Einige Flugstunden später sind wir dann auch schon auf Mallorca angekommen. Ja und es tat auch wirklich gut, mal etwas anderes zu sehen als meine und Markus Eltern. Aber irgendwas war komisch. Ich wusste nicht was, aber irgendwie hatte ich echt ein komisches Gefühl. Irgendwie sagte mir mein Bauch schon bei der Ankunft, dass diese Reise alles andere, als schön werden wird.
Anfangs dachte ich noch, ich würde mich irren. Aber sicher war ich mir auch nicht. Denn auf mein Bauchgefühl konnte ich mich schon immer verlassen. Es war aber trotzdem toll! Also im Nachhinein... Anfangs posteten meine Fake-Friends nämlich tausende Stories auf Insta und redeten nur über das Glück und die Liebe und nein! Sie haben das nicht ernst gemeint. Sie wollten einfach nur berühmt werden und dafür kam ich als Schreiber, wie gerufen. Denn, wer mich privat kennt ist und bleibt einfach berühmt. Das ist auch heute noch so und natürlich haben die beiden deswegen sofort tausende Follower mehr bekommen. Nur, weil ich im Hintergrund zu sehen war. Ja und wisst ihr, was wirklich lustig ist? Ich besitze noch nicht mal Insta und bin dort trotzdem sehr oft zu sehen... Tja und das lässt sich auch leider nicht vermeiden. Immerhin bin ich ja auch fast täglich in irgendwelchen Nachrichten oder Magazinen zu sehen.... und einfach auch ein super Content.
Das dachte sich wahrscheinlich auch das Kamerateam und hat mich dann einige Minuten später auch schon das erste Mal interviewt. Tja und ich? Ich sagte denen selbstverständlich, dass ich unendlich in Love war und erzählte denen nochmals unsere Liebesgeschichte. Die wollten sie nämlich unbedingt wissen. Aber lustig war mein Tag mit ihnen trotzdem. Das Team hat nämlich auch „Bauer sucht Frau" verfilmt. Ja und deswegen hat mir auch einer der Kameraleute erzählt, dass er einmal auf einem Bauernhof von einem Schwein umgerannt wurde. Ok, genauer gesagt ist er gestolpert und es ist dann auf ihn draufgesprungen. Aber ein bisschen Drama schadet doch wirklich nicht und als ich das erfuhr, musste ich echt ein bisschen schmunzeln. Ach man ey! Wenn ich so darüber nachdenke, ist der Fakt, dass ich wegen einem Schwein auf meinem Junggesellenabschied das erste Mal gelacht habe, echt ein bisschen komisch..., aber dennoch auch eine schöne Erinnerung. Denn sowas erlebt man schließlich nicht jeden Tag und all das, was mich glücklich macht ist auch einfach eine schöne Erinnerung!
Ein paar Stunden später habe ich mich dann erstmal um unseren Mietwagen gekümmert. Den musste ich nämlich selbst bezahlen. Meine Eltern waren nämlich der Meinung, dass sie schon viel zu viel in meine Hochzeit investiert hatten. Also schon genügend Geld zum Fenster rausgeschmissen hatten. Ja und darauf bin ich übrigens auch immer noch sehr stolz. Ich mein, wer kann schon behaupten, dass seine Hochzeit ein paar Millionen Euro wert gewesen wäre und irgendwie dachte ich auch, dass sie das alles taten, weil sie mich liebten. Insgeheim wusste ich natürlich, dass es Ihnen dabei nicht um ihre Liebe, sondern einfach nur ein tolles Geschäft ging. Aber erzählt das erstmal einem kleinen, schüchternen Mädchen, das noch nie wirklich die Liebe von seinen Eltern gespürt hat.
Den Mietwagen bekam ich zum Glück recht schnell und so ging es dann endlich los mit unserer Rundreise. Ja und, da ich auch noch als einzige einen Führerschein hatte, fuhr ich (zum Glück) auch. Meine beiden Fake-Friends übernahmen das Navi, hatten schon im Voraus alle möglichen, fototauglichen Orte rausgesucht und hatten auch wirklich viel Spaß. Nur Lia und ich fanden die ganze Reise echt nicht lustig. Denn die beiden waren nur mit sich selbst beschäftigt. Sie hatten mir noch nicht mal zur Verlobung gratuliert. Kein Wunder! Die beiden waren nun mal sehr selbstfixiert und richtig eingebildet. Für sie zählten nämlich nur Klicks, Likes und Follower. Alles andere war Ihnen vollkommen egal. Versteh ich total! Davon konnten sie sich ja schließlich auch nichts kaufen. Aber wichtig war ein gesundes Miteinander doch trotzdem! Nur, ob sie das je verstehen werden, bezweifle ich.
