45 Unruhige Nacht

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"Hör bitte damit auf,, sagte ich und stellte mich vor meine kleine Schwester um sie in Schutz zu nehmen.
"Am Ende bleiben nur noch wir zwei übrig Schwesterchen,, sagte Kai und trat mit seiner Axt immer näher auf uns zu.
Ich spürte die Angst von ihr, da sie meine Hand hielt und ziemlich krass am zittern war. Verständlich wenn er uns mal wieder durch das Haus jagt.
"Tik Tak. Tik Tak,, sagte er grinsend immerwieder und kam immer näher auf uns zu.
"Wie kannst du nur so sein. Ich verstehe das nicht,, sagte ich verzweifelt und sah ihn mit Tränen in den Augen an.
"Du hättest so vieles verhindern können wenn du nur auf mein Wort hörst,, sagte er und warf die Axt auf seine Schulter, was mich ziemlich beängstigte. Aber trotzdem, stehe ich zu meiner Wahl und tu nichts was er sagt.
"Warum gibst du nicht einfach auf,, fragte ich ihn und tat mein Kopf leicht zur Seite. Das ich sein Blickkonakt erwidern konnte überraschte mich selber. Aber das einzige was ich sah war nur ein Monster vor mir. Mehr nicht.
Anstatt zu antworten machte er eine Handbewegung und warf mich damit zur Seite das ich zu Boden fiel.
"Schau genau hin,, sagte er weshalb ich rauf zu ihm schaute.
"NEIN,, schrie ich und das einzige was ich dann nur sah, war wie das ganze Blut meiner kleinen Schwester sich im ganzen Flur verteilte.

Ich wachte ruckartig auf und setzte mich sofort hin, damit ich erstmal realisieren konnte das es nur ein Alptraum wieder war.
"Hey was ist los,, flüsterte Liam und stützte sich auf als auch er wach wurde. Ich sah zu ihm und genau in dem Moment kullerte mir eine Träne runter die ich garnicht bemerkte.
"Nur ein Alptraum,, sagte ich und wischte sie mir weg.
Keine Ahnung was in letzter Zeit mit mir los ist, aber die Alpträume werden immer mehr. Davor hatte ich eine ganze Zeit lang nie Alpträume. Und ich weiß auch nicht was das zu bedeuten hat. Aber am besten garnicht so viele Gedanken darüber machen. Ist immerhin nicht eine einfache Zeit die ich durchmache.
"Alles ist gut. Komm,, sagte er und öffnete seine Arme, wo ich mich ohne zu zögern hinein legte. Er fing an mit meinen Haaren zu spielen, was mich wirklich wieder beruhigte. Oder es liegt an seinem Herzschlag den ich gerade zu hören bekam.
"Schlaf weiter,, flüsterte er und gab mir ein Kuss auf die Stirn.
Ich schloss daraufhin meine Augen wieder und fiel mit einen sicheren Gefühl wieder in meinem Schlaf.

Keine Ahnung was mit mir los ist, aber ich zeige kein Anzeichen von Müdigkeit. Es war gerade 3 Uhr morgens und seitdem mich Liam in Arm genommen hat konnte ich nur eine Stunde schlafen.
Ich warf kurz ein Blick auf Liam, der immernoch tief am schlafen war. Keine Ahnung was für eine Wirkung das Wolfswurz hatte.
Ich setzte mich leise auf so dass es keine Geräusche gab und begab mich dann auf meine Beine.
Ich beschloss kurz an die frische Luft zugehen, vielleicht hilft es mir ja besser einzuschlafen.
Ich schlüpfte in meine Schuhe, zog mir kurz eine Jacke über und ging dann leise aus meinem Zimmer.
Ich gab wirklich mein bestes um kein Ton zu machen, denn beide Jungs schlafen und deren Wolfsgehör ist ziemlich stark.
Aber auch wenn es mit dem hinein schleichen nicht funktioniert, klappt es wenigstens mit dem raus schleichen.
Draußen angekommen schnappte ich erstmal tief Luft.
Es war immernoch stock dunkel und keine Geräusche waren zuhören was ziemlich beruhigend war.
Aber was mich jetzt noch mehr beruhigen wird, ist eine Kippe.
Damit kein Geruch ins Haus gelangt lief ich ein Stück vor zu meinem Auto und lehnte mich daran.
Ich holte ein Feuerzeug aus meiner Jackentasche und zündete die Kippe an. Den Rauch ließ ich sanft nach draußen und direkt spürte ich das ein gutes Gefühl in mir hoch kam. Als ob meinem Körper etwas fehlte und ich gerade die Lücke füllte. Auf die Gesundheitlichen Folgen achte ich schon lange nicht mehr. Interessiert mich irgendwie garnicht.

