Tja und dann war es auch schon so weit. Der letzte Tag auf Mallorca war angebrochen. Ja und darüber habe ich mich auch ein bisschen gefreut. Denn in wenigen Stunden bin ich halt wieder zuhause gewesen und habe echt gehofft, dass ich dann keinen Gedanken mehr an Tom verschwenden werde...
Vor der Abreise beschloss ich aber noch einmal, ans Meer zu gehen und mir dort einen traumhaften Sonnenuntergang anzusehen. Die letzten Minuten wollte ich nämlich nochmal richtig genießen und das war mir echt sehr, sehr wichtig. Immerhin waren wir jetzt schon so lange auf der Insel und so richtig glücklich war ich bis jetzt auf ihr noch nicht... und das musste sich wirklich ändern. Schließlich war das ja immer noch meine Verlobungsreise und da sollte eine Braut doch definitiv glücklich sein!
Vorher packte ich aber noch meinen Koffer und bemerkte dabei, wie schön es auf dieser wunderschönen Insel doch gewesen ist. Ich hielt nämlich das Kleid in der Hand, in dem mich Tom das erste Mal gesehen hat, im Krankenhaus. Fragt mich nicht, warum ich da ein Kleid anhatte. Meine Mutter hat das nicht entschieden. Aber ich wollte mich einfach gutfühlen auch, wenn ich im Krankenhaus lag. Ach ja und auch die Schokolade, die Tom mir geschenkt hatte, hatte ich noch nicht aufgegessen und natürlich hatte ich auch noch meine Entlassungspapiere aus dem Krankenhaus. OK! Ich muss zugeben, das war keine wirklich schöne Zeit. Immerhin lag ich ja dort nicht, um irgendeinen Typen kennenzulernen, sondern um gesund zu werden. Tja und, dass ich dort Tom kennengelernt habe, war ein echt schöner Zufall!
Die Versicherung hatte sich übrigens immer noch nicht gemeldet und das hat mich auch echt genervt.Moment! Dachte ich damals echt über Geld nach? Wieso tat ich das? Es gab doch viel Wichtigeres. Mein ganzes Leben hat sich doch immer nur ums Geld gedreht. Immer waren die Männer dafür zuständig und demzufolge auch wichtiger als wir Frauen. Viel wichtiger! Nur, dass ich die Grundeinstellung der Highsociety zu Geld ändern konnte, wusste ich damals noch nicht. Aber, was ich wusste war, dass ich mir noch einen wunderschönen Abend machen wollte. Ich wollte noch einmal, bevor ich heirate, herzhaft lachen und mich wohl fühlen. Mein Junggesellenabschied sollte einfach nicht mit Versicherungsproblemen enden, sondern mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Denn ich wollte noch einmal am Strand liegen, noch einmal schwimmen gehen, noch einmal die warmen Sonnenstrahlen genießen und mir keine Sorgen über irgendwelche Rechnungen machen. Ja und die Emma aus der Zukunft kann euch sagen, dass die netterweise ihr Vater übernommen hat... und..
ist euch eigentlich aufgefallen, dass ich nur positive Erinnerungen an Tom hatte? Wo ich so darüber nachdenke, muss ich echt schmunzeln! Ich meine, vielleicht sind da ja echt noch Gefühle im Spiel gewesen. Vielleicht, vielleicht liebte ich ihn ja doch noch. Nur das spielte für mich damals aber sowieso keine Rolle mehr! Denn ich hatte mich dazu entschieden, Markus zu heiraten und das wollte ich jetzt auch einfach nur durchziehen.
Nur so einfach war das nicht. Denn in meinem Kopf herrschte ein riesiges Chaos. Wieso konnte ich nicht einfach das tuen, wofür mein Herz schlägt? Wieso musste ich immer auf meinen Kopf hören? Wieso konnte ich nicht einmal auf meinen Bauch hören? All das fragte ich mich. Naja, die Antwort kennen wir ja alle! Weil meine Eltern Traditionen aus dem Mittelalter liebten...
Ach man! Das war halt echt nicht fair... Aber es war damals nun mal so und ich konnte es halt echt nicht ändern.... und deswegen habe ich mir auch gesagt, dass ich schon glücklich werden werde, wenn ich auf meinen Kopf höre. Dass ich so gerne auf meinen Bauch hören wollte, habe ich dann einfach ignoriert und habe die ganze Situation einfach locker gesehen. Schließlich konnte ich mich im schlimmsten Fall ja immer noch scheiden lassen...
Und manche Probleme muss man einfach langsam und stolz angehen!
Den restlichen Tag verbrachte ich dann also, wie gesagt, am Strand. Ich dachte über nichts nach und genoss einfach den Moment. Es war echt traumhaft und das erste Mal war das Wetter richtig schön. Ich schwamm eine Runde und bräunte mich ein wenig. Nur leider hatte das Ganze meine Mutter beobachtet. Dementsprechend machte sie mir selbstverständlich auch eine Szene. Ach ja, das tat mir ja auch so leid... Wie konnte ich bloß nur, mit Normalos Zeit verbringen und auch noch hinter Ihrem Rücken schwimmen lernen... Ja und im Bikini am Strand rumzulaufen war ja auch so katastrophal...
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Rosen und Tulpen~Mein Leben in der Highsociety
RomanceGeld, Ruhm und Ansehen spielen in der Highsociety eine große Rolle. Das musste auch Emma lernen. Für sie war es selbstverständlich, dass ihre Eltern ihr Leben bereits vor ihrer Geburt durchgeplant hatten. Sie zweifelte nie an diesem Plan und achtete...