Und irgendwann kamen wir dann auf jeden Fall endlich an ihrem Zielort an. Genauer gesagt, an dem Ort, an dem ich merkte, dass ich mit meinem Bauchgefühl Recht hatte. Die beiden wollten nämlich ein richtig tolles Video mit mir drehen, im Mietwagen. Ja und das sollte so aussehen: Ich sollte zunächst ans Steuer gehen und dann irgendwann die Hände heben. Keine Ahnung warum, sah anscheinend cool aus. Neben mir saß das eine Mädchen und weiter geplant war, dass ich ganz nach oben auf einen Hügel fahre, dann den Wagen zurückrollen lasse, also den Hügel runterrollen lassen und das Mädel dann die Handbremse anziehen sollte( um die Heldin zu sein...). Das Ganze sollte live passieren. Joa. So viel mal zur Theorie.
Jetzt kommt nämlich die Praxis...
Ich fuhr nämlich zunächst mit einem mulmigen Gefühl den Hügel hoch und vertraute den beiden. Dabei sagte Liv, also das eine Mädchen: „Always funny with my bestie." Ja und dabei realisierte ich langsam, in welcher Situation ich gerade war. Ich weiß echt nicht, wieso ich da mitgemacht habe. Denn das war ja echt alles andere als gut durchdacht und auch noch richtig lebensmüde. Aber schnell ändern konnte ich das Ganze irgendwie auch nicht... Oben angekommen sagte sie nämlich sofort: „Showtime!" Ja und, da das das Signalwort war, ließ ich einfach die Bremse los und der Wagen rollte los. Liv blieb gelassen, kaute entspannt auf Ihrem Kaugummi rum und schien alles im Griff zu haben, dachte ich. Denn einige Sekunden später bemerkte ich, wie uns eine Wand immer näher kam... Ich war vollkommen überfordert und mein Herz hat auf einmal richtig schnell geschlagen... Liv hatte anscheinend besseres zu tun als sich um Ihr Leben zu sorgen und die Handbremse zu ziehen... Warum? Sie machte gerade ein Tik Tok. Ja und ich? Ich war leider vollkommen überfordert und konnte es echt nicht fassen, was da passierte... Aber es war nun mal wirklich so. Denn auf einmal hörte ich einen lauten Knall und alles war schwarz...
und ja, wir sind echt gegen diese wunderschöne Wand gefahren und nein! Sie hat glücklicherweise keinen Kratzer abbekommen. Tja und das, das haben auch noch 1500 Menschen live mitbekommen...
Lia ist in dem Moment das Herz in die Hose gerutscht und das andere Mädel war nur froh, dass meiner Beifahrerin nichts passiert ist. Ah und das Kamerateam? Das hat das nicht nur gefilmt, sondern auch den Krankenwagen gerufen. Netterweise! Gewusst haben sie von dieser Idee übrigens auch nichts... Wir haben denen nämlich einfach nichts gesagt. Tja und, da sie gerade Lia live interviewten, mussten sie halt auch nur die Kamera umdrehen..., um die ganze Show weltweit zu streamen...
Ja und ich? Ich lag dann einen Tag im Koma und musste danach noch vier Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben und den Zorn meiner Eltern aushalten. Die waren nämlich wortwörtlich auf 180. Nein, nicht wegen meines Gesundheitszustands! Sie mussten meine Hochzeit verlegen, da ich mit dem Fliegen erstmal warten sollte. JA! Mein Vater hat wirklich nur über das Zimmer geredet und meine Mutter über die Mehrkosten. Ich war irgendwie vollkommen egal. Ich war einfach so ein Objekt, dass man problemlos für seine Zwecke nutzen konnte und mehr auch nicht...
und langsam reichte es mir echt. Was hatte ich nur falsch gemacht? Nein! Ich wollte nicht akzeptieren, dass ich grundlos von meinen Eltern so behandelt wurde.... Immerhin war ich ja auch echt pflegeleicht! Ein bisschen Liebe und ich war happy war das so schwer? Nein, das war es nicht! Denn das hatte ja schließlich auch schon Markus geschafft. Ja und genau deswegen hatte ich die Hoffnung auch immer noch nicht aufgegeben und fest daran geglaubt, dass ich meinen Traummann bald finden werde. Ich wusste leider nicht, wann, wo, wie und, ob das überhaupt noch passieren wird. Aber ich konnte und wollte einfach nicht mehr ohne ihn leben. Ich brauchte einfach jemanden, den ich gerne heiraten wollte und, der mich so nahm wie ich war. Der auf mich aufpasste und immer ein offenes Ohr für mich hatte. Der genauso perfekt wie ich war und mein Zuhause war.
Ich konnte einfach nicht in ein paar Wochen Ja sagen. Das wollte ich einfach nicht und das ist deswegen ja auch nicht passiert. Denn langsam aber sicher wurde mir halt immer mehr klar, dass das Leben in der Highsociety nicht nur sehr traurig und belastend, sondern auch durchaus gefährlich sein kann... und solch ein Leben wollte ich halt einfach nicht leben.
Es musste also einfach ein Happy End geben!
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Rosen und Tulpen~Mein Leben in der Highsociety
RomanceGeld, Ruhm und Ansehen spielen in der Highsociety eine große Rolle. Das musste auch Emma lernen. Für sie war es selbstverständlich, dass ihre Eltern ihr Leben bereits vor ihrer Geburt durchgeplant hatten. Sie zweifelte nie an diesem Plan und achtete...