Rosen und Tulpen~Mein Leben in der Highsociety

32. Finally happy!

Tja, einen Tag zuvor war der Gedanke daran, dass ich Tom sehen werde noch sehr fern und unrealistisch. Nach und nach wurde er dann aber immer realistischer. Immer, wenn ich daran dachte, wurde ich richtig panisch. Alles fühlte sich unwirklich und gleichzeitig auch noch falsch an. Alles war plötzlich so perfekt und auch so katastrophal. Denn, dass wir ein Paar sein werden, konnte mir damals niemand garantieren und es lag ja nun mal nicht nur an mir, sondern auch an ihm. An meinem Lieblingsmenschen!

Bevor ich aber endlich frei hatte, passierte noch einiges.
Morgens mussten die beiden Mädels nämlich erstmal, meiner Mutter das Frühstück ans Bett bringen, ihre Anziehsachen per Hand waschen und den Flur unseres Hotels saugen. Warum? Sie haben zwei Weingläser auf den Boden geschmissen und fragt mich bitte nicht, wieso meine Mutter Wein zum Frühstück getrunken hat. Denn, warum sie das getan hat, ist mir echt ein Rätsel. Immerhin hat sie doch gerade erst einen fetten Kater gehabt.

„Ach komm Emma! Sie hat sich dafür entschieden und warum sie das getan hat, kann dir wirklich egal sein. Deine Mutter war nämlich damals erwachsen und wird schon gewusst haben, was sie da tat. Außerdem wolltest du sie darauf auch keineswegs ansprechen. Denn dann wärst du bestraft worden und hättest dann auch noch den beiden Mädels helfen müssen. Sei froh, dass du den Tag noch genießen konntest!", sagt Zukunfts-Emma an Vergangenheits-Emma! Einfach nur, weil ich wirklich alles richtig gemacht habe und...

meine Mutter den ganzen Tag auch voll in ihrem Element war. Sie hat alles bis ins kleinste Detail geplant und hat dadurch die beiden Mädels richtig ausgenutzt. Die drei sind nämlich an den Strand, shoppen, zum Wellness und zu guter Letzt noch schick essen gegangen. Deswegen bekam ich sie an dem Tag auch nicht mehr zu Gesicht und konnte mich so voll und ganz auf mein erstes Date mit Tom konzentrieren.

Ja und, wie ihr wisst, war meine Vorfreude darauf riesig. Tja und deswegen habe ich mich dann auch schnell fertig und auf den Weg zur Werkstatt gemacht. Denn noch länger warten wollte ich einfach nicht.

Dort war nur zunächst leider tatsächlich nur Toms Chef und so wurde mir mal wieder jede Schraube von meinem neuen Auto gezeigt. Ach ja und so ich erfuhr auch noch, dass mein Daddy ihn in einer Woche mit einer Privatfähre abholen wird. Warum? Weil unser neuer Angestellter auch tausende Schätzchen hat und die mussten natürlich mitumziehen. Darüber regte ich mich aber nicht auf. Sollte er ihn doch mit einer Fähre abholen.

Es gibt eben Wichtigeres im Leben und das, das wollte ich an dem Tag endlich auch mal spüren.

Ok, ich geb schon zu.. Es ist echt ein bisschen lustig, dass ich mit 21 das erste Mal so richtig verliebt war. Immerhin hat Lia schon mit 17 ihren ersten Freund gehabt. Aber wirklich wundern tut mich das auch nicht. Denn ihre Eltern waren halt auch nicht so streng, wie meine. Trotzdem ist es mir irgendwie aber schon peinlich gewesen, dass ich einfach noch nie verliebt war... Immerhin hat auch Tom wahrscheinlich schon sehr viele Freundinnen gehabt... Ich wär echt am liebsten ausgeflippt, weil ich plötzlich wieder schüchtern und leise wurde. Das wollte ich einfach nicht, aber verhindern konnte ich das halt auch nicht...

Denn einige Stunden später ist er wirklich aufgetaucht und ich weiß nicht, ob das wirklich der Fall war, aber... er sah halt nicht wirklich glücklich aus. Tja und, dass er traurig war, konnte ich leider echt verstehen. Schließlich hatte er ja gerade seinen Praktikumsplatz verloren und musste deswegen jetzt wieder zurück nach Deutschland reisen. Es gab damals nämlich leider nur eine Werkstatt, die deutsche Mechaniker beschäftigte, auf dieser Insel. Ja und woher ich das wieder weiß? Mein Vater wollte unbedingt, dass ich mit einem deutschen Mechaniker zu tun habe und hat nur diese Werkstatt gefunden. Tja und einen Praktikanten lässt er auch immer noch nicht an seine Schätzchen ran. Denn Praktikanten haben für ihn einfach viel zu wenig Erfahrung...

Alles, was Tom sich auf der Insel aufgebaut hatte, war also einfach weg. Ja und ich wollte Tom darauf einfach nicht ansprechen und sagte deshalb einfach gar nichts. Einfach nur, weil es mir leid tat und auch, weil ich ein riesiges schlechtes Gewissen hatte. Da konnte ich einfach nicht so tun als ob nichts passiert wäre.

Naja, nur Tom sagte auch nichts und so schwiegen wir uns die paar Minuten, die wir miteinander hatten, nur an und schauten verlegen zu Boden. Als mein Wagen dann endlich fertig war, bin ich dann ganz schnell wieder zurück ins Hotel gefahren.

Tja und letztendlich konnte ich Tom also nicht zeigen, dass ich ihn liebe. Denn es ging nun nicht mehr nur um Tom und mich, sondern um viel mehr. Es ging nämlich nun auch noch um seinen Job! Ich war mir echt nicht sicher, ob ich ihn noch wollte, oder ob er mich überhaupt wollte! Immerhin war ich ja für seine traurige Stimmung verantwortlich. Dass er das damals schon wusste, wusste ich echt nicht. Aber wären wir damals zusammenkommen, hätte er das definitiv erfahren, wenn wir meine Eltern besuchen hätten.

Versteht mich bitte nicht falsch! Ich wollte natürlich mit ihm zusammen sein, aber ich hatte halt auch echt Angst. Schließlich hatte ich ja auch richtig Schuldgefühle und habe mich deswegen gefragt: „Werde ich jeden Tag daran denken, dass ich ihm die Chance seines Lebens versaut habe? Wird er mir das irgendwann verzeihen können? Kann man der Liebe seines Lebens verzeihen, dass sie einen belogen hat? Bin ich eigentlich auch die Liebe seines Lebens, oder bin ich nur ein Abenteuer für ihn?..." Ja und diese ganzen Fragen machten mich echt verrückt. Denn beantwortenn konnte ich die einfach nicht....

Und im Hotel wurde meine Laune leider auch nicht besser. Obwohl ich allein war! Denn meine Mom ist mit den Mädels, Lia und dem Kamerateam an den Strand gefahren. Nur freuen konnte ich mich darüber nicht. Denn das Ganze war echt zum Heulen!

Nur, weil ich Markus nicht heiraten wollte, änderte sich plötzlich mein komplettes Leben! Ich hätte echt nicht gedacht, dass außerhalb der Highsociety alles genau so kompliziert ist. Ich dachte man redet miteinander und lügt den anderen nicht an. Ich dachte, dass die anderen alle in einer anderen Welt leben! Aber das tun und taten sie halt leider nicht. Auch Normalos lieben, hassen, fühlen und können halt auch enttäuscht werden. Wir sind alle wütend und traurig! Der einzige Unterschied zwischen uns ist und war einfach nur das Geld! Dieses bescheuerte Geld!

Warum? Warum grenzten wir uns so voneinander ab? Wieso dachten alle, dass wir besser sind. Einfach nur, weil wir reich waren? Gefühle sind doch so viel wichtiger! Man braucht doch kein Geld, um wirklich glücklich zu sein. Man will doch nur geliebt werden! Man will doch einfach nur, dass seine Liebe erwidert wird und das kann man doch nicht durch Geld zeigen! Oder etwa doch?

Ach man ey,ich hatte damals echt keine Ahnung, wie das geht, wie man das der Liebe seines Lebens zeigt... Ich hatte das auch schon echt oft gegoogelt, aber weitergeholfen haben mir die Infos auch nicht....Tja und das ist auch kein Wunder! Denn jede Liebe ist nun mal einzigartig und auch ganz schön kompliziert. Deswegen kann man auch keine Regeln für sie aufstellen..., auch wenn es die in unserer Welt gab...

Immerhin hat mein Vater mir ja gesagt, dass meine Mutter meinen Ehemann aussuchen wird. Ja! Es gab bei uns dafür einfach wirklich Regeln! Dass die nicht schön und gut waren, war nur leider egal. Niemanden hat es gejuckt, dass man keine eigenen Erfahrungen sammeln konnte und die Liebe aufgezwungen bekam. Niemanden außer mich und Markus.... Nur wir wollten selbst entscheiden, wen wir lieben wollten. Nur wir wollten allen zeigen, was wirklich schön und toll ist. Nur wir wollten das Ganze ändern!

Denn, dass es dafür Regeln gab, war uns einfach mal egal. Tja und deshalb wusste ich halt, dass ich nicht allein war und wollte immer noch kämpfen.

Ich hatte nämlich schon längst entschieden, wer mich mein ganzes Leben lang begleiten sollte. Ja das hatte ich und das war auch gut so. Denn dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich. Zu wissen, dass ich mit Tom glücklich werden werde, machte mich nämlich echt glücklich. Aber dadurch wurden meine Zweifel leider auch nicht weniger. Denn damals wusste ich noch gar nicht, dass Tom und ich wirklich zusammenkommen werden. Ich wusste halt nur, dass ich es sehr gern wollte. Wann, wie und wo das passieren könnte, konnte ich euch damals leider auch nicht sagen. Aber allein der Gedanke, dass es wirklich klappen könnte, war halt einfach nur unbeschreiblich!

Nur langsam wurde es wirklich knapp. Denn der Hochzeitstermin rückte immer näher und ich wollte Markus nicht heiraten, ohne es erstmal mit Tom versucht zu haben. Ich musste einfach herausfinden, ob Tom mich liebt. Auch Markus zuliebe! Er und Lena sollten einfach auch die Möglichkeit bekommen, glücklich zu werden!

Tja, letztendlich konnte ich also echt nur hoffen, dass ich mich nicht getäuscht habe und, dass Tom dasselbe fühlt. Denn nur so hatte ich die Kraft dazu, die Hochzeit zu verhindern....und nur so konnte es ein richtiges Happy End geben!