Am nächsten Tag standen wir dann also pünktlich um acht vor Markus Wohnung. Also vor dem Haus, in dem Markus Wohnung war. Seine Wohnung bekamen wir leider nicht zu Gesicht. Ich weiß nicht, ob er das extra so geplant hat, aber wir mussten leider sofort zum Flughafen. Zu unserem Privatjet?!
Moment! Natürlich hatte er das so geplant! Ich meine, der Privatjet hätte ja noch ein paar Minuten warten können, oder nicht? Vielleicht wollte er mich ja auch nicht heiraten und zeigte uns deswegen nicht seine Wohnung.
OK, auch wenn der Gedanke echt schön war, dass ich nicht die Einzige war, die gegen die Hochzeit war..., hätten meine Eltern deswegen die Hochzeit definitiv nicht abgesagt. Wieso auch? Solang sie damit Geld verdienten, war ja auch alles perfekt!
Eine kurze Autofahrt später standen wir dann auch schon alle zusammen auf Mister Neunmalklugs Flugplatz.
Ja, seine Familie besitzt einen eigenen Flugplatz. So langsam konnte ich meine Eltern echt verstehen. Ein Schwiegersohn mit Autorennbahn und Flugplatz! Was will man mehr?
Seine Eltern sind übrigens schon mal vorgeflogen. Fragt mich nicht, was los war. Das werdet ihr bald erfahren. Aber eins kann ich euch sagen! Geheiratet haben wir nicht! Das wollten, nein sollten wir nämlich erst in zehn Wochen machen. Ja! Zehn Wochen später hätte ich nicht mehr Emma Schreiber, sondern Emma Pohl geheißen.
Tja und warum wir auf diesem Flugplatz standen, konnte ich mir einige Sekunden später auch erklären. Denn, was los war, wusste ich schon längst. Ich erklär es euch auch mal.
Also, wenn die Highsociety eine Hochzeit veranstaltete, war diese das Event des Jahres. Deshalb reisten wir jetzt zu unserer Verlobungsparty. Danach gabs den Junggesellenabschied und dann gings zum Standesamt. Flitterwochen gab es nicht. Da hatte ich ja noch mal Glück gehabt. Aber hätten die nicht auch noch die Verlobungsparty weglassen können? Ich meine, ich hätte mich wirklich über ein wenig mehr Bedenkzeit gefreut, aber wundern durfte mich das Ganze ja sowieso nicht... Bei meinen beiden Schwestern ist es ja genauso gewesen! Plötzlich kannten sie ihren Mann, verlobten sich schnell und heirateten genauso schnell.
Für mich war also die ganze Zeit klar, dass das irgendwann passieren würde. Aber realisiert habe ich das Ganze nicht. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Vielleicht habe ich gehofft, dass das bei mir anders sein wird... ,dass ich mir meinen Ehemann selber aussuchen darf. Oder halt, dass mir das Ganze egal sein wird.
Aber damit lag ich anscheinend falsch!
Denn Mr. Mittelalter war anscheinend viel schlimmer als ich dachte... und meinen Eltern widersprechen konnte ich auch nicht. Sie waren die ganze Zeit so stolz auf mich, ich war doch immer das Vorzeigemädchen. Das wollte ich nicht kaputt machen und stieg deswegen einfach in diesen bescheuerten Privatjet ein..., mit dem wir
einige Stunden später dann auch landeten. Ja, wir landeten und ich? Ich sah den Eiffelturm. Ich konnte es kaum glauben! Wir sind wirklich in die Stadt der Liebe geflogen! Ja, auch wenn wir verlobt waren, verstand ich das Ganze irgendwie nicht. Immerhin hätten wir doch nicht aus Liebe geheiratet...
Ach man! Eigentlich hätte ich mich darüber echt freuen müssen. Schließlich war ich ja eine zukünftige Braut und mit meinem Verlobten in der Stadt der Liebe. Aber ich war nun mal mit Mr. Neunmalklug liiert und wäre auch zwangsverheiratet worden... Da konnte ich mich darüber einfach nicht freuen!
Leider war ich nicht die Einzige, die die Sehenswürdigkeit entdeckt hatte. Meine Mutter fiel in Ohnmacht, mein Vater konnte sein Glück gar nicht fassen(dort gab es schließlich das Musée des Arts et Métiers, ein Automuseum) und Familie Meier? Die erkundigte sich bereits über unser Hotel. Tja und das ist selbstverständlich ein richtiger Luxusschuppen gewesen. Kein Wunder! Es gehört ja schließlich auch immer noch meiner Familie!
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Rosen und Tulpen~Mein Leben in der Highsociety
RomanceGeld, Ruhm und Ansehen spielen in der Highsociety eine große Rolle. Das musste auch Emma lernen. Für sie war es selbstverständlich, dass ihre Eltern ihr Leben bereits vor ihrer Geburt durchgeplant hatten. Sie zweifelte nie an diesem Plan und achtete...