Die Sache mit dem Alptraum beängstigte mich schon etwas. Ich meine es ist definitiv nicht normal so oft von einer Person zu träumen, die man schon komplett vergessen hat. Und dann auch noch alle Vorfälle die passiert sind werden wiederholt. Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat aber das es was gutes ist bezweifle ich.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als ich leise Schritte hörte, die immer lauter wurden. Das geknackse von den Blättern kam mir immer näher und ich konnte ein kleinen Schatten links von mir erkennen.
Mein Herz fing langsam an schneller zu schlagen und eine gewisse Angst kam in mir hoch. Aber nichts für ungut.
Ich zeigte keine Reaktion, bis der Schatten ganz nah an mir war.
"Motos,, rief ich und öffnete meine Handfläche in die Richtung von der Person. Er flog automatisch mehrere Meter nach hinten und stöhnte vor Schmerz auf. Doch als ich realisierte wer es war riss ich meine Augen auf und tat meine Hände vor den Mund.
"Liam?,, fragte ich schockiert und rannte schnell zu ihm hin um zu sehen ob ich ihn arg verletzt habe.
Das war jetzt peinlich. Meine negativen Gedanken machen mich wirklich verrückt.
"Was sollte das den jetzt?,, fragte er und stand vorsichtig wieder auf.
"Tut mir leid. Ich dachte du wärst ein Auftragskiller,, erklärte ich ihm und half ihm wieder aufzustehen.
Doch er sah mich erst verwirrt an und fing anschließend an zu lachen.
"Das ist nicht witzig,, sagte ich ernst, als ich sah dass er sich nicht mehr einkriegen konnte.
Ist es wirklich nicht. Er hat mir einen großen Schreck eingejagt und es hätte noch schlimmer für ihn enden können. Und außerdem liegt jetzt meine Kippe auf dem Boden. Toll.
Er versuchte sein lachen zu verdrücken  was er auch einigermaßen hinbekam. Sah eigentlich super süß aus.
"Ein Auftragskiller?,, fragte er erneut und lachte schon wieder auf.
Ich verdrehte nur genervt die Augen und drehte mich wieder um, um mich ans Auto wieder anzulehnen.
Wird er sich jetzt wirklich über meine Ängste lustig machen? Ich war eben in meinen Gedanken vertieft gewesen, und lieber handel ich so als garnicht.
"Ist ja schon gut,, sagte er während er  meine Hand Griff und mich zu ihn zog.
Sofort hörte ich auf genervt zu schauen und hielt den Blickkonakt mit seinen Blauen augen.
"Alles Okay?,, fragte er mich ernst woraufhin ich nickte.
"Konnte nur nicht schlafen,, sagte ich und zuckte mit den Schultern.
Über den Traum will ich ungern reden. Denn er weiß noch nicht so viel über mich beziehungsweise über meine Familie. Wenn ich schon mit ihm darüber rede dann sollte der Zeitpunkt auch passen.
"Und du?,, fragte ich und setzte ein verwirrten Blick auf.
Immerhin ist er auch wach und ich denke nicht das es an einem Alptraum bei ihm liegt.
"Konnte auch nicht schlafen, weil ich mich gewundert habe wo du bist,, sagte er und legte sein Kopf leicht zur Seite.
Ach so ist das also. Dann hat wohl im Schlaf gespürt dass ich nicht mehr neben ihm war.
"Lass wieder hoch gehen,, sagte ich und löste mich von ihm. Er nickte daraufhin und nahm meine Hand um mich wieder ins Haus zu ziehen, wo es auch deutlich wärmer ist.
Wenigstens die letzten paar Stunden bevor die Schule anfängt sollten wir in Ruhe schlafen können.

A Witch in Beacon Hills  #1                            Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt