POV Valeria
Das Wochenende war viel zu schnell vorbei. Aber ich war froh wieder zurück in den ZEUSS Alltag zu können. Nicht zuletzt konnte ich dort meinen Intake besser kontrollieren und während dem Tag mehr Kalorien verbrennen. Hier bei Sascha Zuhause gestaltete sich das etwas schwierig, besonders die Sache mit dem Essen.
Obwohl ich inzwischen meine Uniform wieder trug, hatte Sascha mir das Halsband noch nicht abgenommen. Das verwirrte mich etwas, denn er hatte bisher schon mehrfach erwähnt, dass ich das Halsband nicht tragen sollte, wenn ich die ZEUSS Uniform anhatte.Ich trat soeben aus meinem Zimmer und stellte meine Tasche neben diejenige von Sascha, die neben der Eingangstür stand. Sascha kam im selben Moment auf mich zu. Er trug den Anzug der ZEUSS, das Jacket war noch offen, ebenso die Krawatte. Sofort bemerkte ich, dass da etwas Sonderbares in seinem Blick lag. Und tief im Inneren wusste ich genau, worauf er hinaus wollte.
"Valeria" begann er schliesslich.
Er stand nun unmittelbar vor mir. Sein Blick musterte erst ausgiebig mein Gesicht, dann meinen Körper.
"Pack deine Tasche wieder aus. Du wirst diese Woche hierbleiben."
Sprachlos stand ich ihm gegenüber und sah ihn verwirrt an. Hatte ich ihn gerade richtig verstanden?
"Was? Wieso?"
"Du bist vergangene Woche immer wieder fast ohnmächtig geworden. Einmal bist du tatsächlich umgefallen, bloss weil du zu schnell aufgestanden bist."
"Na und? Das kommt vor!"
"Nein Valeria, nicht mehrmals wöchentlich. Ich kann es nicht verantworten dich in dieser Verfassung zu unterrichten. Du bleibst hier, wirst die Wohnung nicht verlassen, du wirst dich nicht körperlich anstrengen und du wirst genug essen."
"Was?! Ist das dein Ernst?!"
Ich war fassungslos, konnte meinen Ohren kaum trauen.
"Das kannst du nicht machen, Sascha!"
Ich wurde wütend. Unmöglich konnte ich die ganze Woche alleine hierbleiben!
"Und ob ich das kann. Ich hab sogar mehrere Gründe, die mir dies ermöglichen und das weisst du genau."
"Ich werde nicht hierbleiben!"
"Valeria! Abgesehen von unserem zwischenmenschlichen Verhältnis bin ich besonders auch dein Mentor. Vergiss das nicht! Ich könnte dich auch jederzeit komplett aus der Gruppe werfen. Also, du wirst tun, was ich dir sage. Und du wirst deinen Tracker anbehalten, ich werde es sehen, wenn du ihn ablegst, ich werde sehen, wenn deine Herzfrequenz erhöht ist und ich werde es sehen, sobald du die Wohnung verlässt. Du wirst weder draussen noch hier drinnen joggen oder sonst was machen um unnötig Kalorien zu verbrennen."
Er setzte eine Pause ein.
"Du bleibst also diese Woche hier und wirst zu dir nehmen, was Andrin dir vorbeibringt. Er wird jeden Abend nach dir schauen."
"Sascha" begann ich, doch wusste nicht genau, was ich sagen sollte. Ich konnte mich ihm nicht widersetzen.
"Wieso tust du das? Ich will nicht alleine hierbleiben! Ich will die Woche mit dir und den Anderen verbringen!"
Sein strenger, analysierender Blick haftete einen Moment auf mir, ehe er mit einer schnellen Kopfbewegung ins Badezimmer deutete.
"Komm! Ich will, dass du dich auf die Waage stellst."
"Was?! Wieso?"
"Ich möchte wissen, wie viel du wiegst."
Meine Stimme wurde zittrig, als langsam Panik in mir aufkam. Er würde mein Körpergewicht bemängeln, wenn er feststellte, wie viel ich in den letzten Wochen abgenommen hatte. Ich blieb erst wie angewurzelt stehen und beobachtete, wie er im Badezimmer verschwand.
Der lauter werdende Puls pochte in meinen Ohren, als ich ihm dann langsam hinterherging. Er blieb vor der Waage stehen und deutete nun auf meine Hose.
"Zieh deine Hose aus."
"Wieso?! Wieso willst du wissen, wieviel ich wiege?"
"Valeria, ich will, dass du deine Hose ablegst und dich auf diese Waage stellst!"
Sein Tonfall wurde strenger.
"Nein!"
Sein Körper versperrte mir nun den Ausweg, als er mich fordernd ansah. Er griff grob nach meinem Kinn und drehte mein Gesicht zu seinem hoch.
"Was hab ich dir zum Thema Widersetzen gesagt, Valeria?! Du hast mir zu gehorchen!"
Seine Stimme wurde schärfer und dominanter.
"Na schön, aber ich werde die Hose nicht ausziehen!"
"Wieviele Sachen hast du da in deinen Cargohosen verstaut, Valeria? Drei Kilo? Oder fünf? Hör auf mich zu verarschen und zieh diese Hose aus, ich will dein wahres Gewicht wissen!"
Ich sah ihn erst einen Moment lang wütend an, ehe ich nach dem Gürtel griff, die Hose öffnete und sie zu Boden fallen liess. Das schwarze Shirt, das ich trug, bedeckte halbwegs meinen Po.
Dann setzte ich einen Fuss nach dem anderen auf die Waage, blickte dabei nach unten auf meine schwarzen Socken. Es ging einen kurzen Moment, ehe die Ziffer das Ergebnis anzeigte. Dann stieg ich wieder runter.
"Verstehst du mich?"
Unsere Blicke trafen sich wieder.
"Ich kann dich nicht unterrichten, solange du Untergewicht hast."
Ich wollte etwas erwidern, doch mir fehlten die Worte.
"Wir sind als Performer einer hohen, körperlichen Belastung ausgesetzt. Und solange du dich weigerst deinen Körper mit den Nährwerten zu versorgen, die er braucht, kann ich dich nicht unterrichten. Es tut mir leid, Valeria."
Er setzte eine Pause ein.
"Wenn du nächstes Wochenende wieder im Normalgewicht liegst, sobald ich sehe, dass du wieder normal isst, kannst du zu den ZEUSS zurück kommen. Doch bis dahin wirst du diese Wohnung nicht verlassen."
Er trat einen Schritt zurück und bedeutete mir aus dem Badezimmer zu gehen. Ich packte meine Hose, zog sie mir wieder an und verliess das Badezimmer. Sascha kam mir hinterher. Im Flur drehte ich mich zu ihm um und beobachtete, wie er sich die Krawatte zuband.
"Sascha bitte."
In meinem Hals begann sich ein Kloss zu bilden. Der Gedanke hier eine ganze Woche allein zu sein machte mich traurig.
"Bitte, ich will hier nicht alleine bleiben."
Er blickte zu mir runter.
"Ich werde jeden Tag mit dir telefonieren. Und Andrin wird da sein und dir Gesellschaft leisten. Du bist hier nicht alleine, alles in Ordnung, Anguel."
Er gab mir einen behutsamen Kuss auf die Stirn, ehe er nach seiner Tasche griff und die Tür öffnete.
"Aber Sascha! Du weisst doch genau, wie sehr ich körperliche Aktivität brauche! Ich gehe kaputt, wenn ich hier drin bleiben muss!"
"Nein Valeria."
Er drehte sich wieder zu mir um.
"Du gehst kaputt, wenn du so weitermachst wie in den letzten Wochen."
"Sascha bitte!"
Ich legte nun meine Hände um seinen Nacken und hielt mich an ihm fest.
Er senkte seinen Blick. Seine Augenbrauen zog er etwas zusammen, ehe er seine Hand von der Türfalle löste, auf mein Kreuz legte und meinen Blick erwiderte.
"Es fällt mir nicht einfach das zu tun, Valeria. Mach es bitte nicht noch schwieriger, als es ist."
Seine Stimme war nun wieder etwas ruhiger. Er blickte mir nun auf die Lippen, ehe er sich zu ihnen runterbeugte und mir einen Kuss gab.
"Wir sehen uns nächsten Freitag" flüsterte er, ehe sich sein Gesicht wieder von meinem distanzierte. Er trat aus der Wohnung und schloss die Türe hinter sich. Ich hörte seine Schritte, die hinter der verschlossenen Türe immer leiser wurden. Dann war ich alleine.
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Discipline and Desire
Roman d'amourTeil 1 "Sarasin, ich habe nicht vor meine Forderung ein zweites Mal auszusprechen!" Er stand nun direkt vor mir und blickte erhobenen Hauptes streng auf mich nieder. "Sir, ich bin hier, um meine sportliche Leistung zu verbessern und nicht, um Ihren...