Kapitel 3 (Valeria)

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POV Valeria

Eine weitere Woche verging, bis ich mich am Ende meiner Kräfte auf dem Trainingsplatz wieder fand. Es war eine Scheissnacht, die ich hinter mich gebracht hatte. Ich fühlte mich durch und durch dreckig, schmutziges Laub klebte an meiner kalten, tauben Haut. Die ganze Nacht hatte es geregnet und die Blache, unter der wir unsere Schlafsäcke ausgelegt hatten, war nicht dicht gewesen. 

Am morgen fühlte ich mich gerädert, meine Augen waren geschwollen und ich schlief beinahe im Stehen ein. Es war die erste Outdoor Übung, welche wir in dieser Nacht absolviert hatten. Ebenso war es die erste interdisziplinäre Übung, welche wir gemeinsam mit den Survivern angegangen waren. Ich fragte mich, wieso ich mir das Ganze antat, diese körperlichen Strapazen, ohne Comfort, ohne Schlaf und ohne essen. Ich konnte keine einzige Stunde schlafen in dieser Nacht und versuchte lediglich noch zu funktionieren, als wir unsere Blachen und Schlafsäcke im anhaltenden Regen zusammenrollten und den vierstündigen Marsch zurück zum Areal in Angriff nahmen.


Ernsthaft, wieso tat ich mir das Ganze nochmals an? Natürlich wollte ich an meine Grenzen kommen, etwas schaffen, woran andere scheiterten. Ich wollte meinen Körper zu Höchstleistungen bringen. Und ich wollte die Vergangenheit verdrängen, meine zerbrochene Beziehung, alles, was schief gelaufen war.

Meine Beine waren schwer und meine Füsse schmerzten. Der Rucksack auf meinem Rücken schien schwerer als am Vortag zu sein. Als wir das Areal endlich erreichten, wurde uns der Befehl erteilt auf dem Trainingsplatz bereit zu stehen und zu warten. Stunden vergingen, ehe Sturm zurückkam und uns die Erlaubnis erteilte duschen und schliesslich schlafen zu gehen.

Schon den ganzen Tag plagte mich der Gedanken, dass ich als Kind einmal Borreliose hatte. Ein zweites Mal Opfer eines Zeckenbisses zu werden wäre fatal für mich. Ich konnte mich glücklicherweise beinahe überall am Körper bestens selbst kontrollieren, doch was mein Rücken anging, da würde ich an meine Grenzen stossen, das wusste ich.

Was sollte ich also tun? Zu einem der Jungs gehen und sie um Hilfe bitten? Nein, das könnte womöglich als Anmache interpretiert werden. Oder sie würden dann doch etwas tun, was mir nicht wohl war. Meine Mitschüler rannten sofort davon, als sie abtreten durften. Und ich nahm all meinen Mut zusammen und versuchte meine Nervosität zu verstecken, als ich auf Sturm zuging.

"Sir, erlauben Sie mir Ihnen eine Frage zu stellen."
Verwundert drehte er sich zu mir um.
"Erlaubnis erteilt, Sarasin!"
Er schaute auf mich nieder, als er sich voll und ganz mir zuwandte, Beine hüftbreit und die Hände stets hinter dem Rücken.
"Sir, ich hätte eine Bitte an Sie. Und ich würde bestimmt nicht auf Sie zukommen, wenn es irgendwie erlässlich wäre. Aufgrund meiner persönlichen Krankengeschichte wäre es fatal für mich, Opfer eines Zeckenbisses zu werden. Es stellt für mich kein Problem dar mich selbst abzuchecken, jedoch ist es mir physisch nicht möglich einen Blick auf meinen Rücken zu werfen. Einen Mitschüler darum zu bitten wäre mir noch unangenehmer als Sie zu fragen. Ich hoffe, meine Bitte ist nicht zu unverschämt, Sir."
Es war unmöglich seinem Blick weiter stand zu halten, sodass ich mit dem letzten Satz meinen Kopf leicht senkte und zu Boden sah. Der folgende Moment, gefüllt von schier unerträglicher Stille, wollte nicht enden. Ich schämte mich so sehr und befürchtete, er denke, ich wolle ihn anmachen. Umso verwunderter war ich über seine Antwort.
"Natürlich, folgen Sie mir in mein Büro, Sarasin!"

Kurze Zeit später fand ich mich in seinem minimalistisch eingerichteten Büro wieder. Nachdem er mir die Tür offen hielt, schloss er diese hinter sich ab.

Ich trat weiter in den Raum bis vor seinen Schreibtisch, er folgte mir. Nervosität kam in mir auf. Der Raum war gefüllt von seinem Eigengeruch. Ich spürte, dass er relativ dicht hinter mir stand. Gerade wollte ich mich umdrehen, als er mir befahl so stehen zu bleiben.

"Ziehen Sie Shirt und BH aus, Sarasin!"

Etwas verdutzt, dass ich auch den BH ausziehen sollte, tat ich, was er sagte. Glücklicherweise hatte ich an jenem Tag keinen Sport BH an, sodass ich mich einfacher entkleiden konnte. Ich legte Shirt und BH vor mir auf den Schreibtisch und hielt anschliessend meinen Rücken so gerade, wie ich konnte. Dabei hielt ich meine Brüste fest, sodass er sie nicht sehen konnte, auch wenn er um mich herumgehen würde. Sicher ist sicher.

Er machte einen Schritt auf mich zu. Ich zuckte etwas zusammen, als ich seine raue Handfläche fühlte, die sich auf meinen Rücken legte. Seine Präsenz machte mich extrem nervös, was nicht zuletzt an seinem herben Geruch lag.

*Du stehst gerade entblösst vor deinem Mentor, bist du dir darüber im Klaren, Valeria?!*

Er stand mir so nahe, dass ich ihn im Augenwinkel sehen konnte. Es fühlte sich an, als würde er mir über die Schulter schauen. Seine Hand strich derweilen immer weiter zur Seite meines Brustkorbes, bis seine Fingerspitzen bei meinem Bauchnabel ankamen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich befürchtete, er könne meinen Herzschlag hören, so laut pochte es in meinen Ohren. Seine warmen Fingerspitzen fühlten sich an wie Feuer auf meiner Haut. Vorsichtig schaute ich nach unten, beobachtete seine raue Hand, wie sie da auf meinem Bauch lag. Er senkte sein Gesicht etwas und kam meinem somit näher. Dann drehte er mich mit der Hand, welche auf meiner Taille lag, zu sich um. Ich stand nun vor ihm und schaute ihm in die Augen. Diese tasteten sich lüstern von meinen Augen über meinen ganzen Körper und kamen schliesslich bei meinen Händen zum Stillstand, die meine Brüste verdeckten. Dann schaute er mir wieder mit gewohnter Kälte in die Augen.

"Hände hinter den Rücken, Sarasin!"

Das konnte er doch nicht ernst meinen! Verdutzt sah ich zu ihm hoch und wollte gerade widersprechen. Doch sein strenger Blick liess keine Missverständnisse zu. Und ich wusste, dass kein Weg darum herum führte seinem Befehl nach zu gehen.

Zögerlich löste ich meine Hände von meinen Brüsten und lies diese langsam fallen. Es war mir mehr als nur unangenehm entblösst vor ihm zu stehen. Das lüsterne Funkeln trat sofort wieder in seine Augen, als ich ihm meine Oberweite präsentierte. Nach kurzer Zeit blickte er mir wieder in die Augen. Ich jedoch senkte meinen Blick, ich konnte seinem nicht mehr standhalten. Er griff sofort nach meinem Kinn, hob meinem Kopf hoch und zwang mich ihm ins Gesicht zu schauen. Einen Moment blieben wir einfach so stehen. Es war komplett still, ich wagte kaum zu atmen.

"Öffnen Sie Ihre Hose, Sarasin" sagte er nun mit gesenkter, aber immernoch durch und durch dominanter Stimme. Mein Gesicht liess er dabei nicht los. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen griff ich nach meinem Gürtel, öffnete die Schnalle und danach den Knopf meiner Hose. Ich war mir sicher, er konnte meine erhöhte Pulsfrequenz fühlen mit seiner Hand an meinem Hals.

"Und jetzt" begann er, beinahe schon flüsternd "öffnen Sie MEINE Hose."

Mit zitternden Händen griff ich vorsichtig nach seinem Gürtel, versuchte blind die Orientierung zu finden, da er mir deutlich zu verstehen gab den Blickkontakt nicht zu unterbrechen. Ich öffnete erst seine Gürtelschnalle, danach den Knopf und den Reissverschluss. Dabei bemerkte ich, wie sehr der Stoff von der Hose in seinem Schritt gespannt war. An meinem erstaunten Gesichtsausdruck musste er erkannt haben, was ich mir in diesem Moment dachte. Ich fragte mich, wie weit er wohl gehen würde. 

Zugegebenermassen war ich schon etwas neugierig, doch niemals hätte ich es gewagt seine erhabene Männlichkeit anzufassen. 

Die Kälte in seinem Blick war nun vollends verschwunden und Lust funkelte darin. Er nahm sich nochmal alle Zeit um mich zu mustern, bevor er seine Hand plötzlich von meinem Kinn um meinen Hals legte, mich nach hinten stiess und ich rückwärts auf seinen Schreibtisch stolperte. Bevor ich realisieren konnte was geschah, war er über mich gebeugt. Seine Hand griff grob nach meinem Haar am Hinterkopf und er drückte seine Lippen fordernd auf meine. Ich atmete scharf ein. Instinktiv versuchte ich mich aus der Situation zu befreien, wollte rückwärts von ihm wegkrabbeln, doch sein Griff war viel zu stark. Er presste mich auf die Tischplatte, löste sich von meinen Lippen, drückte seine andere Hand auf meinen Mund und wanderte mit seinem Kopf zu meinem Hals weiter runter zu meinen Brüsten. Seine Hand über meinem Mund verhinderte, dass ich auch nur einen einzigen Laut von mir geben konnte. Der Griff an meinem Haaransatz schmerzte. Ich war erleichtert, als er diesen endlich löste. Er griff nach meinem Hosenbund und zog mir die Hose über den Po. Seine andere Hand legte sich dabei wieder um meinen Hals. Er drückte seinen Schritt nun an meinen, sodass ich seine Schwellung direkt an mir spüren konnte. Danach drückte er seine Lippen wieder auf meine. Diesmal erwiderte ich denn Kuss. Ein Knurren entwich seiner Kehle, als ich seiner Zunge Eintritt gewährte. Er drückte seinen Schritt fester in meinen, ich wusste, es wäre unmöglich mich aus meiner Lage zu winden. Doch der Wille dies zu tun wurde von Moment zu Moment kleiner. Wieder löste er sich vom Kuss und drückte seine Hand wieder auf meinen Mund. Den Blickkontakt unterbrach er derweilen nicht.


Er wollte wohl keine Zeit verlieren, als er sich seine Hose ein Stück weiter nach unten zog, mit dem Daumen meinen String zur Seite schob und dann mit einem festen Stoss in mich eindrang. Wieder unterdrückte seine Hand auf meinem Mund mein Stöhnen, denn ein leichter Schmerz setzte ein, als er komplett in mir versenkt war. Seine dunkel funkelnden Augen waren das Letzte, in das ich blickte, bevor ich meine Augen zusammenpresste.

Es dauerte nicht lange und tatsächlich konnte auch ich das Geschehen etwas geniessen.
Sturm richtete sich ziemlich schnell wieder auf, richtete sich seine Hose, zog seine Mütze wieder an und räusperte sich.

"Sie haben keine Zecke am Rücken, Sarasin."

Plötzlich war er wieder eiskalt und distanziert. Was für ein Arschloch.
Schnell griff ich nach meiner Kleidung und zog mich wieder an. Sturm setzte sich derweilen an seinen Schreibtisch und öffnete sein Notebook.

"Sie finden alleine raus" sagte er zu mir, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich fühlte mich unglaublich schlecht, als ich mich wütend umdrehte und zur Tür ging.

"Sarasin!"

Seine Stimme ging durch Mark und Bein. Ich blickte zurück, machte aber keine Anstalten auf ihn zu zugehen.
Zu meinem Erstaunen stand er auf und kam auf mich zu. Wenige Zentimeter vor mir blieb er stehen und beugte sich zu mir runter.

"Dass diese Untersuchung unter uns bleibt versteht sich von selbst" raunte er mir ins Ohr. Dann distanzierte er sich wieder von mir und beobachtete mich, wie ich die Tür zu seinem Büro aufriss und hinter mir gleich wieder schloss.

Discipline and DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt