{Kapitel 12}

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Ich schlenderte also hinter Kakashi hinterher, tatsächlich wurde ich mit jedem Schritt zum Treffpunkt, ein wenig nervöser. Was, wenn wie mich auch nicht tolerieren wollten? Was, wenn sie sich, als sie mich gefunden hatten, eigentlich gesträubt haben mich mitzunehmen? Ich seufzte und schaute auf meine Handinnenfläche. Mein weißes Band, welches meine Unterarme schmückte, war an meinen Handflächen verschwunden - verbrannt. Ich sollte es unbedingt erneuern. Das wäre sicherlich auch nach meinem Abladen im Krankenhaus eigentlich passiert. Hätten sie dies jedoch geschafft, wäre man mir gegenüber wahrscheinlich nur noch misstrauischer, als die meisten es sowieso schon waren. Ich dachte über Kakashi's Antwort nach, als ich ihn fragte, wie seine Einstellung mir gegenüber war. Ich dachte darüber nach, ob er die Wahrheit sagte. Ich knickte meinen kleinen Finger und meinen Ringfinger ab, runter in meine Handfläche und schaute die drei übrig gebliebenen Finger an. „Drei...", flüsterte ich zu mir selbst. Ich wollte versuchen, dass die Zahl der Menschen, die mich nicht mögen, an einer Hand abzählbar blieb. Das wäre schön.

Kakashi blieb ruckartig stehen, sodass ich gegen seinen Rücken stieß - ihn schien es aber nicht gestört zu haben. „Hallo, Leute!", sagte er dann nur anschließend nach vorne gerichtet. Plötzlich hörte ich viele andere Stimmen - Mädchen-, wie auch Jungsstimmen, die ihm euphorisch antworteten. Ich erstarrte. Ein letztes Mal blickte ich auf meine drei gehobenen Finger, bevor ich mich traute, hinter Kakashis Rücken hervorzuluschern, wie als wäre ich ein kleines Kind, das sich am liebsten hinter ihm verstecken wollte. Als ich gerade dazu in der Lage war, an ihm vorbei zu schielen, liefen plötzlich alle der Personen auf mich zu, was mich nur noch mehr verunsicherte. Kakashi machte einen Schritt zur Seite, was mich nun gefühlt vollständig entblößte. Nervös versteckte ich meine Arme hinter meinem Rücken. „Hallo, du!", schrie der eine Junge dann und schenkte mir ein breites Lächeln. Er hatte kurzes braunes Haar, welches ein wenig nach oben gehalten wurde, da sein Stirnband etwas zu eng war. Er hatte rote Bemalungen auf den Wangen, sie sahen aus wie Dreiecke, nur ein wenig gebogen. Er hatte schmale Pupillen und ich konnte einen seiner Eckzähne unter seiner Lippe erspähen. Mein Blick wandte sich runter, da mich plötzlich etwas ansprang, es war ein ziemlich großer Hund, der allerdings ziemlich freundlich aussah - genauso wie der Junge. „Mein Name ist Kiba! Und das hier ist Akamaru, schön dich kennenzulernen!", sagte er dann plötzlich, weshalb ich ihm wieder in die Augen schaute und lächelte. Kurz schielte ich auf meine Hand - noch kein weiterer Finger.

„Akamaru sei vorsichtig, sie ist blind", warf Kakashi in den Raum, was die Gruppe etwas erschrecken ließ. „Oh man, das tut mir leid, Akamaru, hierher!", sagte er dann, woraufhin der Hund ihm gehorchte und sich neben ihm niederlegte. Ich schätze, es war sein Hund - ich musste grinsen. „Schön dich kennenzulernen, Kiba", antwortete ich ihm schüchtern, was ihn komischerweise etwas erröten ließ. Die nächste, die einen Schritt auf mich zu machte, war ein Mädchen mit rosanen Haaren. Sie lächelte noch breiter als der Junge eben.

Sie trug ein Farbschema aus relativ warmen Farben - hauptsächlich rosa, was ihre Haare auch eindeutig zeigten. Sie trug eine kleine Tasche bei sich, ich würde schätzen eine Medizinertasche - ich konnte es darin klirren hören. „Mein Name ist Sakura, ich bin ein Medizinninja und freue mich auch wirklich sehr, dich endlich kennenzulernen und auch, dass es dir wieder besser geht!", sagte sie und faltete ihre Hände gespannt vor ihrer Brust zusammen. Ich lächelte. „Hallo Sakura, die Freude ist ganz meinerseits. Kakashi hat mir schon von dir erzählt", antwortete ich ihr, weshalb sie kurz zu Kakashi schaute, der ihr jedoch nur kurz zunickte. Das andere Mädchen schien etwas schüchtern, war jedoch ebenfalls am lächeln und strahlte mich an. Sie hatte blaues, etwas längeres Haar und trug ihr Stirnband nicht an der Stirn, sondern am Hals. Mein Blick konzentrierte sich sofort auf ihre Augen - sie hatte die gleichen wie der Junge, den ich eben vor dem Haus des Hokage gesehen habe, als ich auf Kakashi wartete - das Byakugan. Ich lächelte - noch eine. „Mein Name ist Hinata und ich freue mich auch sehr, dich kennenzulernen!", begrüßte mich auch sie und hob die Hand, um mir zu winken - nahm sie allerdings sehr schnell runter, als ihr wieder in den Kopf kam, dass ich blind war. „Hallo, Hinata", lächelte ich sie an und schaute dann leicht zu Kakashi.

„Verrätst du uns auch deinen Namen?", sprach Kiba mich anschließend wieder an, woraufhin ich meinen Kopf etwas senkte. „Ich habe ihn vergessen", sagte ich nur leise und lächelte müde. Kiba biss sich leicht auf die Lippe und überlegte, bevor er wieder anfing zu grinsen. „Ach, der fällt dir bestimmt schon wieder ein. Wir helfen dir dabei!", antwortete er mir und streckte seine Faust selbstsicher etwas nach oben. Ich musste wieder grinsen, jedoch mochte ich das Gefühl überhaupt nicht, so im Mittelpunkt zu stehen. Gerade als Hinata den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hörte ich laute Schritte, die hinter Kiba, Hinata und Sakura immer näher kamen. Gerade als sie sich umdrehten, wurden sie auch schon zur Seite geschubst und ein weiterer Junge drängte sich, um sich mir vorzustellen. Er hatte strohgelbes Haar und einen orangenen-schwarzen Kleidungsstil. Sein Stirnband war etwas anders als das seiner Freunde, an seinem Hinterkopf hing es noch mit ein wenig mehr Stoff ab dem Knoten am Hinterkopf hinunter. Er hatte von allen das breiteste Grinsen und streckte mir voller Überzeugung die Hand entgegen. „Ich bin Naruto Uzumaki, ich liebe Nudelsuppe und bin total aufgeregt dich kennenzulernen, echt jetzt!", strahlte er und rückte mit seiner Hand noch ein wenig näher an mich, bevor Sakura schämend seine Hand runterschlug und ihm flüsterte, dass ich blind sei und seine Hand nicht sehen könne. Seine Miene normalisierte sich etwas, bevor er beschämt seine Hand wegnahm und sich dafür am Hinterkopf kratzte.

„Ähm, du bist blind? Wirklich? Also, so richtig blind? Kannst du überhaupt nichts sehen? Hier, wie viele Finger zeige ich hoch?"

Er streckte mir seine Hand nun direkt vors Gesicht und zeigte mir drei Finger von sich. Er lächelte, die anderen wirkten sauer auf ihn. Ich schaute kurz auf seine Finger und sagte „Drei", woraufhin die anderen, aber vor allem er, verdutzt dreinschaute. Er stützte besserwisserisch seine Hände in seine Hüfte. „Na, sag ich doch, du bist überhaupt nicht blind", provozierte er dann, was mich zum schmunzeln brachte. „Logische Psychologie - die goldene Mitte", antwortete ich nur, was seine siegessichere Miene wieder verschwinden ließ.

Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt