Neji, der sich gerade seinen Rucksack aufbruchbereit auf seinen Rücken hiefte und uns nur vorwurfsvoll anschaute. Sakura schnalzte nur genervt und lächelte Neji schief an, als sie sich auch schon ihren Rucksack schnappte. Ich tat es den beiden gleich und steckte die Puppe in die Seitentasche meines Rucksackes.

Kakashi kam vom Fluss zurück und erzählte, dass er nichts auffälliges gefunden habe. Warnte uns aber, dass wir die Augen aufhalten sollten. Wir kämen wohl bald in den Umkreis, wo sich die überfallene Karawanen-Gruppe befinden sollte - die Formation von gestern sollten wir beibehalten, da Neji ein freies Sichtfeld für sein Byakugan brauchte. Kakashi fragte uns noch, ob wir irgendwelche Fragen oder Anmerkungen hatten, jedoch meldete sich keiner. Also klatschte er auch schon in die Hände und wir machten uns im Morgengrauen auf, unser Ziel zu finden.

Auf dem Weg zerbrach ich mir die ganze Zeit über den Kopf wegen dieser bescheuerten Puppe. Es bereitete mir Sorgen, dass sie unter solchen Umständen bei uns aufgetaucht ist. Mein Gefühl und meine Augen irrten sich nie - ich habe Leben gespürt und gesehen. Die Puppe konnte das einfach nicht gewesen sein. Ich wünschte, ich wäre nicht alleine gewesen. Hätte ich Neji nicht seine letzte Zeit von seiner Schichte abgenommen, hätte ich mich damit gar nicht rumschlagen müssen und er wäre nicht so uninteressiert der Sache gegenüber, weil er es selbst erlebt hätte. Ich seufzte. Meine Gedanken brachten mich teilweise sogar wieder völlig aus dem Rhythmus. Ich glaubte nicht daran, dass die Puppe nichts zu bedeuten hatte - das wäre ein viel zu großer Zufall gewesen. Andererseits versuchte ich es unterbewusst zu glauben, denn dieser Sache wirklich auf den Grund zu gehen, bereitete mir äußert schlechte Gefühle.

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt