𝑒𝑖𝑛𝑢𝑛𝑑𝑑𝑟𝑒𝑖ß𝑖𝑔

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"Ich hab es Julian nicht gesagt und er wird es auch nie erfahren", sage ich und vernehme einen stechenden Schmerz in meiner Brust der nicht lange andauert. Verwirrt kuckt mein Bruder mich an und ich zeige ihm das Video und erkläre ihm alles. "Ana, er ist der Vater", erklärt er mir und er hat recht aber ich kann das nicht, ich will Julian nicht sehen oder hören, auch wenn das Kind von ihm ist, hat er mir auf eine andere Weise gezeigt, dass ich ihm scheißegal bin. Christian verspricht mir nichts zu sagen. Wir bestellen etwas zu essen, es ist das erste Mal nach fast einer Woche, dass ich normal esse.

Auch wenn ich mich mit dem Gedanken Mutter zu werden noch nicht anfreunden kann, ist es schön zu wissen, dass jemand hinter mir steht. Mason und Ben kommen auch vorbei und ich bin den dreien sehr dankbar, sie versuchen mich aufzumuntern und es funktioniert auch. Sie machen mir klar, dass ich mich immer an sie wenden kann. Die Jungs hängen die ganze Zeit am Handy und schlagen mir Babynamen vor, was echt witzig und süß ist.

Vielleicht ist meine Situation gar nicht so schlimm, ich habe nicht darüber nachgedacht, so früh schwanger zu werden. Ich weiß, dass der Anfang schwer wird aber ich habe meinen Bruder und tolle Freunde auf die ich mich verlassen kann. "Antony? Paul? Liam? Thomas?", kommt es von Ben und sofort bekommt er einen komischen Blick von Mason der mit ihm wettet, dass es ein Mädchen wird. Ich schüttle meinen Kopf und lege mich aufs Sofa, da ich ziemlich müde geworden bin, ich übernachte heute bei Christian, da ich nicht mehr in der Lage bin nachhause zu fahren. Die beiden Knallköpfe verabschieden sich und ich verschlafe nicht wenig später.

Die Sonne scheint direkt in meine Augen, was mich erwachen lässt, ich merke, dass ich mich im Gästezimmer meines Bruders befinde, er muss mich wohl gestern ins Schlafzimmer befördert haben. Ich stehe auf und sehe auf der Arbeitsfläche einen Zettel, der mir verrät, dass Christian beim Training ist und ich mir Frühstück machen soll. Sofort wird mir schlecht und ich laufe so schnell es geht ins Bad um mich zu übergeben. Toller Start in den Tag. Ich mache mir einen Tee und ich setze mich mit meinem Handy in die Küche, ich sehe unzählige Nachrichten von Greta und Jannis, Julian hat mir auch geschrieben und gefragt ob ich noch in Dortmund bin. Ich beschließe nachhause zu fahren, da angekommen gehe ich duschen und tupfe mir wenig Concealer unter die Augen, um meine Augenringe zu verbergen. Ich habe vor in die Stadt zu fahren um mir eine neue Handynummer zu holen. Egal wie sehr ich Jannis und Greta liebe, brauche ich auch von ihnen Abstand.

Als ich mir eine neue Sim-Karte geholt habe, entscheide ich mich noch ein bisschen durch andere Läden zu kucken. Bei H&M hole ich mir zwei Oversized Hoodies und meine Blicke ziehen mich zu der nahegelegenen Babyabteilung. Ich sehe einen echt süßen Strampler auf dem ein Elefant abgebildet ist, mit Tränen in den Augen nehme ich diesen in die Hand und erst jetzt wird mir klar wie ernst mein Leben ab jetzt sein wird.

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Du bist das Drama wert - Julian BrandtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt