𝑑𝑟𝑒𝑖ß𝑖𝑔

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Ich lasse meinen Blick über ihn schweifen und sehe, dass ihm Tränen über die Unterarme laufen. "Wenn du mir nicht verzeihst, dann versteh ich das aber bitte geh nicht zurück nach London". Ich sage nichts und stehe einfach aufgehe ins Wohnzimmer, wo Jannis und Greta sitzen, Das blonde Mädchen umarmt mich fest und ich setze mich kurz zu ihnen. "Greta, ich hab dir ein Kleid und Schmuck mitgebracht und Jannis, du hast genug Süßigkeiten für die nächsten acht Monate", sage ich aufmunternd. "Das wäre nicht nötig gew-", sofort unterbreche ich Greta, die mich bemitleidend ansieht. "Doch, ihr seid hier meine besten Freunde, schon fast wie Familie, wie könnte ich euch nur vergessen?", ich mache eine kurze Pause und setze meinen Satz dann fort "Ich bin euch echt dankbar, für alles was ihr getan habt. Ich ziehe zurück nach London, ich brauche jetzt einfach Abstand, ich gehe jetzt auch schon".

Meine Tränen zurückzuhalten nutzt hier nichts mehr "Viel Glück euch beiden noch, ich hab euch so lieb", gluckse ich und umarme die beiden. Julian steht am Türrahmen und hat das ganze wahrscheinlich mitbekommen, ich gehe an ihm vorbei und gebe ihm einen Umschlag in dem sich die Kette befindet, die er mir geschenkt hat.

Ich fahre nachhause, gehe duschen und mache mir nicht die Mühe mich zu schminken, da ich weiß, dass ich weinen werde.
Ich fange an meine Wohnung zu putzen und Sachen die ich in London brauen werde, zu sortieren. Ich habe schon mit meiner Chefin telefoniert und ihr gesagt, dass ich zurück in meine Heimat möchte, sie versteht es und ich muss heute noch ins Stadion um ein Dokument zu unterschreiben.
Ich setze mich ins Auto und mache mich auf den Weg, mit schnellen Schritten mache ich mich auf den Weg ins Büro und lasse meine Unterschrift auf dem Blatt Papier.

Zurück Zuhause lenke ich mich sofort mit lauter Musik ab und packe restliche Sachen zusammen um morgen in mein künftiges Zuhause zurückzukehren. Christian habe ich eine Nachricht geschrieben, dass ich wieder komme, ich habe ihm nichts vom Umzug oder der Schwangerschaft erzählt. Es bleibt mir zwar nicht erspart aber ich sage es ihm morgen. Mit dem Gedanken gehe ich alles in mein Auto verstauen und fahre wieder zum Flughafen.
Ich habe in den letzten zwei Wochen so viel Geld fürs fliegen rausgeworfen, naja jetzt hat es ja ein Ende.

Angekommen fahre ich zu Christian, den ich mit meiner viel zu festen Umarmung überrasche. Er merkt, dass etwas nicht stimmt und er setzt sich mir gegenüber nachdem er mir etwas zu trinken gebracht hat. Ich atme mehrmals tief durch aber ich kann mich nicht zusammenreißen meine Tränen zurückzuhalten. Christian hat mich noch nie so gesehen, meine Haut die erblasst aussieht, die geschwollenen roten Augen vom weinen. So gebrochen hat er mich noch nie gesehen.

Er nimmt mich in den Arm und ich entscheide mich ihm sofort zu sagen, dass ich ab heute wieder hier wohne, er freut sich zwar aber er ahnt natürlich, dass es mir wegen Julian so schlecht geht. Es herrscht eine Stille und er streicht mir über den Rücken.

"Ich bin schwanger", haue ich einfach raus und halte mir mein weinendes Gesicht mit meinen Händen zu. Die Hormone kicken seit gestern besonders. Er kuckt mich mit großen Augen an und fragt mich dann "Ich werde Onkel?", ich nicke und er fängt an "Ich werde Onkel!", zu schreien. Sofort umarmt er mich und ich sehe ihm eine Freude an, die ich noch nie an ihm gesehen habe. "Du freust dich?", frage ich skeptisch. "Willst du mich verarschen? Natürlich! Weiß es Julian schon?"
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Du bist das Drama wert - Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt