60. Ja...

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Ja, sie stellte mir die Frage der Fragen und ich war bereit...

Ich war bereit, „Ja" zu sagen. Ich nahm also all meinen Mut zusammen und war kurz davor, dieses eine Wort zu sagen. Doch dazu kam ich leider nicht...

Denn plötzlich sagte Markus: „Schatz, ich kann das nicht!".

Ich schaute ihn mit großen Augen an. Hatte er gerade wirklich unseren Eltern widersprochen? Was war hier nur los? Wir waren uns doch einig, dass wir das durchziehen wollten...

Ich schaute Markus also einfach nur fragend an und verstand die Welt nicht mehr. Was war nur in ihn gefahren? Als er mir dann auch noch zuzwinkerte, schaute ich noch dümmer aus der Wäsche und fragte mich irgendwie auch, ob er irgendwas geplant hatte. Er war nämlich nicht mehr traurig, sondern strahlte! Wenige Minuten später, ahnte ich, was er getan hatte.

Denn auf einmal sagte eine noch vertrautere Stimme: „und das ist auch gut so!".

Ich glaube, ihr könnt euch schon vorstellen, wer das war...
Ja es war Tom! Er stand am Ende des Zimmers, lächelte mir zu und hatte natürlich auch Tulpen dabei. Was auch sonst? Er wusste ja schließlich, dass das meine Lieblingsblumen sind. Tja und ich, ich konnte nicht anders. Mir war auf einmal vollkommen egal, dass ich Markus heiraten musste und ein Teil der Highsociety bin, rannte zu Tom und fiel ihm in die Arme. Wir schauten uns dann noch vertraut in die Augen und küssten uns dann auch endlich. Ja, wir küssten uns. Ich küsste meinen Traummann! Ich hatte einfach meinen ersten richtigen Kuss, mit einem Mann, den ich wirklich liebe. Tja und wisst ihr, was noch viel wichtiger ist, dass das jetzt wirklich mein Happy End ist!

Dass das mein Vater nicht akzeptieren wird, war mir natürlich klar. Der saß nämlich einfach nur fassungslos da und sagte genervt: „Was ist das denn?" Ach und ich? Ich schaute Tom dann ängstlich in die Augen und wusste, dass ich ihm antworten musste. Aber sollte ich ihm wirklich sagen, dass das mein Traummann ist? Ich wusste es nicht und war vollkommen überfordert mit der Situation und wusste deswegen einfach nicht weiter. Schließlich wollte ich meinen Vater ja auch nicht verlieren. Diesmal eilte mir aber meine Mutter zur Hilfe und sagte:

„Das ist wahre Liebe!"

Ich schaute meine Mutter und Tom erschrocken an und realisierte langsam, was passiert ist. Denn meine Mutter hatte sich gerade wirklich für mich eingesetzt! Ja und deswegen liefen mir wenige Sekunden später auch schon meine allerersten Freudentränen die Wangen herunter.

Nur mein Vater konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und sagte: „Du wagst es nicht, mir zu widersprechen. Wie kannst du nur deinem eigenen Ehemann widersprechen, schäm dich!"

Aber meiner Mutter war das komplett egal, dass er das gesagt hatte und schaute ihn deswegen emotionslos an und antwortete: „Keine Sorge! Ich schäme mich schon lange dafür, dass ich dir noch nie widersprochen habe. Ich wusste, nein wir wussten nämlich die ganze Zeit, dass wir Emma so unglücklich machen. Tja und du hast immer gesagt, dass es dir um Liebe geht und nicht ums Geld! Ich habe dir so oft zu verstehen gegeben, dass sie Markus nicht liebt! Aber du wolltest das einfach nicht glauben! Ich kann es echt nicht fassen, dass du es wirklich geschafft hast. Immerhin habe ich mir auch noch viele Vorwürfe gemacht und habe mich echt ganz schön schlecht gefühlt. Aber weißt du, was das schlimmste ist, dass du wusstest, dass es mir schlecht geht. Du hast mich jeden Tag weinen gesehen und nichts geändert. Das Einzige, was du immer gesagt hast war, dass du dich auf dieses Auto freust! Wenn sich hier also einer schämen muss, dann ja wohl du! Ich frage mich echt, ob du mich jemals geliebt hast. Tja und, wenn du die beiden nicht akzeptieren kannst, dann solltest du jetzt wohl lieber gehen. Denn ich möchte sehen, wie meine Tochter glücklich wird und nicht mehr auf irgendwelche Traditionen achten!"

Wow! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie das wirklich gesagt hat... Aber das hat sie nun mal und das werde ich ihr auch nie vergessen. Ja und das wird mein Vater sicherlich auch nicht. Der stand nämlich geschockt neben meiner Mutter und war sehr, sehr wütend, sagte aber nichts mehr und ging wenige Sekunden später auch auch schon zur Tür. Ja! Er ging und ich sah ihm dabei zu.

Tja und der Gedanke, dass ich nie wieder unterdrückt werden werde, war einfach nur unbeschreiblich und mir war irgendwie völlig egal, dass er gegangen ist. Denn auch, wenn ich ihn immer noch liebe, ist es nun mal auch so, dass er mit meinem Leben nicht zufrieden war. Ja und deshalb bin ich echt froh, dass er einfach gegangen ist. Denn nur so konnte ich endlich glücklich werden!

Tja und jetzt? Jetzt fragt ihr euch sicher, wieso Tom auf einmal da war....

Ganz einfach! Mir ist vor ein paar Tagen vor Markus Toms Visitenkarte runtergefallen. Ja, und, da Markus wusste, dass ich ihn niemals anrufen würde, hat er das für mich übernommen. Ja! Er hat dafür gesorgt, dass ich glücklich werde und ist demzufolge auch für mein Happy End verantwortlich! Denn er hat dafür gesorgt, dass ich nicht Ja sagen muss. Er hat einfach mal dafür gesorgt, dass wir nicht heiraten mussten und dafür bin ich ihm auch heute noch sehr, sehr dankbar!

Aber das ist noch nicht alles, was auf dem Standesamt passiert ist. Einige Minuten später schrie mein Vater auf dem Flur nämlich auch noch : „Ach, hat Markus sie jetzt wirklich geschwängert?" .

Tja und dann stand auf einmal Lena neben Tom und mir! Sie hatte mir das mit der zweiten Nachricht nämlich nicht geglaubt. Wobei, das stimmt nicht ganz. Sie hatte gehofft, dass es nicht stimmt und wollte sehen, wie wir heiraten. Sie wollte sich einfach sicher sein, dass wir uns wirklich lieben und ist deswegen trotzdem gekommen. Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass das Ganze doch noch geklappt hat.

Denn es war einfach verdammt nochmal richtig, dass ich Lena angeschrieben habe und, dass Markus Tom angerufen hat. Auch, wenn wir damit irgendwelche Regeln und Tradition gebrochen haben, ist unsere Liebe nämlich einfach viel, viel wichtiger!

Markus und Lena haben sich dann natürlich auch noch geküsst und umarmt. Ich glaube ich werde nie vergessen, wie Markus ihren Bauch gestreichelt hat. Ach, ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich für die beiden freue...

Die beiden sind nämlich einfach ein Traumpaar!

Genauso, wie ich und Tom! Ach und die Emma aus der Zukunft? Die kann euch auch sagen, dass wir vier wirklich glücklich sind. Aber dazu mehr im Outro! Blätter einfach mal um ;)

Rosen und Tulpen~Mein Leben in der HighsocietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt