Ja, es war schon wieder so weit. Ich hatte keine Hoffnung mehr und war mir sicher, dass die Hochzeit stattfinden wird. Warum? Weil ich nicht wusste, was noch dagegensprechen sollte und natürlich auch, weil ich sie auch nicht mehr verhindern wollte. Ja! Letztendlich war ich sogar froh, dass Markus Eltern Bescheid wussten.
Denn dank ihnen wusste ich nun, dass ich mit Tom an meiner Seite, meine Eltern verloren hätte und das hätte ich einfach nicht überlebt! Denn obwohl ich Tom liebte, waren mir meine Eltern einfach viel wichtiger! Auch, wenn sie nicht immer nett zu mir waren, haben sie mich nämlich dennoch auf die Welt gebracht. Ich kenne sie nun mal seit meinem ersten Atemzug und konnte mir ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen...
Ja und deswegen machte ich es mir jetzt auch einfach und beschloss, Markus zu heiraten. In den letzten Tagen wäre nämlich wahrscheinlich auch nichts mehr dazwischengekommen. Warum auch? Es war doch alles perfekt geplant! Die Hochzeit wäre perfekt geworden und ich hätte meinen Eltern einfach gezeigt, dass sie mit mir alles richtig gemacht haben..., dass sie stolz auf mich sein können. Ich weiß, dass das komisch klingt..., dass ich nur für meine Eltern heiraten wollte. Aber es war nun mal wirklich so, dass ich für sie alles gemacht hätte... und dazu gehörte halt auch eine Zwangsheirat!
Ja und ich glaube es wird langsam auch Zeit, euch zu sagen, was ich die ganze Zeit für mich behalten habe. Ihr fragt euch nämlich sicherlich, wie ich mich in Tom verlieben konnte. Kann ich auch verstehen! Ich habe euch ja schließlich auch nicht alles erzählt und wollte das meiste auch einfach verdrängen, da ich wusste, dass das mit uns sowieso keine Zukunft haben wird und habe erst in dem Moment als alles vorbei war, gemerkt, was wir alles zusammen erlebt haben. Ich wollte darüber nämlich einfach nicht mehr nachdenken und nicht noch mehr darunter leiden. Aber es gehört nun mal zu unserer Geschichte dazu und es war auch echt schön. Tja und deswegen möchte ich euch jetzt trotzdem davon erzählen.
Also....
Das erste Mal haben wir uns ja im Krankenhaus getroffen. Tja und damals hat er mir nicht nur Tulpen mitgebracht, sondern auch ein Kartenspiel. Das haben wir dann stundenlang zusammen gespielt und uns köstlich amüsiert! Ihr werdet es mir nicht glauben, aber er hat einfach die ganze Zeit geschummelt und mich damit zum Lachen gebracht. Schon damals wusste ich, dass er für mich nicht nur irgendein Mann ist... und ich glaube er hat dasselbe gefühlt. Immer als wir uns in die Augen geschaut haben, ist er mir nämlich ausgewichen und wurde kurz rot. Ja und das wurde ich übrigens auch.
Das zweite Mal haben wir uns dann tatsächlich in der Werkstatt gesehen. Er hat gerade ein Auto repariert, genauer gesagt hat er irgendwas am Motor gemacht, brauchte den Sechser und fragte deshalb auch danach. Zunächst dachte er, ich wäre sein Chef. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, geschweige denn, was ein Sechser war, und gab ihm deshalb einfach irgendetwas aus dem Werkzeugkoffer. Ihr hättet mal sein Gesicht sehen sollen als er sich umgedreht hat. Bis ich ihm den Sechser endlich gegeben hatte, hat es dann auch noch sehr lange gedauert. Er wollte mir nämlich einfach nicht sagen, was ein Sechser ist und so habe ich ihm gefühlt jeden Schraubenschlüssel vor die Nase gehalten. Ja und dabei hat er mir die ganze Zeit vergnügt zugesehen und sich auch fast totgelacht.
Wir haben bei beiden Treffen übrigens auch nie viel gesprochen und einfach nur den Moment genossen. Ich wollte ihm nämlich keine unnötigen Hoffnungen machen und er hat irgendwie auch nichts gesagt... Wahrscheinlich, weil er sprachlos war... Das war ich definitiv auch! Schließlich hatte ich noch nie einen so netten und lustigen Mann, wie ihn getroffen und war schon nach dem ersten Treffen bis über beide Ohren verliebt! Ja und, um ehrlich zu sein kann ich es auch heute noch nicht glauben, dass mich seine Art und sein Auftreten so umgehauen haben...
Tja und das letzte Treffen mit seinem Chef, hat die Situation auch nicht verbessert...
Sein Chef hat mir nämlich erzählt, dass er ein sehr großes Herz hat, sehr zuvorkommend und auch sehr höflich ist. Er war sein bester Praktikant und war anscheinend auch, der erste Mann, in den ich mich so richtig verliebt habe. Tja und das hat anscheinend auch sein Chef gemerkt. Denn er hat am Ende auch noch: „Frau Schreiber, ich kenne sie zwar noch nicht lange. Aber Tom kann sich, seitdem er sie im Krankenhaus besucht hat, einfach nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren und ich spüre, dass er ihnen auch nicht egal ist! Machen sie das Beste draus, meinen Segen haben sie!", gesagt...
Tja und nach dem Gespräch bin ich Tom dann nur noch aus dem Weg gegangen. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob sein Chef die Wahrheit gesagt hatte und wollte einfach auf Nummer sicher gehen und ihm keine unnötigen Hoffnungen mehr machen. Denn ich wusste halt, dass das Ganze nur ein Urlaubsflirt bleiben durfte! Ich wollte meine Eltern einfach nicht enttäuschen...
Tja und dann saß ich plötzlich in diesem Park, auf dieser Bank und heiratete in wenigen Tagen Markus und nicht Tom. Ich kann es echt nicht glauben, aber ich freute mich darauf halt wirklich ein bisschen. Denn es wäre ja eine wunderschöne Hochzeit geworden. Markus und ich hätten uns das Ja-Wort geben und wären dann endlich Mann und Frau gewesen. Ich weiß nicht, was genau gerade mit mir los war.... Aber so langsam fühlte ich wirklich was für ihn... Also das glaubte ich! Ja und verstehen kann ich das auch. Ich muss nämlich immer noch grinsen, wenn ich ihn sehe und mag ihn einfach sehr gern! Außerdem ist er auch ein echter Traummann. Er sieht super aus und wird mich immer unterstützen. Deswegen habe ich mich wirklich darauf gefreut, ihn zu heiraten. Einfach nur, weil ich dachte ich hätte Gefühle für ihn. Ach man, ich konnte es echt kaum erwarten, ihn endlich zu heiraten.
Denn auch, wenn ich Angst vor diesem Tag hatte, sollte dieser Tag auch der schönste Tag meines Lebens werden...
und den wollte ich halt genießen und nicht bereuen! Denn ich hätte halt nur einmal geheiratet und wollte das ja auch plötzlich sehr!
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Rosen und Tulpen~Mein Leben in der Highsociety
RomanceGeld, Ruhm und Ansehen spielen in der Highsociety eine große Rolle. Das musste auch Emma lernen. Für sie war es selbstverständlich, dass ihre Eltern ihr Leben bereits vor ihrer Geburt durchgeplant hatten. Sie zweifelte nie an diesem Plan und achtete...