42. Back at home

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Als wir dann endlich in Deutschland ankamen, überraschte uns mein Vater.

Er ist in den letzten Wochen nämlich nicht untätig gewesen und hat alles gegeben, um seine Familie glücklich zu machen. Ich konnte es kaum glauben, aber anscheinend hatte er wirklich ein schlechtes Gewissen. Wie auch immer... Auf jeden Fall hat er dafür gesorgt, dass wir endlich wieder in unser Haus einziehen konnten! Wir fuhren also das erste Mal, seit langem, wieder mal nach Hause. Ja und, dass er unser Haus renovieren lassen hat, das sah man leider auch. Denn er hat einfach noch ein paar Extras einbauen lassen...

Ok, ihr werdet mir das wahrscheinlich nicht glauben, aber wir hatten einfach eine weitere Etage, eine neue Garage und eine riesige Terrasse, inklusive Überdachung! Unser Haus wurde also gewissermaßen doch neu gebaut. Fragt mich bitte nicht, was das gekostet hat, das habe ich natürlich nicht erfahren... Was ich euch aber sagen kann ist, dass er das auch für irgendeinen Wettbewerb getan hat und allzu gewundert hat mich das echt nicht. Für die eigene Familie gab man in der Highsociety halt einfach kein Geld aus.

Zuerst besichtigten wir die Terrasse. Wobei viel besichtigen konnte man gar nicht. Sie war einfach eine riesige Fläche, die ungefähr so groß, wie 10 Doppelbetten, war. Ach ja und sie war mit Marmor veredelt und mein Vater hatte sogar etwas Blattgold verbauen lassen. Es war so groß, wie eine 1-Centmünze und befand sich genau unter einer riesigen goldenen Statue im Boden. Unter einem riesigen goldenen Affen.

„Na, was sagt ihr?", fragte mein Vater stolz. „Das traut sich der Pohl nicht, eine Prinzessin in seinen Garten zu stellen, oder?" Dabei zwinkerte er uns noch cool zu. Ich musste mir das Lachen echt verkneifen. Denn zum einen befand sich das Blattgold genau unter dem Po des Affen und zum anderen war der Affe so groß, wie ein Smart!

Ja und es wurde sogar noch besser! Meine Mutter stand nämlich neben mir, schaute fassungslos an die Decke und wurde langsam aber sicher rot vor Wut. Warum? An der Decke waren dutzende goldene Bananen abgebildet.

„Ich bin so froh, dass es dir gefällt! Ist doch ein mega Kunstwerk, oder Schatz?", sagte mal wieder mein Vater und schaute meine Mutter triumphierend an. Die atmete einmal tief ein und aus, ging dann angespannt in Richtung Küche und schrie dann plötzlich:

„Bist du jetzt komplett verrückt geworden? Das kann doch nicht dein Ernst sein!"

„Liebling beruhig dich! Das ist Elmar!", antwortete mein Vater beruhigend.

„Elmar?"

„Ja, das hast du doch immer mit Emma gelesen!"

„Man kann Elmar lesen?"

„Nicht ganz, ihre Geschichte, Liebling!"

„Was?", brüllte meine Mutter hysterisch...

„Dreh dich einfach mal um!", sagte mein Vater, mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen.

Als ich mich umdrehte, wusste ich sofort, wer Elmar war! Es war dieser kunterbunte Elefant, den ich als Kind so geliebt hatte. Ja und ihr werdet es mir mal wieder nicht glauben, aber schaut euch mal bitte eure Wand an. Tja und jetzt versucht ihr euch bitte mal vorzustellen, dass Elmars Füße genau auf der Fußleiste stehen und, dass sein Rücken nahezu an der Decke anliegt. Ich glaube jetzt könnt ihr euch annähernd vorstellen, mit welchem Format wir es hier zu tun haben.

Achso und ja unsere Küche ist demzufolge auch kunterbunt gewesen! Keine Front hatte die gleiche Farbe und die Arbeitsplatte war sogar in allen Farben marmoriert. Später haben wir sogar noch herausgefunden, dass sogar das Geschirr und das Besteck kunterbunt waren. Also ich will ja nichts sagen, aber mein Vater hats echt geschafft. Denn das war wirklich eine richtige Überraschung! Ja und er ist echt in seinem Element gewesen, glaube ich. Denn so gestrahlt hat er noch nie. Meine Mutter fand das Ganze nur leider nicht ganz so schön...

„Sag mal, sind wir hier im Irrenhaus? Dieser Affe ist definitiv ein Fall für den Zoo und diese Küche gehört in den Kindergarten! Ich hoffe mal mich erwarten nicht noch mehr solcher Kunstwerke.", sagte meine Mutter nämlich und ging aufgebracht weiter.

Nur mein Vater hatte sich selbstverständlich nicht lumpen lassen und alles für den Preis getan. Ich wusste gar nicht, dass er so wettbewerbsfreudig war. Aber gewonnen hätte er auf jeden Fall!

Denn unsere Gästetoilette ähnelte dem Cockpit eines Flugzeuges, in unserem Wohnzimmer befand sich eine Raupe- Nimmersatt-Couch, unsere drei großen Bäder hatten sogar jeweils eine eigene Strandfläche und die 5 Schlafzimmer hatten pink, grün, rot, lila und hellblau glitzernde Wände.

Ja und meiner Mutter hatte es dann endgültig die Sprache verschlagen. Wahrscheinlich hoffte sie damals schon, dass das Ganze ein schlechter Scherz war und, dass mein Vater das wieder ändern würde... Nur dem war leider nicht so.

Ja und nachdem wir dann also im Haus waren, zeigte mein Vater uns dann auch noch die Garage. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!", schrie meine Mutter wieder mal. Du hast eine Garage für 5 neue Autos gekauft?"

Mein Vater nickte zufrieden und freute sich immer noch ungemein. Kein Wunder! Das war ja auch schon die fünfte Garage. Tja, aber meine Mutter war halt immer noch nicht positiv beeindruckt und um ehrlich zu sein, habe ich sie auch noch nie so wütend erlebt und kam als sie sagte: „Emma, wir schlafen im Hotel!" sofort mit. Mein Vater hatte dann 24 Stunden Zeit, um meiner Mutter zu beweisen, dass er alle Räume wieder in den Ausgangszustand zurückverwandeln wird. Andernfalls wollte meine Mutter sich von ihm trennen.

Ich kann es wieder mal kaum glauben, aber es ist halt wirklich passiert. Meine Mutter hat sich endlich gewehrt und meinem Vater so gezeigt, dass Frauen auch eine Meinung haben, dass Frauen sehr wohl mitentscheiden dürfen. Ja und ich war deswegen echt stolz auf sie!

Ja, das war ich, bis sie mir vor unserem Hotel erzählte, dass ich sowas erst machen darf, wenn ich 30 Jahre lang mit meinem Mann zusammen bin. Und ja, es gab dafür natürlich auch eine Regel! Ich durfte mich dann übrigens auch nur einmal im Jahr widersetzen. Wieso, wieso dachte ich nur, dass meine Mutter stark ist und auch mal ihr Ding durchzieht...
Ich glaube, ich habe einfach nur gehofft, dass sie auch gegen die Highsociety war. Aber das war sie anscheinend nicht... Das wäre ja auch zu schön gewesen!

Ja und abends im Hotel redete ich mir dann wieder mal ein, dass mir das egal sein konnte. Denn Markus hätte mich ja sowieso mitbestimmen lassen. Da habe ich ja echt noch mal Glück gehabt, mit meinem „Zwangsverlobten"....

Wobei war das wirklich Glück? Kann man das wirklich Glück nennen, wenn man jemanden, den man nicht liebt, heiraten muss? Ich wusste es nicht und ich will darüber auch nicht mehr nachdenken! Denn ich wollte Markus auf keinen Fall heiraten und wollte mich deshalb auch nicht fragen, ob ich mit ihm Glück hatte.

Schlussendlich wollte ich ja immer noch mein Leben leben und normal sein!

Mit Markus, als bestem Freund!

Rosen und Tulpen~Mein Leben in der HighsocietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt