{Kapitel 20}

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„Schön, dass ihr es alle rechtzeitig geschafft habt", erklärte Tsunade und stand dabei von ihrem Stuhl auf, während sie einige Zettel in ihren Händen sortierte. Ihr Unterkörper wurde verdeckt durch einen neuen Schreibtisch, dem dem heute morgen zerstörten, sehr ähnelte. Diesmal standen in dem Raum viel mehr Personen, als bei unserem ersten Gespräch mit Tsunade. Auf der linken Seite des runden Raumes standen Sensei Guys Schüler Neji und Lee, die jedoch immer noch nicht ganz überzeugt von der derzeitigen Situation aussahen. Doch wo sich Guy rumtrieb, wusste ich nicht. Nach Tsunades Begrüßung wurde er allerdings wohl auch nicht wirklich vermisst, vielleicht hatte er ja spontan zu tun bekommen. Auf der rechten Seite wiederum standen Sakura, Naruto, Kakashi und ich, wobei noch jemand seinen Platz neben Kakashi fand, mit dem ich allerdings noch keine Bekanntschaft machen durfte. Er war wohl auch ein Jounin, trug jedenfalls fast die gleichen Klamotten, wie Kakashi es tat. Er sah ziemlich stark aus, jedenfalls war er breit gebaut, braun gebrannt und hatte dunkles Haar. Schon als wir den Raum betraten, stieg es mir in meiner Nase hoch, dafür hätte ich wirklich nicht einmal etwas sehen müssen - er war am rauchen. Mich wunderte es etwas, dass keiner etwas dagegen sagte - wahrscheinlich pure Gewohnheit.

„Ich habe mir viele Gedanken gemacht wegen der neuen Teamkonstellation und habe mir unter diesen Umständen auch erlaubt, für euch nachzudenken, was sich lohnt für jeden einzelnen von euch zu trainieren, um eure Defizite auszugleichen", begann sie schließlich und blätterte ein wenig durch die Zettel in ihrer Hand. Meine Blicke wanderten zu ihren Füßen. Auf dem Boden neben ihr lagen - neben vielen Unterlagen - viele einzelne Zettel, die ähnlich beschriftet waren wie die, die sie gerade in den Händen hielt. Es wirkte, als war sie sich wirklich unschlüssig über die neuen Teams. Sie hat sich wohl wirklich große Gedanken gemacht.
„Denkt bitte daran, dass diese Konstellation nur vorübergehend ist, bis Guy von seiner Mission zurück, und TenTen wieder einsatzbereit ist", warf sie noch trocken in den Raum, bis sie allem Anschein nach den Zettel fand, nach dem sie gesucht hatte. „Fangen wir mit Lee an" Er war sehr aufmerksam und anscheinend auch sehr aufgeregt. „Deine Fähigkeiten beruhen ausschließlich auf dem Taijutsu, weshalb ich dich aus diesem Bereich auch nicht herausziehen wollte. Trotzdem wirst du einen genaueren Umgang mit Waffen lernen", erzählte sie und schaute anschließend zu dem mir noch unbekannten Mann, der nur freundlich lächelte. „Du wirst zu Team Asuma dazugehören. Asuma war so nett sich bereitzuerklären, für Guy einzuspringen, da sein Team ebenfalls auf einer Mission ist", erklärte Tsunade mit Blick auf ihre Blätter gerichtet.

„Naruto", fuhr sie entschlossen fort. „Du wirst dich ebenso zu Sensei Asuma anschließen, um deine Nahkampffähigkeiten zu verbessern und dein Windchakra auszubauen. Du und Lee werdet bestimmt gute Trainingspartner", erklärte sie, woraufhin Naruto nur hektisch lächelte. „Ich wollte schon seit einiger Zeit mal gegen Lee kämpfen!", strahlte er nur durch den Raum, was Lee anscheinend erwiderte. Ich wendete meinen Blick ab zu Neji, der wiederum nur mit den Augen rollte und die Arme vor seiner Brust verschränkte. „Sakura", fuhr Tsunade konzentriert fort. Du wirst bei Kakashi bleiben, jedoch dich auch teilweise bei mir aufhalten wegen deiner medizinischen Ausbildung", erklärte sie, woraufhin Sakura nur verständnisvoll lächelte. Sie freute sich anscheinend sehr, dass sie bei Kakashi bleiben durfte. „Neji", seufzte sie nur leise und wechselte ihren Zettel. Man sah, dass ihr diese Aufgabe so wenig Spaß machte, wie den anderen. „Du bleibst vorübergehend bei Kakashi. Durch sein Sharingan kannst du deine Schnelligkeit verbessern", erklärte sie, woraufhin Neji brummend zustimmte und zumindest Kakashi ein leichtes Grinsen schenkte.

„Kinzoku" Ich hielt für kurze Zeit den Atem an. Ich hatte völlig vergessen, dass ich nun auch einem Team zugeteilt werden sollte. War ich wirklich schon so weit, dass Tsunade mir sowas zutraute? Ich gehörte ja nichtmal wirklich hierher und so viele Menschen hatten Zweifel mir gegenüber. Auf den zweiten Blick wiederum freute es mich ungemein, dass sie mich bereits so integrieren wollte. „Du wirst ebenfalls zu Team Kakashi dazugehören. Deine Fähigkeiten sind, vor allem mir, noch zu unbekannt. Kakashi kennt dich nun schon ein wenig und ich denke, dass er dir mit deinen Fähigkeiten am meisten weiterhelfen kann", erläuterte sie mir ihre Entscheidung und hob nun den Blick von ihren Zetteln, wohl wartend, ob irgendwelche Einwände kommen. Im ersten Moment war ich glücklich, dass ich zu Kakashi ins Team durfte. Andererseits wurde mir klar, dass ich mich irgendwie mit Neji arrangieren musste, denn er war ja ebenfalls in meinem Team. Ich wurde etwas misstrauisch, denn vertrauen gehöre, vor allem jetzt, dazu - und das hatte Neji mir gegenüber ganz und gar nicht. Ich seufzte. Hoffentlich bereitet uns das nicht noch mehr Probleme, als ich sowieso schon hatte.

Ich schielte zu Neji, welcher relativ emotionslos zu Tsunade schaute. Ich habe mich dumm und dämlich gefragt, was er wohl gerade denken mochte. Hegte er genau den selben Hass auf mich, wie es TenTen tat? Oder versuchte er sich gerade irgendwie damit zu arrangieren? Ich wollte nichts falsch machen und zeigen, dass man sich auf mich verlassen kann - um auch vielleicht Neji davon zu überzeugen. Ich schielte auf meine Finger, klappte diesmal drei Finger runter in meine Handfläche. Das wäre schön, wenn nur noch zwei Leute mir gegenüber negativ gestimmt wären.

Als Tsunade fertig war, hatte sie alle gebeten zu gehen - außer das Team Kakashi. Wir stellten uns in einer Reihe auf, Sakura links, ich in der Mitte, Neji rechts, Kakashi hinter uns. „Sobald Kinzoku wieder fit ist, was durch ihre Selbstheilungsfähigkeiten wohl nur noch ein paar Tage dauert, schicke ich euch als Team auf eine Mission, um euren Zusammenhalt zu stärken. Alles weitere bekommt ihr, wenn es soweit ist", erklärte sie uns. Wir alle blieben ruhig, nur Kakashi machte ein zustimmendes Geräusch. „Gut, dann schaue ich täglich nach Kinzoku und sobald sie wieder fit ist, sage ich Bescheid", klatschte Kakashi anschließend in die Hände, während ich dabei nur einen eisigen Blick von Neji auf mir spüren konnte.

Asterisking - Das Sternenkind in Konoha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt